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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Sie sind beinahe hier.«
    Fluchend stürmte er zum Bug. Er hatte sich eine gute Prijiker-Gruppe zusammengestellt, die Bugstürmer, die besten einer Mannschaft.
    Wieder stieg ich ein Stück am Mast empor und studierte die näher kommenden Schiffe. Die Heckpartien ragten hoch empor. Dicht gedrängt standen Männer auf den Achterdecks und der Poop, bewaffnet und gerüstet, begierig, ihre Kameraden auf der Grüner Magodont zu rächen.
    Ich rief Fazhan zu, der unter mir stand: »Anrudern – auf den Burschen an Backbord zu!«
    Er war ein fröhlicher Bursche, dieser Fazhan ti Rozilloi, wenn er nicht gerade an den Rudern ausgepeitscht wurde.
    »Ich habe genügend Freiwillige, die Peitschen-Deldars sein wollen, Dak. Aber nicht viele Rudersklaven!«
    »Wir brauchen keine große Geschwindigkeit. Nur genug, um die Ramme gegen das Achterdeck unseres Freundes zu setzen.«
    »Dafür reicht's!«
    Rukker hatte seine Gruppe organisiert; etwa zwanzig Katakis scharten sich um ihn. Wieder fiel mir auf, wie ungewöhnlich es war, Katakis als Sklaven zu erleben und nicht nur als Sklavenjäger.
    Nun war der doppelte Trommelrhythmus der näher kommenden Ruderer zu hören. Die Steuer-Deldars hielten die Schiffe trotz der Rückwärtsfahrt genau auf Kurs; vermutlich waren beide sehr gut geführte Schiffe. Der Kampf würde nicht so einfach sein, wie viele Ex-Sklaven offenbar annahmen.
    »Das Schiff an Steuerbord heißt Mortils Rache . Äh – laß mich nur mal an Bord kommen ...« Vax hob das hübsche Gesicht. »Es würde mir eine große Freude sein, den Peitschen-Deldars da drüben eins auszuwischen!«
    »Und mit jedem Schlag würdest du deinen Vater treffen.«
    »Durchaus möglich«, antwortete der Jüngling und warf mir einen wütenden Blick zu. »Er hat nämlich viel mit jenen Männern gemein. Er hat mir etwas Schlimmes zugefügt, und ich werde ihm nie verzeihen.«
    »Mein alter Knabe«, sagte Nath der Werfer, der tropfend und mit einem Lederbeutel voller Steine über das Deck eilte, »hat uns als Kinder oft verprügelt. Aber er meinte es gut mit uns, der alte Teufel.«
    »In Crazmoz«, warf Duhrra ein und fummelte an seiner Hand herum, »war mein Vater immer hinter jeder Schürze her. Meine Mutter hat ihn ständig mit dem Besenstiel vertrimmt. Ach – was sind wir dann gelaufen!«
    Mein Vater war auf der Erde an einem Skorpionstich gestorben; doch jetzt war nicht der rechte Augenblick, darüber zu sinnieren, wie sehr das mein Leben beeinflußt hatte.
    »Wenn wir nur an Deck kommen. Bei Zair! Wir beschäftigen die Grodnims, und die Männer schleichen sich unter Deck und lassen die Sklaven frei. Nur so können wir siegen.«
    Natürlich war das nicht die einzige Möglichkeit, aber die einfachste. Und ich wollte, daß der Kampf möglichst schnell vorüberging, damit ich meinen Pflichten am Auge der Welt weiter nachkommen konnte.
    Die zweite näher kommende Galeere offenbarte ihren Namen als Perle . Sie war kleiner, ein sechs-vier Hundertundzwanzig-Ruderer mit zwei Decks. Ich ließ die beiden Schiffe nicht aus den Augen. Fazhan hatte die Männer, die keine Waffen gefunden hatten, an die oberen Ruder gesetzt – nicht ohne Widerstand, den ich mit einigen lauthals gebrüllten Schimpfworten brechen konnte.
    Der Abstand zu den Schiffen verringerte sich.
    Ich brüllte Rukker zu: »Runter mit euch! Gleich schießen sie!«
    Schon stiegen von den beiden grünen Ruderern die ersten Pfeile auf.
    »Anrudern, Fazhan!« Ich fuhr herum und brüllte die beiden Männer an, die die Steuer führten. »Herum nach Steuerbord! Stemmt euch hinein!«
    Die Flügel der Grüner Magodont hoben und senkten sich. Wir brachten nur wenige Ruder ins Wasser, sie genügten aber, um uns in die Mitte der Strömung hinauszutragen. Ich schätzte die Entfernungen ab. Ringsum prallten Pfeile auf. Die Rudergänger blickten mich an, harte, muskulöse Kerle, die ihre Steuer festhielten und meine Befehle erwarteten.
    »Hart backbord!« brüllte ich Fazhan an. »Mit voller Kraft, Fazhan! Sie sollen ziehen! Tempo! Tempo! «
    Die Ruder zogen ungleichmäßig durch und kamen hoch, und der Leib des Ruderers schwenkte nach Backbord und schnitt durch das blaue Wasser. Wir glitten los und hielten auf die Steuerbordseite der Perle zu, die an Backbord näher kam. Unser Heck fuhr nach Steuerbord herum. So bildeten wir eine Diagonale zwischen den Ruderern. Pfeile bewegten sich überkreuz. Ich sah Nath aufspringen und sein Tuch wirbeln. Ich ahnte, daß sein Stein ein Ziel finden würde. Die Ruderer

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