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Kryson 03 - Zeit der Dämmerung

Titel: Kryson 03 - Zeit der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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ungefährlich – gestellt und vernichtet hatten. Lediglich der Befehl eines Felsgeborenen, dem sie bedingungslos Folge zu leisten hatten, konnte ihnen Einhalt gebieten.
    Der Felsenprinz hatte seine Befehle durch den Stein längst an die Golems gegeben, um sie nicht in Aufruhr zu versetzen, wenn der kleine Goncha die Schlucht betreten sollte und er ihm einige Tage später folgen sollte. Zufrieden registrierte er, dass sie ihn verstanden hatten. Als er den Eingang passierte, fand er die Golemwächter erstarrt vor und doch wusste er, dass sie nicht schliefen und jede Bewegung verfolgten. Goncha erwartete ihn mit einem Glucksen, das von den Felswänden widerhallte, zu einem Stakkato anschwoll und glücklicherweise, ohne größeren Schaden anzurichten, verebbte. Bevor der Felsenfreund in seiner Freude weitere Geräusche des Wiedersehens und der Erleichterung von sich geben konnte, legte der Prinz den Finger auf die Lippen und wies den Felsenfreund durch ein Zeichen an, nur in Gedanken mit ihm zu sprechen.
    »Es ist schön, dich zu sehen, Goncha«, begann der Prinz den Gedankenaustausch.
    Der Felsenfreund kletterte auf die Schulter des Prinzen und machte es sich darauf bequem, bevor er antwortete.
    »Lange hätte ich es alleine in diesem düsteren Loch nicht mehr ausgehalten. Es ist kalt, dunkel und unheimlich hier unten. Die Höhen der Berge sind mir weitaus lieber. Ich bin froh, dass Ihr endlich gekommen seid, mein Prinz.«
    »Hast du getan, was ich dir auftrug?«
    »Natürlich, auf Goncha dürft Ihr Euch stets verlassen«, der Felsenfreund begann mit einer ausgiebigen Pelzwäsche.
    »Wo sind sie? König Saragar, mein Vater, und all die anderen?« Vargnar sah sich um, konnte aber nichts entdecken.
    »Oh, verzeiht, mein Herr. Ich vergaß Euch zu berichten, dass sich die Burnter schneller aus ihren Gräbern erhoben haben, als ich dachte. Es war ein faszinierender Anblick, das muss ich zugeben. Einer nach dem anderen stieg aus den Steinen empor, löste sich aus den Felsen und wartete auf die Rückkehr des Königs. Saragar kam zuletzt, und ich glaubte Eifer und Freude in seinen Augen glühen zu sehen. Die Kristalle funkelten heller als das Licht der Dämmerung. Euer Vater bat mich, auf Eure Ankunft zu warten und Euch zu benachrichtigen, dass er mit dem Gefolge bereits zu den Eisprinzessinnen aufgebrochen sei. Er will sich mit Ihnen vereinen und sich ihre Macht zunutze machen. Er sagte, Ihr solltet als Vorhut die Lage um die Burg auskundschaften und sie nach Möglichkeit für ihn in Besitz nehmen, sobald die Bluttrinker auszögen, Ihr Schicksal zu erfüllen.«
    »Saragar hätte auf mich warten sollen. Warum diese Eile? Ich kam, so schnell ich konnte. Was hätte ein Tag mehr oder weniger geändert?«
    »Nichts, mein Herr. Das ist gewiss. Aber ich glaube, er mag die hübschen Gesichter der Prinzessinnen und ihre magische Aura.« Goncha deutete in Gedanken ein unverschämtes Lachen an.
    »Mag sein, dass er zu lange im Felsen geschlafen hat. Jedenfalls darf ich für ihn die schmutzige Arbeit erledigen und die Burg für seine Rückkehr vorbereiten. Das hat er sich wunderbar ausgedacht. Und wenn ich auf zurückgebliebene Kriecher stoßen sollte, werde ich mich um diese wie selbstverständlich kümmern und sie in die Flammen der Pein schicken, wenn sie mich nicht zuvor verletzen und damit mein Ende besiegeln. Ich freue mich, danke, Vater«, die letzten, höhnisch gedachten Worte schickte Vargnar zornig durch den Stein.
    »Ihr solltet auf Eure Worte achten. Saragar könnte Euch hören, mein Prinz«, gab Goncha zu bedenken.
    Vargnar fürchtete den Zorn seines Vaters nicht. Im Gegenteil. Saragar sollte wissen, dass er verärgert war. Aber er war auch sein loyalster und treuester Sohn. Er würde tun, was von ihm erwartet wurde. So, wie er es immer getan hatte, wenn der König ihn um etwas gebeten hatte. An den Worten des Vaters gab es für ihn keinen Zweifel.
    »Wirst du mich begleiten, Goncha?«, fragte Vargnar unverhofft.
    »In die Burg des Quadalkar? Seid Ihr von Sinnen?«, kreischte Goncha in des Prinzen Kopf und begann am ganzen Leib zu zittern.
    »Die Burg gehört den Felsgeborenen und nicht Quadalkar. Also reiß dich zusammen. Du bist keine Beute für die Bluttrinker, das weißt du genau. Und an mir beißen sie sich ohnehin die Zähne aus.«
    »Ja, Ihr seid vor den Fangzähnen überwiegend sicher in Eurer Felsenhaut«, beschwerte sich Goncha, »aber ich? Ein ausgehungerter Kriecher würde mich im Handumdrehen mit nur einem Zahn

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