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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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rotieren, kannte keine Gnade, zerteilte Körper, als wären sie aus weichem Material, und bahnte sich auf diese schreckliche Weise unaufhaltsam seinen Weg.
    Die Krieger der Rachuren fielen reihenweise, als ob ein wütender Rachedämon seinen unbändigen Zorn an ihnen ausließe. Erst zehn, dann hundert, bis es schnell tausend wurden, die Madhrab und dessen blutdurstiger Klinge Solatar zum Opfer fielen. Es war ein unvergleichliches Gemetzel, das jedem zeit seines Lebens in Erinnerung bleiben sollte, der diese Schlacht überleben würde. Der Bewahrer badete im Blut der Gefallenen und befand sich in einem rauschhaften Zustand, in welchem er kaum etwas anderes wahrnahm als die unzähligen Gegner vor ihm und sein todbringendes Schwert.
    Nalkaar erkannte mit Schrecken die Gefahr, die in schier unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn und seine Todsänger zugeritten kam. Noch standen viele Rachurenkrieger zwischen ihm und dem unaufhörlich auf ihn zurasenden Tod. Doch es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis der Berserker unmittelbar vor ihnen stand.
    Der Gesang der Todsänger drang schon seit einer Weile nicht mehr zu den Klankriegern durch. Das war höchst ärgerlich für den ersten der Todsänger. Dieser Saijkalsan hatte ihm den Spaß und seine begehrte Nahrungsaufnahme gehörig verdorben. Er hatte sich eingemischt und sich auf die Seite der Klan gestellt. Das gehörte sich nicht für einen Saijkalsan. Er hatte sich erdreistet, seinen Plan zu vereiteln, und gefährdete das natürliche Gleichgewicht der Kräfte. Wer war dieser Saijkalsan?
    Was wäre diese Schlacht doch für ein wunderbares Festmahl für ihn und seine Gefährten geworden. Sie hätten sich an den vielen Seelen der Klan laben können, hätten sich satt gefressen und an Stärke hinzugewonnen. Der Todsänger hatte keine Zeit mehr, sich Gedanken über den verrückten Saijkalsan zu machen. Es machte keinen Sinn, sich jetzt über gescheiterte Pläne zu ärgern. Darum würde er sich später kümmern müssen. Nun musste er sich der unmittelbar bevorstehenden Bedrohung durch den Bewahrer Madhrab widmen.
    Der Todsänger lud die neue Wunderwaffe, die ihm der Todeshändler Jafdabh tags zuvor verkauft hatte, und legte an. Das Ziel war für seine Augen nur schwer auszumachen, bewegte es sich doch ständig in einem hohen Tempo hin und her. Der Todsänger konnte kurz einen verschwommenen roten Streifen wahrnehmen, der mal links und dann gleich wieder rechts vor seinen Augen erschien, mit jedem Atemzug schnell näher kam und immer größer wurde. Er musste es einfach versuchen, hielt in die Mitte und drückte ab. »Jetzt!«, schrie Nalkaar. Mit einem lauten Knall verließ die Kugel den Lauf.
    Die Wirkung des Tarsalla ließ allmählich nach. Aufmerksam registrierte der Lordmaster die schneller werdenden Bewegungen der Rachuren, die sich nun erbittert um ihr Leben kämpfend zu wehren begannen. Sie stürmten todesmutig auf den Bewahrer ein. Noch waren sie nicht schnell genug, um ihn in Gefahr zu bringen. Er musste Acht geben und sich mehr und mehr auf seine geschulten Instinkte und Kampffähigkeiten als Bewahrer verlassen.
    Seine Muskeln brannten wie Feuer. Sein Herz raste und seine Lungen drohten zu zerbersten. Madhrab geriet außer Atem und ihm wurde am ganzen Körper fürchterlich heiß. Schweiß brannte in seinen Augen und schmeckte salzig auf seinen Lippen. Rinnsale des salzigen Nasses aus seinem überhitzten Körper liefen unter seiner schweren Rüstung den Rücken und die Brust hinab, sammelten sich unangenehm feucht an seinem Unterleib und brachten dennoch keine Kühlung.
    Nur noch wenige feindliche Krieger trennten ihn von der Gruppe der Todsänger, als er aus dem Augenwinkel ein erstaunlich schnell auf ihn zufliegendes Geschoss wahrnahm. Er maß dem Geschoss keine Bedeutung bei, denn es war in seinen Augen viel zu klein und würde ihm in seiner schweren Rüstung kaum etwas anhaben können. Das Geschoss schlug auf die Panzerung auf, durchdrang mühelos seine Rüstung, bohrte sich in seine Schulter, explodierte nach dem Auftreffen auf den Knochen und hinterließ eine tiefe, hässliche Wunde.
    Er hatte sich getäuscht. Das war ein Fehler. Unvorsichtig hatte Madhrab die drohende Gefahr unterschätzt und wurde prompt bestraft.
    Die Wucht des Aufpralls riss den Bewahrer nach hinten und von seinem Streitross. Gajachi bäumte sich wiehernd auf. Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch das Heer der Verteidiger, der sich wie eine Welle des Raunens anhörte. Der Bewahrer war

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