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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Ayale die heilige Mutter, »das macht einen großen Unterschied. Er ist ein Schriftgelehrter, der die Geschicke von Kryson verändern kann, wenn er das will.«
    »Er bat mich um einen Schlüssel zur Macht, den ich angeblich für ihn aufbewahre.«
    »Ach ja? Tust du das?«, Ayale gab sich unwissend, aber ihre Augen drückten etwas anderes aus.
    »Was weißt du darüber?«, fragte Elischa, ohne auf Ayales Reaktion näher einzugehen. »Er sagte, ich solle dich danach fragen.«
    »So, so. Hat er das gesagt?«, Ayale schüttelte den Kopf.
    »Ja, das hat er«, bestätigte Elischa, »und außerdem macht er sich Sorgen um dich. Ayale, was verbirgst du vor mir? Sag mir, was er über dich weiß. Muss ich mir ebenfalls Sorgen um meine Schwester und Freundin machen? Ich vertraue dir blind, Ayale. Aber du musst mir ebenfalls vertrauen.«
    »Das tue ich doch, Kind«, meinte Ayale, »aber es gibt Dinge, die ich selbst dir nicht anvertrauen kann. Das geht nur mich alleine etwas an. Es war nicht richtig, dass dir Tarratar von seinen Sorgen über mich erzählte. Zerbrich dir also nicht den Kopf über meine kleinen Nöte.«
    »Ich werde nicht mehr ruhig schlafen können, solange ich nicht weiß, was dich bedrückt«, sagte Elischa, »aber ich will dich nicht drängen. Es ist deine Entscheidung, ob du mir davon erzählst. Aber gewiss wirst du mir sagen, was es mit dem Schlüssel auf sich hat.«
    »Der erste Schlüssel zur Macht«, führte Ayale aus. »Die heilige Mutter bewahrt diesen Gegenstand seit der Gründung des Ordens für die Wächter des Buches auf. Von Zeit zu Zeit verlangt ein Wächter danach. Ich glaube, immer dann, wenn sie das Buch fortschreiben wollen. Unter dem Ordenshaus gibt es eine geheime Kammer. Die Kammer ist versiegelt und verschlossen. Ein magisches Siegel schützt den Zugang. Nur die heilige Mutter darf diesen Ort betreten. Es gibt dort noch viel mehr für dich zu entdecken als nur den Schlüssel. Würde jedoch ein anderer das Siegel brechen, kämen die Schatten, um uns zu holen. Selbst Tarratar könnte diese Magie nicht überwinden. Ulljans Magie. Der erste Wächter ist also auf deine Hilfe angewiesen, wenn er den Schlüssel herausverlangt. Du darfst ihm deine Unterstützung aber nicht verweigern.«
    Ayale zeichnete mit dem Finger rasch einige Symbole, Striche und Kreuze auf die Erde. Zwischendurch hielt sie kurz inne, dachte nach und zeichnete weiter.
    »Sieh her«, forderte sie Elischa auf, »ich zeige dir den Weg zur Kammer. Präge ihn dir gut ein. Es gibt keine Karte. Außer mir weiß niemand, wie die Kammer zu finden ist. Den Schlüssel zur Kammer findest du an dieser Stelle in einer versteckten Nische. Du kannst die Tür einfach aufschließen und hineingehen. Das Siegel wird dir nicht schaden. Es schützt dich und die verborgenen Schätze in der Kammer.«
    Ayale zeigte mit dem Finger auf eine Stelle ihrer Zeichnung, die sie mit einem Kreuz markiert hatte. Elischa sah sich die Zeichnung genau an, während sie sich von Ayale erklären ließ, wie sie zu gehen und an welchen Orten sie abbiegen, welchen Stein drücken oder bewegen musste, um schließlich an ihr verstecktes Ziel zu gelangen. Die heilige Mutter brauchte eine Weile, sich alles einzuprägen, und musste mehrmals nachfragen. Ayale zeigte sich geduldig, wiederholte, was zu wiederholen war, und beantwortete jede ihrer Fragen. NachdemElischa den Weg noch einmal in ihren eigenen Worten nacherzählt hatte, wischte Ayale die Zeichnung mit der Hand weg.
    »Du wirst die Kammer finden und Tarratar den Schlüssel geben. Er wird zufrieden sein«, zeigte sich Ayale zuversichtlich. »Suche nach einem Schlüssel aus Blutstahl. Er ist zwar schlicht, aber du kannst ihn nicht übersehen. Die Insignien der Macht zieren seinen Schaft. Du kennst das Symbol sehr gut!«
    Elischa nickte. Die Zeichen der Macht waren auch die Insignien der Ordenshäuser.
    »Ich danke dir, Ayale«, sagte Elischa. »Ich werde den Schlüssel für unseren Gast aus der Kammer besorgen. Wir sollten uns aber bald unterhalten.«
    »Sicher, Kind«, nickte Ayale, »wir reden, wenn die Zeit gekommen ist. Lass dich aber von Tarratar nicht mit leeren Worten abspeisen, nachdem du ihm den Schlüssel ausgehändigt hast. Er ist dazu in der Lage, dem Orden und dir zu helfen, und er soll es auch tun. Sag ihm, Ayale würde sehr zornig werden, wenn er nicht dazu bereit wäre.«
    »Du scheinst ihn gut im Griff zu haben«, lächelte Elischa.
    »Nicht ernsthaft. Tarratar tut, was er will«, meinte Ayale

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