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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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klug ausgeführte Attacke, die Tromzaar eine tief klaffende Wunde vom Bauch aufwärts bis zum Brustkorb bescherte.
    Tromzaar blickte den wesentlich kleineren Klan aus ungläubigen Augen an, ließ seine Waffe fallen, setzte sich verdutzt auf den Boden und hielt sich mit den Händen schützend den Bauch, aus dem bereits seine Eingeweide zu quellen drohten.
    Gerade als Gwantharab zum entscheidenden Todesstoß gegen Tromzaar ansetzen wollte, traf ihn Grimmgours Streithammer frontal am Brustkorb. Die Wucht des Aufpralls schleuderte Gwantharab in hohem Bogen mindestens zwanzig Fuß weit durch die Luft, durchbrach krachend seine Brustpanzerung und drückte ihm seine durch den Schlag gebrochenen Rippen in die Lunge.
    Hart landete der Kaptan mit dem Rücken zuerst auf einem spitzigen Stein. Der Aufprall presste ihm zischend die noch verbliebene Luft zwischen den Zähnen heraus. Dunkles Blut quoll aus seinem Mund, bevor ihn gleich danach eine tiefe Schwärze der Bewusstlosigkeit umfing.
    Nonjal eilte herbei und beugte sich über den schwer Getroffenen. Der Heiler konnte nichts mehr für den Kaptan tun.
    Die Schlacht war für Gwantharab zu Ende.
    Doch Gwantharabs Eingreifen hatte Madhrab Gelegenheit geboten, sein Gleichgewicht wiederzufinden und nun seinerseits anzugreifen.
    »Wo ist das Mädchen?«, schrie Madhrab, während er die Blutklinge aufblitzen ließ und sich Tromzaar mit schnellen Schritten näherte.
    »Längst auf dem Weg in unsere Zuchtstätten, Sohn einer verlausten Hündin. Sie wird uns viele neue Krieger gebären, die eines Tages gegen dich und deine Schwächlinge ziehen werden. Du wirst sie vergebens suchen«, lachte Grimmgour gehässig aus dem Hintergrund.
    Solatar heulte auf, als der Lordmaster dem wehrlos im Schlamm sitzenden Tromzaar mit einem einzigen, gezielten Hieb den Kopf abschlug und noch in derselben Bewegung dem daneben stehenden Kroldaar tief in die linke Seite unterhalb der Rippen schnitt. Kroldaar brüllte vor Schmerzen und knickte sofort seitlich nach links weg. Noch während er fiel, durchbohrte Madhrab mit einem gerade ausgeführten Stoß das Herz des Rachuren. Die Blutklinge trat am Rücken wieder heraus. Madhrab drehte die Klinge und riss sie mit einem schmatzenden Geräusch nach oben, danach zog er das Schwert mit einem Ruck wieder heraus. Kroldaar fiel Kopf nach vorne mit halbiertem Gesicht und gespaltenem Oberkörper auf die Erde.
    Grimmgours Leibwächter waren schnell gestorben, so schnell, dass Grimmgour ihren Verlust nicht einmal richtig wahrnehmen konnte.
    Als er die entstellten Leichname von Kroldaar und Tromzaar schließlich erblickte und sich seiner eigenen misslichen Lage ohne den Schutz seiner Leibwächter bewusst wurde, stürzte sich der Anführer der Rachuren mit wütenden Angriffen auf den Bewahrer.
    Ein ums andere Mal landete der Streithammer auf dem Boden und stampfte tiefe Löcher in die bebende Erde. Keiner von Grimmgours mächtigen Schlägen traf den Lordmaster. Die geschickten Ausweichmanöver des Bewahrers machten ihn rasend.
    Erneut wich Madhrab lediglich aus, ließ den Rachuren wüten und tänzelte einen gut kalkulierten Abstand wahrend geschickt um Grimmgour herum. Für das bloße Auge kaum sichtbar, stieß er währenddessen mit Solatar immer wieder rot aufblitzend in Richtung des Rachuren vor. Madhrab ritzte dabei die Haut des Rachuren an mehreren Stellen auf, was diesen zwar kaum ernsthaft verletzen konnte, aber immerhin in Rage brachte. Das Blutschwert sang dabei ein klägliches, in den Ohren schmerzendes, metallisches Lied. Solatars unmelodischer Blutgesang reizte den Rachuren zusätzlich.
    Nachdem der erste heftigere Angriffsschwung verebbt war und für keinen der beiden Kontrahenten einen nennenswerten Vorteil gebracht hatte, begannen Grimmgour und Madhrab sich gegenseitig zu belauern. Sie umkreisten sich, beäugten sich mit hasserfüllten, aber konzentrierten Blicken, warteten auf einen Fehler oder eine Lücke in der Verteidigung des Gegners, jede Faser ihres Körpers war angespannt und sie waren beide jederzeit zum Sprung bereit.
    Madhrabs Muskeln schmerzten bei jedem seiner auf Grimmgour zielenden, kurzen Stiche. Sein Körper fühlte sich an, als hätte er tage- und nächtelang durchgekämpft. Tatsächlich musste er nach einer Weile zum ersten Mal in seinem Leben dazu übergehen, das große Zweihänderschwert mit beiden Händen fest zu umfassen. Dieser Kampfstil war für den Lordmaster ungewöhnlich, zumal er das erstklassig ausbalancierte Schwert sonst immer

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