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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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lauter Knall kündete die Zündung des Pulvers an und veranlasste die umstehenden Krieger, sich vor Schreck auf den Boden zu werfen. Die Kugel verließ ungesehen den Lauf. Das Galwaas schlug leicht zurück. Wenig später erfolgte ein Schrei und eine der beiden Sklavinnen wurde mit Wucht von ihren Beinen gerissen und fiel nach hinten.
    Jafdabh murmelte zu sich selbst: »Tja … hmmm … das habe ich so nicht gewollt. Tut mir leid, Mädchen, aber Geschäft ist nun einmal Geschäft.«
    Nalkaar ging zu der getroffenen Sklavin und begutachtete interessiert ihre tödliche Wunde. Er klatschte vor Begeisterung in die Hände. Jafdabh hatte recht gehabt. Es war eine erstaunliche Erfindung. Die Kugel musste den Körper sehr hart getroffen haben und hatte eine tiefe, klaffende Wunde hinterlassen. Die Sklavin stand unter Schock und starb, kurz nachdem Nalkaar auf der Suche nach der Kugel mit seinen toten, schmutzigen Fingern in ihrer Wunde herumgebohrt hatte. Die andere Sklavin zitterte vor Angst. Sie ahnte, was ihr bevorstand.
    Nalkaar ging zurück zu Jafdabh und ließ sich das Galwaas von dem Händler neu laden, um einen eigenen Versuch zu starten. Er beobachtete jede Bewegung des Händlers genau und prägte sich den Ablauf ein. Nalkaar zielte, drückte ab – die umstehenden Rachuren warfen sich erneut zu Boden – und traf. Mit dem heftigen Rückstoß des Galwaas, der ihn beinahe zu Boden warf, hatte Nalkaar nicht gerechnet. Die Sklavin sank tödlich getroffen erst auf die Knie und knickte dann mit ihrem Körper nach vorne ein. Es schien so leicht zu sein und machte Nalkaar ungeheueren Spaß. Eine wunderbare Erfindung, wie er fand.
    »Die Sklavinnen waren nur wenige Schritte entfernt, das war keine Kunst. Aber denkt daran, Ihr könnt die Waffe auf wesentlich weitere Entfernungen einsetzen, und Ihr dürft mir glauben, keine mir bekannte Rüstung wird diesem Geschoss Widerstand leisten. Holz, Leder und selbst stählerne Panzerungen werden durchschlagen«, sagte Jafdabh.
    Der Händler hätte den Todsänger nicht weiter überzeugen müssen. Die kleine Demonstration hatte vollauf genügt.
    »Gibt es noch mehr davon?«, wollte Nalkaar wissen.
    »Ich bedaure, nein, soweit ich weiß, ist dieses Galwaas ein Einzelstück«, antwortete Jafdabh.
    Nach der Vorführung wurden sich Jafdabh und Nalkaar schnell einig. Nalkaar stimmte der zusätzlichen Forderung ohne Abstriche zu und überreichte dem Todeshändler eine Kiste mit den vereinbarten Anunzen. Den geforderten Aufpreis ließ er vor den Augen des Händlers aus einer anderen Kiste in die bereits überreichte Kiste abzählen. Jafdabh hatte zum Ärger Nalkaars auf die Zählung bestanden. Eine Sklavin wurde herbeigebracht und auf den ersten Wagen des Todeshändlers gesetzt. Diesen Wagen steuerte Jafdabh selbst. Die anderen Wagen wurden von Handlangern und kleinen Schmugglern gelenkt. Der Todsänger hingegen erhielt das Galwaas, je einen Beutel Pulver und Bleikugeln, während die Waffenlieferung bereits von Rachurenkriegern eifrig abgeladen wurde.
    Nachdem die Wagen leer geräumt waren, verabschiedete sich Jafdabh mit einem »Ich wünsche Euch noch viele Schlachten« und zog mit den Anunzen und einer hübschen Klanfrau von dannen. Immerhin hatte er eine dieser geschundenen Frauen aus den Klauen der Rachuren befreien können. Jafdabh fühlte sich hervorragend. Was hatte er doch für ein großes Herz und welch gutes Wesen ihn, den reichen Todeshändler, immer wieder beflügelte! Er legte den Arm um die junge Frau und begann ein bekanntes Trinklied zu singen.
    Grimmgour wanderte unruhig im Zelt auf und ab. Er hasste seine Mutter und diesen arroganten Todsänger. Sie hatten ihn herablassend behandelt. Der Rachure schäumte vor Wut und musste Dampf ablassen. Die Späherin Solras kam ihm dafür gerade recht.

D ER B ESUCH DES HOHEN V ATERS
    A m späten Nachmittag erreichte Elischa unter dem sicheren Geleit von Gwantharab das riesige Zeltlager der Verteidiger der Klanlande. Sapius hatte den gesamten Weg vom Rayhin bis zum Lager unruhig geschlafen. Elischa machte sich Sorgen, denn der Zustand des Saijkalsan war während der letzten Horas deutlich schlechter geworden. Elischa hatte unter den schwierigen Umständen zwar ihr Bestes gegeben, doch nun hatte Sapius bereits zu fiebern begonnen und sprach wirre Worte in seinen Träumen. Elischa war froh, dass sie endlich im Lager der Nno-bei-Klan angelangt waren. Hier waren sie erst einmal in Sicherheit vor den Rachuren und hier würde sie sich weit

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