Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
Schwertspitze in Richtung der feindlichen Invasoren. Mit einem surrenden Zischen lösten sich gleichzeitig dreißigtausend Pfeile aus den Bogen und stiegen hoch in den Himmel, blaue Leuchtspuren und dunklen Qualm hinter sich herziehend. Der Himmel verdunkelte sich durch Pfeile und Qualm, als ob die Sonnen angesichts der Schlacht ihr soeben erst gezeigtes morgendliches Antlitz schnell wieder verborgen hätten. Über die Köpfe der Verteidiger hinweg flogen direkt auf die Pfeile folgend schwere Geschosse aus den Pfeilgeschützen und Wurfmaschinen. Noch bevor die ersten Pfeile ihr Ziel erreicht hatten, folgte ein zweiter Abschuss der Bogen.
    Der scharfe Geruch des blauen Feuers Haijarda hing beißend in der Luft, setzte sich in Nase und Lungen fest.
    Die Pfeile schlugen prasselnd in den feindlichen Reihen ein. Das Geräusch klang wie das Klopfen schwerer Regentropfen, die gegen Holz fielen. Doch die erhoffte Wirkung blieb aus. Vielleicht fielen einige hundert Krieger, wahrscheinlich aber weniger aus den vordersten Angriffsreihen der Rachuren. Die meisten Pfeile blieben zum Bedauern der Verteidiger in den zur Abwehr rasch hochgezogenen Holzschilden der Rachuren stecken, die sich teils schnell entzündeten.
    Dennoch ertönte ein lautes Geschrei und Gezeter unter den Rachuren. Einige ihrer Krieger wurden direkt von den Pfeilen getroffen und fielen, andere gingen lichterloh in Flammen auf. Ihre Schmerzensschreie gellten durch den dicht verqualmten Schauplatz der Schlacht.
    Die nur wenig später einschlagenden Wurfgeschosse erzielten hingegen eine deutlich stärkere Wirkung und brachten die geordnete Aufstellung erst einmal gehörig durcheinander. Die Kampfreihen standen dicht an dicht, an ein Ausweichen oder gar an Flucht war nicht zu denken. Ein großes Steingeschoss begrub eine Gruppe von feindlichen Kriegern, die sich zuvor panisch zur Flucht hatten wenden wollen, durch die hinter ihnen stehenden Reihen jedoch an diesem Vorhaben gehindert worden waren.
    Ein Korb mit wild gewordenen Jayvas stürzte sich auf eine zweite Gruppe, die unkontrolliert um sich schlagend ihr Heil im Wasser des Flusses suchte.
    Die zweite Pfeilwelle ging auf die Rachuren nieder und tötete weitere hundert Krieger.
    Aus den vorderen Reihen der Verteidiger lösten sich blitzschnell und mit einem lauten Schrei die maskierten Frauen. Sie rannten auf die Rachuren zu, als wäre ein Rachedämon hinter ihnen her. Die Rachuren waren verdutzt und schienen nicht zu begreifen, was auf sie zukam. Sie waren noch damit beschäftigt, sich gegen den brennenden Pfeilhagel zu schützen, und versuchten hektisch die Brände zu löschen. Der Ansturm der geschändeten Frauen wurde erst durch das Wasser des Flusses verlangsamt. Die Rachuren blieben dennoch regungslos und starrten den heranpreschenden Frauen lediglich entgeistert entgegen.
    Offensichtlich hatten sie die drohende Gefahr noch immer nicht erkannt. Doch als die ersten mit Haijarda gefüllten Säcke in Flammen aufgingen, kam Bewegung in die vordersten Reihen. Ein Durcheinander brach aus und lautes Geschrei wurde über den Fluss bis an die Ohren der Verteidiger getragen. Die Todesschreie der verbrennenden Frauen und die Schreie der von der Explosion zerrissenen und sterbenden Rachuren ließen Madhrab fast das Blut in den Adern gefrieren. Eine Schande ist das … ich hätte das niemals zulassen dürfen!, dachte der Lordmaster und blickte beschämt auf die schlammige Erde vor den Hufen seines Streitrosses.
    Grimmgour tobte auf seiner Kommandoposition, die vor dem Wald und unmittelbar über der Uferböschung auf einer kleinen Anhöhe lag. Sein Brüllen übertönte donnernd das lärmende Getöse, die dumpfen Schläge der Kriegstrommeln und sogar das Geschrei seiner durch die heftig vorgetragenen Angriffe der Wurfgeschosse und die ersten Angreifer kurz in Panik geratenen Krieger. Lautstark jagte Grimmgour seine Krieger mit wüsten Beschimpfungen wieder zurück auf ihre Stellungen. Ließ die Gefallenen beiseite schieben und weitere Krieger nachrücken. Dann gab er seinerseits den Befehl zum Gegenangriff, der wie ein heftiger Sturm über fünfzigtausend Köpfe hinwegfegte und den Klan einen gehörigen Schrecken in die Glieder jagte.
    Die ersten, rasch nachgerückten Reihen an wilden Chimärenkriegern setzten sich brüllend im Laufschritt in Bewegung und stürmten in die Fluten des Rayhin. Es würde nicht lange dauern, bis sie die auf der anderen Seite wartenden Verteidiger der Klanlande erreichen und in den

Weitere Kostenlose Bücher