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Kryson 03 - Zeit der Dämmerung

Titel: Kryson 03 - Zeit der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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ihnen ein Lesvaraq dabei behilflich gewesen. Ein solch magisches Wesen wie ein Drache wurde unter den Burntern eher als hinderlich angesehen. Womöglich hätten sie sich anders entschieden, wenn sie bereits gewusst hätten, was ihnen von dem damals aufstrebenden Volk der Klan drohte.
    Als Ruitan Garlak die Stämme der Nno-bei-Klan unter seiner eisernen Hand nach langen Sonnenwenden des Kampfes endlich geeint und der letzte der sieben klanschen Stammesfürsten das Schwert in einer Geste der Unterwerfung zu den Füßen der Eisenhand abgelegt hatte, wandte sich der Anführer der Klan mit vereinten Kräften gegen die Altvorderen. Sein Ziel war es, die Magie und mit ihr die magiebegabten Völker der Altvorderen ein für alle Mal vom Angesicht Ells zu tilgen. Obwohl er die Saijkalrae nicht minder hasste und fürchtete wie die Altvorderen, stand er, von seinen schlimmsten Ängste getrieben, in der Grausamkeit seiner Handlungen, die magischen Wesen zu bekämpfen, den Brüdern Saijrae und Saijkal in nichts nach. Eine Angst, die ihm zeit seines Lebens schwer zu schaffen machte und ihn immer wieder aufs Neue grämte. Insgeheim hielt er die Altvorderen seinem eigenen Volk für überlegen. Sie waren in seinen Augen eine Gefahr für die Klan, die es zu vernichten, wenigstens jedoch aus ihren Stammgebieten zu vertreiben galt.
    Ruitan Garlak hatte die Magie nie verstanden oder als gegeben akzeptiert. Er wusste weder, wo sie herkam, noch konnte er sich erklären, wie sie anzuwenden war und warum es Lebewesen gab, die der Macht des für ihn Unfassbaren zugewandt waren, während andere wiederum nicht den Hauch einer Ahnung davon hatten. In seiner zerstörerischen Idee, die Magie und mit ihr alle Begabten auszulöschen, wurde er tatkräftig von den Praistern unterstützt, die als Abgesandte und Vertreter der Kojos kein anderes Wesen duldeten, das mit Kräften ausgestattet war, die, ihrer strengen Lehre folgend, ausschließlich den Kojos selbst und ihren Abgesandten zu eigen sein durften. So verriet Ruitan Garlak seine engsten Freunde und Kampfgefährten an die Inquisition der Praister und führte gleichzeitig einen Mehrfrontenkrieg gegen die Brüder der Saijkalrae und die Völker der Altvorderen. Anfangs hatte es für den ungekrönten Regenten und die vereinigten Klan nicht nach einem Sieg ausgesehen.
    Im Gegenteil, der Magie keineswegs gewachsen standen sie vor einer alles vernichtenden Niederlage. Sie verloren Schlacht um Schlacht, gleichgültig wie unerbittlich und grausam die Klan gegen die Magiebegabten vorgingen. Doch das Blatt wendete sich, als es den Saijkalrae gelungen war, Ulljan und dessen Geist zu vernichten. Als sie die Macht auf frevlerische Weise an sich gezogen hatten, begann das Gleichgewicht Krysons zu wanken. Die Brüder bündelten die Magie und hatten sofort damit begonnen, den Zugang für alle anderen Magier zu begrenzen. Die Macht der Altvorderen begann zu schwinden. Nur noch wenige besonders herausragende und erfahrene Hexen und Zauberer waren in der Lage, die Hürden zu überwinden und sich der ihren Völkern eigenen, freien Magie zu widmen. Aber sie waren viel zu wenige, um dem unermüdlichen Ansturm der Klan und ihrem Treiben auf Dauer standhalten zu können. An die weitere Gefahr aus den Tiefen des unterirdischen Reiches der Rachuren hatte zu jener Zeit niemand gedacht. Lediglich am Rande waren die Rachuren unter der Führung einer Saijkalsanhexe aufgetaucht, aber als unbedeutend wahrgenommen worden. Vielleicht waren sie damals von dem Liebreiz und der umwerfenden Schönheit der Hexe Rajuru geblendet worden.
    Die Tartyk hingegen verdankten ihr Überleben einzig den mit ihnen verbündeten Drachen, gegen die Ruitan Garlak nichts ausrichten konnte. Gewiss, die Eisenhand hatte nichts unversucht gelassen, den Langlebigen das Dasein schwer zu machen und ihre Bastion im Gebirge anzugreifen, doch seine Truppen kamen nicht einmal in die Nähe der Hauptstadt Gafassa und mussten sich ein ums andere Mal nach empfindlichen Verlusten auf der Hochebene vor dem Südgebirge geschlagen geben. Nach der vierten Niederlage in Folge und einem stark geschwächten Heer gab Ruitan Garlak den Versuch frustriert auf, die Tartyk mit ihren Drachen von Ell verdrängen zu wollen.
    Alle anderen Altvorderen jedoch wurden in die Enge getrieben, und am Ende mussten sie der Übermacht weichen und sich zurückziehen. Sie suchten ihr Heil zunächst in der Flucht. Die Naiki waren in die Wälder geflohen, um dort im finsteren Herzen des Waldes im

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