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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nun einige Verwirrung. Überall liefen nackte, befreite Sklaven herum, die sich an ihren früheren Peinigern schadlos halten wollten. So manche unerfreuliche Szene spielte sich an Bord der Schiffe ab, bis ich endlich mit Hilfe meiner ursprünglichen Helfer ein wenig Ordnung in das Gewirr brachte. Ich kehrte schließlich an Bord der Grüner Magodont zurück und sah mich dabei Rukker gegenüber. Er schien sehr zufrieden zu sein mit unserem Werk. Sein Blick fiel auf meinen roten Lendenschurz und das Schwert, und er verzog das Gesicht und machte Anstalten, sich zornig zu äußern. Er ließ es dann aber doch sein. Sein Schwanz bebte und schoß mit schimmernder Klinge über seinem Kopf empor.
    »Die Schiffe gehören uns, Dak. Du hast mir gut gedient. Jetzt übernehme ich das Kommando.«
    Die Katakis drängten sich hinter ihm zusammen. Er hatte sie gut im Griff. Sie waren angsteinflößend. Ich wog das Krozairschwert in der Hand. Als ich den Mund öffnete, erschien Vax lachend neben mir und sagte: »Gib mir das Schwert, Dak, damit ich es saubermachen kann. Eine schöne Klinge.«
    »Ich reinige das Schwert selbst.«
    Er sah mich gekränkt an.
    Rukker bellte: »Jetzt wollen wir feiern.«
    Dafür würden schon die befreiten Sklaven sorgen.
    Irgendein Dummkopf rief, die Perle sei randvoll mit Wein beladen. Er trug einen Arm voll Flaschen und schwenkte eine über dem Kopf, daß ihm der dunkelrote Wein ins Haar lief. Er war bereits ziemlich betrunken. Die nachfolgende Sauferei hätte ich vielleicht unterbinden können, aber ich verzichtete auf den Versuch. Ich wollte mit Rukker sprechen und sehen, ob ich den Katakiteufel nicht in den Griff bekam.
    Er hatte sich die drei Ruderer gut angeschaut. Fazhan meldete, daß die Perle einen unangenehmen Knacks mitbekommen hatte, daß das Heck aber kräftig genug gewesen war, um der Ramme standzuhalten, so daß nach Reparatur der Planken das Schiff wieder voll einsatzfähig war. Rukker konnte also herablassend zu mir sagen: »Ich nehme die Mortils Rache . Das ist das größte Schiff. Du kannst dir eins von den anderen aussuchen.«
    »Bringt ein paar Flaschen in die Kabine«, sagte ich. »Wir können uns dort unterhalten. Wenn du sofort kämpfen willst, stehe ich zur Verfügung. Ansonsten soll es keinen Kampf geben, bis wir entschieden haben, was geschehen soll.«
    Nachdem er gesiegt hatte und sich in starker Position sah, wollte er zweifellos noch großspuriger auftreten. Ich glaube nicht, daß ich Rukker ein Unrecht tue, wenn ich sage, daß er nach Religion und Gebräuchen ein Wesen war, das andere schlecht nennen würden. Er konnte nicht anders – es entsprach seiner Natur, wie beim Skorpion. Doch ich wußte, daß er eine Gabe besaß, die den meisten anderen Katakis abging. Er hatte einen menschlichen Zug an sich, der mich irgendwie störte, weil ich so etwas im Grunde nicht für möglich hielt.
    »Aber klar, Dak, du Hochmütiger. Wir trinken zusammen. Aber daß wir etwas entscheiden, kommt nicht in Frage!« Er betonte das wir . »Ich habe bereits festgelegt, was wir tun werden.«
    Ich antwortete nicht, sondern stürmte in die Kabine und nahm dabei ein paar Flaschen an mich, die der Idiot von der Perle hatte fallen lassen.
    Nath der Werfer erschien. Er trug einige Fetzen von Prunkuniformen und hatte außer seiner Schlinge nun auch einen Genodder bei sich. Er erblickte Rukker und wollte etwas sagen, doch Rukker ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Wir reden, Nath der Werfer. Kann sein, daß ich dich hinterher für deine Unverschämtheit bestrafe.«
    »Ich glaube, es besteht die Gefahr, daß die Leute die Ruderer in Brand stecken.«
    Das war eine Möglichkeit, mit der man rechnen mußte.
    Rukker brüllte los, und im Nu lief ein Dutzend seiner Katakis brüllend über die Planken. Er verstand es, seine Artgenossen zu führen; man konnte sich darauf verlassen, daß sie die betrunkenen Ex-Sklaven daran hindern würden, die Ruderer in Brand zu stecken, die sie so sehr haßten.
    Als ich nach achtern ging, war mir doch etwas seltsam zumute, daß ich mich hier mit Katakis zusammengetan hatte. Aber so war es nun mal. Wer zur Planung der Flucht beigetragen hatte, versammelte sich in der großen Heckkabine der Grüner Magodont , um über die Zukunft zu verhandeln.
    Ich möchte die Diskussion nicht im einzelnen wiedergeben, auch wenn diese Stunden für einen Studenten der menschlichen Natur ausgesprochen faszinierend gewesen wären, enthüllten sie doch nicht nur die Wünsche und Sehnsüchte der

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