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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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geraten bist. Ein Baumwolf hat mehr Verstand als du.«
    »Jetzt reicht es. Verschwinde! Ich habe mir von einer hässlichen alten Hexe für heute genug angehört«, brüllte Grimmgour mit hochrotem Kopf.
    »O nein, Grimmgour, du wirst mir zuhören und meine Befehle befolgen. Der Bewahrer ist nicht irgendein Bewahrer, was im Grunde schon schlimm genug wäre. Dieser Bewahrer ist wohl der beste, den sie haben. Es wird gemunkelt, er sei sogar der stärkste, den sie je hervorgebracht hätten. Sein Name ist Madhrab und er besitzt die Gabe des Kriegers. Ist dir überhaupt klar, was das bedeutet? Die Gabe ist ein Geschenk der Kojos. Du kannst Madhrab nicht im Kampf besiegen. Tausend Krieger könnten das nicht«, antwortete Rajuru.
    »Was soll das?«, erwiderte Grimmgour. »Der Bewahrer ist ein Klan, ein Mann aus Fleisch und Blut. Er lebt, also kann ich ihn töten. Ich bin stark und unerschrocken. Niemand besteht gegen meinen Hammer. Ich werde ihn zerquetschen wie eine kleine Wanze zwischen meinen Fingern.« Grimmgour machte eine Geste, als würde er ein Insekt zwischen seinen Fingern zerdrücken.
    »Du verstehst nichts, rein gar nichts. Wenn du dich ihm im Kampf stellst, wird er dich töten. Dich und deine tumben Leibwächter gleich dazu. Du magst vielleicht stark sein, Grimmgour. Du magst grausam und hart gegen dich selbst und andere sein, du magst kämpfen können und bereits viele Gegner getötet haben. Aber du hast keine Ahnung von dem, was dich in einem Kampf mit diesem Bewahrer erwartet. Dein Hass und die Wut, die du gegen mich in deinem Herzen hegst, reichen für ihn nicht aus. Er ist dir in allen Belangen weit überlegen. Ein Meister mit und ohne Waffen. Nimm dich in Acht und vermeide das Duell. Ich habe dir Nalkaar und seine Mannen nicht umsonst geschickt. Ich will den Bewahrer lebend festsetzen und ich will, dass du den Feldzug gegen die Klan ins feindliche Kernland zu Ende führst. Tötet er dich, wird unser Vorhaben trotz unserer Überlegenheit kläglich scheitern. Wir müssen die Klanlande beherrschen und kontrollieren. Eine Niederlage kann unser Ende bedeuten.« Rajuru war erbost über Grimmgours Starrsinn. Sie drehte sich um und wandte sich an Nalkaar: »Du wirst auf ihn achten, Nalkaar, ich verlasse mich auf dich.«
    »Selbstverständlich, Gebieterin.« Nalkaar zeigte sich sehr unterwürfig in einer betont tiefen Verbeugung, einen Tick zu viel nach Grimmgours Geschmack, was ihm ein angewidertes Grunzen entlockte.
    »Gut, dann kommen wir endlich zur Sache. Weshalb hast du mich gerufen?«, fragte Rajuru.
    Nalkaar schilderte ihr kurz seine Beobachtungen und seine bislang gezogenen Schlussfolgerungen, ohne dabei wesentliche Details auszulassen. Rajuru schien sich zu konzentrieren. Sie hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und ihre Arme über der Brust verschränkt. Ihre Antwort ließ auf sich warten. Nach einer Weile hob sie ihren Kopf wieder an, blickte Nalkaar direkt in die Augen und sprach: »Es kann nur jemand gewesen sein, der seine Gestalt wandeln kann. Ein Saijkalsan. Niemand sonst vermag so etwas zu vollbringen. Das ist des Rätsels Lösung. Ein Saijkalsan hat die Patrouille getötet. Ich frage mich nur, wer dieser Saijkalsan war und warum er es getan hat.«
    Nalkaar zeigte sich verblüfft. Grimmgour hingegen war entsetzt, ein großes, mehrköpfiges Schlangenmonster wäre ihm als Ursache für den Tod der Patrouille weit lieber gewesen als ein Saijkalsan mit mysteriösen Anwandlungen. Mit Grausen dachte er daran, dass er es womöglich mit einem Gegner zu tun bekäme, der wie seine Mutter war.
    Nalkaar musste nachdenken. Nur ein Saijkalsan, der mit den Klan in Verbindung stand, würde sich in diesen Zeiten in diese Gegend wagen und gegen die Rachuren antreten.
    Seine Gedanken wurden von Rajuru unterbrochen, die offenbar etwas ganz Ähnliches vermutete. »Ich kenne nur einen einzigen Saijkalsan, der dafür in Frage kommt. Es ist einer der jüngeren Saijkalsan. Sein Name ist Sapius. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst, Nalkaar.«
    Nalkaar verneinte kopfschüttelnd: »Nicht persönlich, Herrin.«
    »Nur ein Narr würde als Saijkalsan mit den Klan kollaborieren. Die Klan haben die Saijkalsan über viele Sonnenwenden hinweg verfolgt und nahezu ausgelöscht. Sapius scheint dies gleichgültig zu sein. Er zeigt sich gelegentlich bei den Klan und hat ihnen durch seinen Vorschlag, einen Bewahrer mit der Aufgabe der Verteidigung zu betrauen, zu unserem Leidwesen sehr geholfen. Bei der Auswahl geeigneter Bewahrer

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