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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Ich sehe nun einmal keinen anderen Weg. Aber eines nach dem anderen. Genau aus diesem Grunde bin ich nämlich hier. Erwacht der dunkle Hirte und beherrscht er die Macht lange genug alleine, wird er seinen Bruder weiterhin im Schlaf halten und das Gewicht eindeutig Stück für Stück auf seine Seite verschieben. Das Chaos wäre unaufhaltbar. Es gäbe niemanden mehr, der ihm noch Einhalt gebieten könnte. Um dies zu verhindern, muss der weiße Schäfer zuerst geweckt werden, bevor wir uns gegen den dunklen Hirten wenden können. In einem zweiten Schritt müssen wir uns dann gegen die vereinten Brüder stellen und sie in ihrem Vorhaben endgültig aufhalten. Es gibt meines Wissens nach nur einen, der dies vermag und weiß, wie die Saijkalrae am Ende überwunden werden können.«
    »Und wer wäre das?«, fragte Madhrab.
    »Quadalkar!«, antwortete Sapius.
    Alleine die Nennung des Namens Quadalkar verursachte bei Madhrab ein ungutes Gefühl. Quadalkar war ein Albtraum. Ein bösartiges Monster aus einem Schauermärchen längst vergangener Tage, das Dörfer und ganze Landstriche in seiner Blutgier leergesaugt hatte. Boijakmar hatte seine Erfahrungen über Quadalkars Kinder mit dem Lordmaster erst vor wenigen Stunden geteilt und es waren keine Erfahrungen, die er unbedingt selbst machen musste. Elischa wusste bereits, was sich Sapius von Madhrab erhoffte. Er hatte es ihr an ihrem ersten Abend im Schutz der Höhle erzählt.
    »Ihr seid tatsächlich verrückt. Quadalkar ist ein verdammter Bluttrinker. Ein blutrünstiges, dem Wahnsinn und der Dunkelheit verfallenes Ungeheuer. Er ist eine Legende, wie die Saijkalrae auch. Der hohe Vater selbst hat vor langer Zeit versucht, Quadalkar zu stellen und ihn zu vernichten. Er ist ihm zeit seines Lebens nie begegnet, nur seinen Kindern und der Kampf war wenig ruhmreich, wie ich erfahren habe«, stellte der Lordmaster fest.
    »Quadalkar ist aber auch ein sehr mächtiger und alter Saijkalsan. Das war er schon, bevor ihn der Fluch der Brüder traf, der ihn zu einer unsterblichen Bestie und dem Vater aller Bluttrinker werden ließ. Er existiert, denn ich bin ihm einst begegnet … und entkam nur mit Glück und der Hilfe der Saijkalrae.« Sapius zog sein Gewand ein Stück herunter und zeigte dem Lordmaster die Narbe, die er aus seiner Begegnung mit Quadalkar davongetragen hatte. »Aber das ist lange her … deshalb will ich Euch nun meine Bitte vortragen. Was ich mir von Euch erhoffe, ist, dass Ihr jemanden Eurer Vertrauten zu Quadalkar schickt und ihn für mich und Euch und den ganzen Kontinent Ell um Hilfe im Kampf gegen die Saijkalrae bittet.«
    »Warum geht Ihr nicht selbst und bittet ihn? Ihr scheint immerhin zu ahnen, wo Quadalkar zu finden ist. Habt Ihr Angst, ihm zu begegnen?«, hakte Madhrab sofort nach, der die Bitte sehr gelassen aufgenommen hatte.
    »Ja, ich habe Angst. Ich will ganz offen zu Euch sein. Die Möglichkeit, ihn selbst aufzusuchen, bleibt mir verschlossen, weil er mich einst gebissen und mein Blut getrunken hat. Glaubt mir, ich hätte es längst getan und mir den lebensgefährlichen Umweg über Euch erspart, wenn ich es denn gekonnt hätte. Durch den Biss besteht … eine … wie soll ich sagen … ungesunde Verbindung zwischen ihm und mir. Aber er scheiterte an dem Versuch, mich restlos auszusaugen. Mein Blut fügte ihm unerträgliche Qualen zu. Quadalkar hasst mich deshalb. Ich würde nicht so weit kommen, ihn um Hilfe zu bitten. Er ist stark und würde mich sofort unter seinen Bann stellen. Er würde sich an mir rächen wollen für die Schmerzen, die ich ihm damals zugefügt habe. Es wäre sinnlos«, antwortete Sapius.
    Madhrab dachte darüber nach, ob er Sapius glauben sollte oder nicht. Er war unschlüssig. »Was wäre, wenn ich selbst zu Quadalkar ginge?«, fragte der Lordmaster.
    »Ausgeschlossen. Ihr würdet ihn niemals finden. Quadalkar fürchtet die Bewahrer, denn sie könnten ihm und seinen Kindern erheblich schaden. Einen Bewahrer, wie Ihr es seid oder wie Boijakmar einst einer war, würde er nicht in seine Nähe kommen lassen. Ihr müsstet Euch mit seinen Kindern begnügen. Quadalkar hat viele gute Verstecke und ist sehr vorsichtig«, erklärte Sapius.
    »Wen habt Ihr an meiner statt im Sinn?«, bohrte Madhrab nach.
    »Es muss jemand sein, dem Ihr absolutes Vertrauen schenkt. Und es muss jemand sein, den Quadalkar nicht fürchten muss, der jedoch selbst furchtlos genug ist, um die Schrecken und Gefahren der Reise zu den Bluttrinkern möglichst unbeschadet

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