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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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weiter vor. Ich muss die Todsänger erreichen, bevor meine Kräfte endgültig versiegen. Sonst ist alles verloren. Der Gedanke spornte ihn an. Er hatte eine Verantwortung übernommen. Es war sein Plan gewesen, die Todsänger auf diese riskante Weise auszuschalten.
    Der Lordmaster musste die zwischen ihnen liegende Entfernung in kürzester Zeit überwinden. Ihm blieb keine andere Wahl. Nalkaar zielte erneut und zog den Abzug durch. Wieder gab es einen lauten Knall, doch Madhrab war vorgewarnt. Er sah die Kugel kommen, wartete und sprang. Im letzten Moment ergriff er einen ihm entgegenkommenden Rachuren an den Schultern und warf ihn in die Schusslinie der auf ihn zufliegenden Kugel. Das Geschoss zerfetzte den Hals des Rachuren, der sich, kurz nachdem er getroffen wurde, mit seinen Händen verzweifelt an die aufgerissene Wunde fasste, aus der pulsierend das Blut schoss, und mit einem gurgelnden Geräusch aus der Kehle sterbend zusammenbrach.
    Yilassa und Gwantharab waren Madhrab mit viertausend Infanteristen in die breite Schneise gefolgt, die er während seines Tarsalla in die Reihen der Rachuren geschlagen hatte, um die entstandenen Lücken offen zu halten, einen erneuten Zusammenschluss zu verhindern und das Heer der Rachuren in zwei Gruppen zu spalten.
    Renlasol hatte sich unbemerkt – entgegen den strikten Anweisungen des Bewahrers, sich von den Kampfhandlungen fernzuhalten – unter die Infanteristen gemischt, die seinem Herrn zur Hilfe eilen sollten. Unterstützung erhielten sie von einer kleineren Abteilung der Sonnenreiter, die das Überraschungsmoment ausnutzten und ebenfalls mit ihren unerschrockenen, kampferprobten Pferden rasch in die Schneise vorstießen.
    Die beiden Kaptane hatten den Heiler Nonjal zu dessen Sicherheit zwischen sich genommen. Madhrab hatte sie entsprechend angewiesen, denn er wollte nicht, dass dem Heiler etwas zustieß. Dieser sollte lediglich seine Erfahrungen sammeln. Nonjal stieß dennoch Entsetzensschreie aus, als sie sich mitten im wilden Durcheinander der Rachuren befanden. Die Lage wurde schnell brandgefährlich, denn die Rachuren drängten von allen Seiten gleichzeitig in Richtung der eindringenden Einheiten der beiden Kaptane und versuchten, die entstandenen Lücken in ihren Kampfreihen mit brachialer Gewalt wieder zu schließen. Die Rachuren kämpften wie wilde Furien. Innerhalb kürzester Zeit waren die Klan eingekesselt. Sowohl der Weg zu Madhrab als auch der Rückweg zu den anderen Heeresteilen der Klan waren abgeschnitten. Sie wussten nicht, wie lange sie dem Ansturm überhaupt standhalten könnten. Vielleicht bis zum Einbruch der Tsairu, möglicherweise noch nicht einmal bis dahin, sollten die Rachuren weiterhin auf diese Weise kämpfen. Doch in einer Sache waren sie sich sicher, würden sie dem Ansturm des Gegners von allen Seiten nicht standhalten, konnte die Schlacht insgesamt schnell zum Nachteil der Klan kippen. Womöglich bedeutete ihre Niederlage durch die unvorhergesehene Einkesselung eine vorzeitige Entscheidung. Die Schlacht könnte bereits in einem frühen Stadium verloren sein.
    Klankrieger, die mit ihnen in die von Madhrab geschlagene Lücke vorgestoßen waren, fielen. Einer nach dem anderen. In der Enge der Einkesselung waren die eingeteilten Kampfgruppen kaum ordentlich aufrechtzuerhalten. Ein unübersichtliches Chaos entstand, in dem kaum ein Krieger noch richtig zwischen oben, unten, links, rechts, hinten und vorne unterscheiden konnte.
    Rücken an Rücken wehrten sich Yilassa und Gwantharab verzweifelt um ihr Leben kämpfend gegen die unablässig heranstürmenden Horden von Gegnern. Anders als die meisten anderen Klankrieger konnten sie es aufgrund ihrer langen Kampfausbildung gemeinsam durchaus mit mehreren Rachuren gleichzeitig aufnehmen. Doch der Ansturm ließ einfach nicht nach. Immer mehr Rachurenkrieger preschten mit geballter Kraft gegen die Eindringlinge in ihren Reihen vor. Gwantharab und Yilassa bahnten sich nur mühsam einen Weg zu ihrem Befehlshaber.
    Yilassa staunte nicht schlecht, als sie bemerkte, dass sich angesichts der misslichen Lage nun selbst Nonjal, den Tod vor Augen, wie ein in die Enge getriebenes Tier mit allen Kräften der Verzweiflung gegen sein vorzeitiges Ableben wehrte. Der Heiler schrie aus Leibeskräften und stach mit seinem langen Dolch wild nach jedem Gegner, der ihm zu nahe kam. Seine anfängliche Angst hatte sich in eine Panik verwandelt, die ihn zur Raserei brachte.
    Renlasol hielt sich nach Möglichkeit dicht an die

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