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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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verwundert.
    »Ja, wir schicken sie zu den Schatten.«
    »Aber wir haben keine Zeit für einen Luftkampf«, erwiderte Nalkaar verunsichert.
    »Die Zeit werden wir uns wohl nehmen müssen. Solangedas Schiff die Klan aus der Luft schützt und ihnen den Rücken frei hält, wäre eine Landung viel zu gefährlich. Sie würden uns abschießen und wir könnten uns nicht dagegen wehren.«
    »Dann beeilt Euch, bevor wir zu spät kommen«, stimmte der Todsänger zu.
    »Haltet Euch fest«, riet Murhab, »es geht los!«
    Murhab riss das Steuer der Aeras Tamar herum und befahl die neue Besatzung an die Geschütze. Er konnte nur hoffen, dass sie seine Einweisung verstanden hatten. Die Rachuren hatten keine Erfahrung mit der Seefahrt oder mit Luftschiffen. Auch die technisch weiterentwickelten Waffen der Klan waren ihnen fremd. Der Kapitän ließ die Segel reffen und nahm Kurs auf das Schiff der Nno-bei-Klan. Sie holten rasch auf und näherten sich seitlich von hinten.
    Aber der Kapitän hatte sich getäuscht. Das Begleitschiff hatte die Aeras Tamar bemerkt und drehte plötzlich ab.
    »Verdammt!«, brummte Murhab unzufrieden mit einem Blick auf das Deck des gegnerischen Schiffes, wo er den Kapitän des Begleitschiffes entdeckte. »Also keine Breitseite. Ein kluges Manöver, alter Freund. Aber das wird dich nicht retten, sondern deinen Untergang nur hinauszögern.«
    Die Aeras Tamar folgte und tauchte in einem plötzlichen Sturzflug unter das Begleitschiff ab. Danach zog Murhab das Schiff wieder steil nach oben, bis sie seitwärts versetzt über dem Gegner flogen.
    »Bei den Kojos, was habt Ihr vor?«, rief Nalkaar dem Kapitän zu, der von Murhabs Kurs kräftig durchgerüttelt worden war.
    »Bleibt ruhig, mein Herr«, antwortete Murhab, »ich bringe uns in eine günstige Position. Auf diese Weise werden wir schneller und setzen uns im Sturzflug direkt neben das Begleitschiff. Das wird sie überraschen.«
    »Ihr seid wahnsinnig«, schalt Nalkaar den Kapitän, »wir werden mit dem Schiff zusammenstoßen und abstürzen!«
    »Habt doch Vertrauen in Euren Todsänger, Herr«, versuchte Murhab Nalkaar zu beruhigen. »Obwohl Ihr mir die Seele geraubt und das Singen beigebracht habt, bedeutet das nicht, dass ich all meine Tugenden verlernt habe. Singend kann ich das Luftschiff nicht zum Absturz bringen.«
    Murhab zog die Aeras Tamar steil nach unten, fing den Sturz ab und schwenkte nur wenige Fuß von dem Begleitschiff entfernt ein.
    »Feuer!«, befahl Murhab lautstark.
    Die Geschütze der Aeras Tamar schwiegen. Stattdessen donnerten ihnen die Geschütze des Gegners um die Ohren. Segel wurden durchlöchert, ein Mast fiel auf das Deck und im Rumpf klafften Löcher. Unter Deck brannte es. Dichter schwarzer Rauch stieg aus den Luken. Murhab hob drohend die Faust in Richtung seines alten Freundes, der nur lachend zurückgrüßte und seine Kappe schwenkte. Wieder ließ Murhab die Aeras Tamar absinken. Aber dieses Mal, um sich vor einer weiteren Breitseite in Sicherheit zu bringen.
    »Löscht die Feuer! Sofort«, schrie Murhab, dessen Stimme sich überschlug.
    Der Kapitän befürchtete, die Feuer könnten auf die Treibkammern des Luftschiffes übergreifen und die Gase entzünden, mit denen das Schiff in die Luft stieg. Das wäre ihr Ende. Die Aeras Tamar würde in einer großen Explosion verglühen. Aber sie hatten Glück im Unglück. Die Schäden am Schiff waren zwar beträchtlich, aber die Feuer konnten gelöscht werden, bevor sie größeren Schaden anrichteten.
    Der Kapitän ließ sich sofort Bericht erstatten und geriet außer sich, als er den wahren Grund vernahm, warum die Besatzung seinem Befehl nicht gefolgt war und die Geschütze nicht abgefeuert hatte. Sie hatten schlicht vergessen, die Geschütze zu laden.
    Wenigstens hatte die Steuerung der Aeras Tamar nichtsabbekommen und Murhab entschloss sich kurzerhand dazu, einen weiteren Angriff zu wagen. Notfalls wollte er das Begleitschiff rammen und in der Luft entern. Ein waghalsiger Plan. Aber er würde den Rachuren entgegenkommen, die im Nahkampf mit ihren Waffen einen deutlichen Vorteil hatten. Einen weiteren Ausfall konnten sie sich nicht leisten. Dann würden sie unweigerlich abstürzen.
    »Haltet euch bereit«, rief der Kapitän der Besatzung zu, die sich zum größten Teil aus Rachuren und Chimärenkriegern zusammensetzte.
    Murhab blickte sich um, das Begleitschiff war zum Gegenangriff übergegangen und nahm die Verfolgung unter vollen Segeln auf.
    »Guter Kapitän«, dachte Murhab, »

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