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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Sturm bald kommen wird.«
    »Das wissen sie ohnehin schon«, meinte Murhab, »die Kunde vom Fall der Trutzburg dürfte schon lange in Tut-El-Baya angekommen sein.«
    »Das ist wohl leider wahr«, seufzte Nalkaar, »wir hätten das Begleitschiff nicht entkommen lassen dürfen. Zu schade, dass Ihr die Drachenchimären besiegt habt, Murhab. Ich sollte Euch dafür bestrafen.«
    »Ich kämpfte für die Nno-bei-Klan und nicht für Euch, mein Herr!«, erwiderte Murhab, »aber jetzt stehe ich voll und ganz auf Eurer Seite.«
    »Das weiß ich doch«, sagte Nalkaar, »und ich bin nicht wie Rajuru. Der Hexe wäre es gleichgültig, auf wessen Seite Ihr heute steht. Sie würde Euch sofort in die Flammen der Pein schicken, wüsste sie von Euren Heldentaten gegen die Rachuren.Glaubt mir, das wäre kein Vergnügen. Könnt Ihr das andere Schiff besiegen?«
    »Ich kenne den Kapitän des Begleitschiffes«, antwortete Murhab, »ich habe ihn einst selbst ausgewählt. Er ist ein guter und erfahrener Mann, der sein Handwerk versteht. Aber ich weiß auch von seinen Schwächen. Keine Sorge, das Schiff wird bald brennen.«
    Es dämmerte. Die Sonnen von Kryson gingen über dem Ostmeer und auf der entgegengesetzten Seite Ells auf und vertrieben die Nebelschlieren vom Boden. Thezael machte Nalkaar plötzlich auf eine Bewegung vor den Toren der Stadt aufmerksam. Eine große Schar von Reitern kam auf überwiegend grauen Schimmeln und prächtig gerüsteten Streitrössern aus den Toren Tut-El-Bayas geritten. Ihre Rüstungen schimmerten im aufgehenden Sonnenlicht in den Farben des Regenbogens. Die Reiter wurden links wie rechts von weißen Raubkatzen flankiert. An der Spitze des Zuges ritt ein Krieger in rot schimmernder Rüstung.
    »Madhrab!«, dachte Nalkaar sofort. »Was habt Ihr nur vor?«
    »Das sind Eiskrieger«, sagte Thezael erschrocken.
    »Iiin deeer Taaat«, röchelte Fürst Otevour.
    »Und an ihrer Spitze reitet Madhrab höchstpersönlich«, ergänzte Madsick.
    »Das kann nichts Gutes für uns bedeuten«, befürchtete Murhab.
    Die Reiter, Murhab zählte etwa eintausend an der Zahl, bewegten sich rasch von den Toren Tut-El-Bayas weg, umritten die Verteidigungsstellungen und wandten sich alsbald entlang der Steilküste nach Süden in Richtung der Trutzburg zu Fallwas. Hinter den Reitern stieg das den Klan einzig verbliebene Luftschiff auf und folgte den Kriegern.
    »Oder es ist unsere Gelegenheit!« Ein Lächeln schlich sich in Nalkaars Gesicht.
    Der Todsänger rieb sich die Hände und blickte erwartungsvoll in die Runde. Aber er sah nur fragende Gesichter.
    »Versteht ihr denn nicht?«, sagte Nalkaar. »Sie begeben sich außerhalb ihres Schutzes der Stadtmauern und der Verteidigungsstellungen.«
    »Denkt Ihr, sie suchen den offenen Kampf gegen die Rachuren?«, wollte Thezael wissen.
    »Sehr wahrscheinlich«, beantwortete Murhab die Frage des Praisters, »das wäre Madhrab zuzutrauen. So wie ich den Regenten einschätze, hält er nicht viel von den Errungenschaften Jafdabhs und der Technik, die ihre Kriegsführung einschneidend verändert. Madhrab ist ein Krieger durch und durch. Und die Eiskrieger teilen seine Einstellung. Sie werden den Kampf Mann gegen Mann suchen und lieber kämpfend sterben, als sich zu verschanzen und auf ihr Ende zu warten.«
    »Aber wenn sie ihre Richtung beibehalten, werden sie zwangsläufig auf Grimmgour und seine Truppen treffen«, meinte Thezael.
    »So ist es«, nickte Murhab, »das dürfte genau ihre Absicht sein.«
    »Ich weiß nicht«, grübelte Nalkaar, »vielleicht suchen sie auch uns und wollen verhindern, dass wir für sie singen. Aber wir werden sie zuerst finden und singen. Schon sehr bald! Schnell! Steigt wieder in das Schiff. Wir fliegen ihnen nach und fangen sie ab. Ölt eure Zungen, spitzt eure Lippen. Der Klang wird überwältigend sein.«
    Nalkaar und seine Begleiter rannten den Hügel hinab und bestiegen das Luftschiff. Dank Murhabs Erfahrung war die Aeras Tamar innerhalb kurzer Zeit startklar. Das Luftschiff hob ab, setzte in der Höhe volle Segel und fuhr Madhrab und den Eiskriegern hinterher. Aber der Regent war der Aeras Tamar bereits ein gutes Stück voraus. Der Todsänger erkannte schnell, dass sie ein Zusammentreffen der Eiskrieger mitGrimmgours Rachuren nicht verhindern konnten. Aber das war für Nalkaar nicht wichtig.
    »Ha, vielleicht ist Grimmgours letzte Hora endlich gekommen«, dachte Nalkaar gehässig, »das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein. Alles läuft so perfekt. Ich

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