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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Nur wenig später wurden wir von unbekannten Wesen aus der Eiswüste angegriffen. Wieder und wieder, bis wir sie endlich zurückschlagen konnten. Das war vor einer guten Woche. Erst nachdem wir die Lage wieder einigermaßen im Griff hatten, konnte ein Teil unserer Krieger hierher an den Rayhin aufbrechen. Das Wagnis, die Stadt durch unsere Entsendung ihrem Schicksal zu überlassen, wäre für den Fürsten zu groß gewesen. Der Rest unserer Eiskrieger sichert die Stadt und hilft die Trümmer zu beseitigen und notdürftige Unterkünfte zu bauen. Der Winter wird kommen, bis dahin müssen unsere Leute wieder ein Dach über dem Kopf haben.
    Die Überquerung des Choquai erwies sich als weitaus schwieriger, als wir dachten. Schwere Lawinen, die zu diesem Stand der Sonnenwende nicht üblich sind, haben den ohnehin schwer passierbaren Bergpfad verschüttet. Wir mussten einen gefährlichen Umweg suchen, bei dem einige unserer Krieger in den Tod stürzten. Es hat den Anschein, als würde sich das Wetter ändern. Eine ungewöhnliche Wärme sucht Eisbergen heim. Eis und Schnee beginnen zu schmelzen. Etwas Vergleichbares hat es niemals zuvor gegeben. Unsere Häuser sind bedroht. Eine weit größere Katastrophe könnte sich anbahnen.« Warrhard blickte besorgt. »Dennoch, wir sind hier, unser gesamtes Volk vor der noch größeren Bedrohung zu beschützen. Was wäre Eisbergen ohne die restlichen Klanlande? Die Invasion der Rachuren muss ein Ende finden. Meine Männer brennen schon lange auf den Kampf gegen die Rachuren. Die Tiere sind hungrig. Wie können wir Euch helfen? Euer Wort wird unser Befehl sein.«
    Sapius hatte aufmerksam zugehört. Er hatte seine Stirn in Falten gelegt und musterte den wild aussehenden Eiskrieger eingehend und ernst. »Verzeiht, wenn ich Eure Unterhaltung unterbreche. Die Vorzeichen sind eindeutig: Der dunkle Hirte erwacht«, stellte er lapidar fest.
    »Wer ist der Mann mit dem schiefen Narbengesicht, der uns uralte Schauermärchen aus dunklen Tagen auftischt?«, fragte Warrhard verwundert.
    »Oh … ich vergaß, ihn Euch vorzustellen. Das ist Sapius, ein Saijkalsan, der uns seine Hilfe in der Schlacht gegen die Rachuren angeboten hat«, stellte Madhrab den Magier kurz vor.
    Warrhards Hand ging sofort an eines seiner über der Brust gekreuzten Krummschwerter, als er die Bezeichnung Saijkalsan hörte. Sein Blick verfinsterte sich und seine Augen schienen den Lordmaster fragend um eine Antwort zu bitten. Madhrab sah keinen Bedarf, eine Erklärung abzugeben, und reagierte deshalb nicht auf Warrhards Blicke.
    »Ein Saijkalsan, der den Klan helfen möchte? Höchst ungewöhnlich und verdächtig, wenn Ihr mich fragt. Das gab es meines Wissens nicht mehr, seit die große Inquisition vor vielen Sonnenwenden beendet wurde und die Saijkalsan nahezu vollständig verschwanden«, sagte Warrhard schließlich.
    »Das stimmt nicht ganz. Ich durfte die Klan bereits bei der Aufstellung des Verteidigungsheeres beraten«, berichtigte Sapius die Bemerkung des Eiskriegers.
    »Ja …«, Warrhard hielt eine Weile inne, bevor er fortfuhr. »Ich erinnere mich … Fürst Alchovi erwähnte einmal den weisen Ratschlag eines Saijkalsan. Dann wart Ihr das also. Entschuldigt meine grobe Art. Ich bin von Natur aus misstrauisch und sehr neugierig. Ein reiner Überlebenstrieb eines Eiskriegers, wenn Ihr versteht. Eure Zugehörigkeit zu einer verachteten und gefährlichen Gruppe ist für mich keine Schwierigkeit, solange Ihr Eure Fähigkeiten nicht gegen uns wendet und sich Eure Motive als ehrenwert erweisen.«
    »Seid unbesorgt. Ich gehöre den Saijkalsan nicht mehr an. Darüber hinaus versichere ich Euch meiner Loyalität im Kampf und nur der besten Absichten«, antwortete Sapius.
    »Sapius stand uns bereits sehr hilfreich zur Seite. Ohne seine Unterstützung wäre unsere Lage wesentlich schlechter. Ich vertraue ihm«, ergänzte Madhrab.
    »In Ordnung. Dann werden ich und meine Krieger ihm während der Schlacht ebenfalls unser Vertrauen schenken.« Warrhard verneigte sich erneut. Dieses Mal galt die Ehrerbietung Sapius. »Lasst uns kämpfen. Wie gedenkt Ihr, uns einzusetzen, Lordmaster Madhrab?«, wandte sich Warrhard an den Bewahrer.
    Madhrab erläuterte dem Anführer der Eiskrieger kurz die brisante Lage und seine Pläne, durch das Bollwerk an Rachurenkriegern zu Grimmgour vorzustoßen. Die Eiskrieger sollten ein Stück flussaufwärts am äußersten Rand der Tareinakorach in die Flanke der Rachuren fallen und ihre Kräfte dort eine Zeit

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