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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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kennst Rajuru gut. Selbst wenn du wider jede Vernunft am Ende gegen den Bewahrer bestehen solltest, sie würde dich für die Respektlosigkeit nicht ungestraft davonkommen lassen. Ich hingegen könnte für dich singen und deine verdammte Seele würde augenblicklich mir gehören.«
    Grimmgour setzte den Todsänger hart auf dem Boden auf und brüllte: »Tromzaar, Kroldaar, schafft mir endlich diese hässliche Fratze aus den Augen, bevor ich mich vergesse.«
    Die beiden Leibwächter reagierten sofort und flankierten den Todsänger von beiden Seiten, packten ihn an Schultern und Armen und beförderten ihn nach draußen. Nalkaar ließ die unverschämte Behandlung widerstandslos über sich ergehen. Vor dem Zelt nahm er plötzlich seine Kapuze ab und starrte die beiden entsetzten Leibwächter böse an. Aus ihren Gesichtern wich sofort jede Farbe und in ihren Augen stand die nackte Angst. Die Reaktion auf sein entstelltes Aussehen war für ihn jedes Mal aufs Neue eine Genugtuung. Sie ließen ihn los, als hätten sie glühendes Eisen angefasst und sich schmerzhaft verbrannt.
    Nalkaar hatte sich lange genug mit Grimmgour herumgeärgert. Es gab nichts weiter mit dem sturen und uneinsichtigen General der Rachuren zu besprechen. Wäre er nicht Rajurus Sohn, Nalkaar hätte sich längst seine Seele einverleibt. Seine Todsänger und eine längst überfällige Lieferung mit Waffen warteten auf ihn. Er musste die letzten Vorbereitungen für die Schlacht mit ihnen treffen. Die Gesänge mussten studiert, durchgegangen und noch einmal in Gedanken geübt werden. Von Grimmgour konnte er keine Unterstützung erwarten, er musste alleine gegen den Bewahrer und den Saijkalsan bestehen.
    Auf dem Rückweg traf Nalkaar auf einen Waffenhändler aus Tut-El-Baya, der erst vor Kurzem im Lager der Rachuren eingetroffen war und mehrere große Wagenladungen mit Waffen hereingeschmuggelt hatte. Die Rachuren und insbesondere Nalkaar, der den Auftrag von Rajuru hatte, die Waffen entgegenzunehmen, erwarteten den Händler schon seit längerer Zeit. Er grüßte Nalkaar höflich. Anscheinend kannte er sich mit den Gepflogenheiten der Rachuren aus und wusste über die Todsänger und ihre besondere Stellung an Rajurus Hof Bescheid.
    Schwerter, Äxte, Speere, Kriegshämmer, Pfeile und Bogen hatte der Händler in großen Mengen mitgebracht. Gute und stabile Ware aus den Schmieden und von verschiedenen Waffenhändlern des gesamten Kontinents gesammelt. Nalkaar wunderte sich, wie es den Todeshändlern gelingen konnte, die Waffen offenbar unbemerkt durch die Klanlande zu schmuggeln. Der Händler musste viele Klan und wahrscheinlich sogar die Getreuen des Regenten selbst bis in die obersten offiziellen Stellen geschmiert haben. Immerhin war der Todeshändler, der auf den Namen Jafdabh hörte, selbst ein Klan und naturgemäß eigentlich ein Feind der Rachuren.
    Es schien Jafdabh allerdings nicht zu kümmern, mit wem er seine verbotenen Geschäfte machte. Solange es Krieg und Schlachten gab, verdiente er sich mit den Lieferungen eine goldene Nase. Jafdabh lieferte an die jeweils am besten zahlenden Kunden. Das waren dieses Mal die Rachuren. Jedenfalls zahlten die Rachuren stets gut und pünktlich, dafür hatte Rajuru gesorgt. Für einen hohen Profit und entsprechend viele Anunzen würde dieser Händler wahrscheinlich sogar seine eigene Familie in die Sklaverei verkaufen. Die Vorstellung gefiel Nalkaar, dieser Klan hatte keinerlei Skrupel. Wie verrückt die Welt von Kryson doch war.
    »Ihr seid schon seit einigen Tagen überfällig. Wir haben Euch sehnsüchtig erwartet«, sprach Nalkaar den Todeshändler an.
    Jafdabh bleckte seine gelben Zähne, spuckte einen gelbbraunen Klumpen aus, auf dem er herumgekaut hatte, und strich sich die öligen Haare aus der Stirn. »War nicht leicht«, antwortete er schließlich mit heißerer Stimme. »Waffen sind begehrt und schwer zu bekommen in Zeiten wie diesen. Die Kontrollen in Tut-El-Baya sind schärfer geworden. Ich hatte weit höhere Unkosten und bei den Mengen, die Rajuru in Auftrag gegeben hat, musste ich mit meinen Männern weite Wege gehen. Zu allem Überfluss mussten wir durch den Regen auch noch einen Umweg mit den schwer beladenen Wagen nehmen, um nicht in den schlammigen Pfaden stecken zu bleiben.«
    Die Kleidung des Todeshändlers war zweifelsohne sündhaft teuer und aus den besten Stoffen des Landes gearbeitet. Dennoch passte sie nicht zu seinem übrigen Erscheinungsbild. Jafdabh war fett und schwitzte stark. Seine Hände

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