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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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verwundert die Stirn.
    »Nein, das habe ich tatsächlich nicht. Ich verlasse mich auf mein Gefühl und passe mich der Lage an. Wir werden sehen, was geschieht.«
    »Dann sei gewarnt und öffne im Übermut nicht die falschen Kammern, mein Freund«, riet Raymour, »du weißt nie, was sich dahinter verbirgt. Es könnte dich zu den Schatten bringen. Ich schlage vor, dass wir die Wachen überwältigen, sobald wir durch das Tor gegangen sind. Wenn sie sehen, dass wir weder Schwefel noch Kristalle mit uns führen, könnten sie Verdacht schöpfen und Alarm schlagen. Es wäre nicht klug, gleich unseren ersten Kampf gegen die Zuchtmeister zu führen. Hoffen wir erst einmal auf Verstärkung aus der Schar der Gefangenen und heben uns Rajurus Zöglinge für später auf.Alles muss sehr schnell gehen, wenn wir durch das Tor sind, also halte Spalter bereit. Du wirst sehen, welch gute Dienste dir dein neues Schwert erweisen wird. Was ist mit deinem seltsamen Freund? Kann er kämpfen? Sein Geist scheint mir … Entschuldige, ich will ihn gewiss nicht beleidigen … zurückgeblieben zu sein. Besitzt er eine Waffe, mit der er umgehen kann?«
    »Sein Name ist Belrod«, sagte Vargnar ernst, »er ist ein Maiko-Naiki und braucht keine Waffe.«
    »Ich verstehe nicht« zeigte sich Raymour verwundert, indem er mit den Achseln zuckte.
    »Belrod ist eine Waffe.«
    »Wenn du das sagst«, grübelte Raymour skeptisch. »Er scheint aber nicht sehr geschickt zu sein und lief mir bei seinem Angriff direkt in den Streithammer. Das hätte sein Gang zu den Schatten sein können. Er ist verletzt und wird seinen Arm für eine Weile nicht gebrauchen können.«
    »Ach«, seufzte Vargnar, »ich denke, das macht ihm nichts aus. Der Riese ist auch mit einem Arm noch stark genug, nicht wahr Belrod?«
    »Belrod kein Schmerz, Belrod gut«, antwortete der Maiko-Naiki eifrig nickend.
    »Schön, dann schlage ich vor, du und Belrod kümmert euch um die Wächter am rechten Torflügel, während ich die übrigen erledige.«
    »So soll es sein«, stimmte Vargnar zu.
    Das Tor zu den Brutstätten war viel größer und mächtiger, als Vargnar erwartet hatte. Es war aus massivem Stein gefertigt worden, in welchen Steinmetze Gravuren und Bilder von fremdartigen Wesen eingearbeitet hatten. Die Flügel des Tores reichten bis weit unter die hohe Decke und waren rechts wie links mit Scharnieren aus Eisen in den Felsen verankert.
    »Da staunst du, Felsenmann«, bleckte Raymour die Zähne,»ein Felsentor dieses Ausmaßes hättest du wohl nicht für möglich gehalten.«
    »Ich muss zugeben, eine solche Arbeit ist selten anzutreffen. Die Felsgeborenen haben einige solcher Tore erschaffen. Dieses Tor jedoch trägt nicht die Handschrift meines Volkes. Ist das ein Werk der Rachuren?«
    »Was denkst du?«, antwortete Raymour. »Die Torflügel wurden über den Lauf mehrerer Sonnenwenden von Sklaven und Chimären aus dem Fels gehauen und hierher an diesen Ort geschafft. Wer weiß, vielleicht floss Felsenblut in den Adern der Erbauer, so wie bei dir.«
    »Kein Felsgeborener würde für die Rachuren etwas errichten. Eher würden wir sterben. Unter den Sklaven werden keine Burnter sein.«
    »Das glaube ich auch nicht«, meinte Raymour, »jedenfalls habe ich nie einen wie dich gesehen. Aber beim Anblick dieses Werkes musst du zugeben, dass wir Rachuren mit Stein umgehen können. Das Tor kommt nahe an die Kunst von euch Felsgeborenen heran. Innen befinden sich schwere Eisenketten, die das Tor in Position halten. Im Wesentlichen dienen sie aber dazu, die Flügel zu öffnen und wieder zu schließen. Ich werde mich jetzt bemerkbar machen. Haltet euch bereit!«
    Raymour schritt auf das Tor zu, holte mit seinem Streithammer weit aus und donnerte seine Waffe mit Schwung gegen einen der beiden Flügel. Ein Krachen folgte dem Schlag und ließ Flügel, Boden und Wände erzittern. Der Lärm hallte durch die Gänge der Minen. Vargnar staunte, als er erkannte, dass das Tor nach dem gewaltigen Schlag keinerlei Schaden aufwies. Keine Risse, keine Delle im Stein, nicht ein einziger Brocken war abgesplittert. Das war ungewöhnlich, hatte der Felsenprinz doch erwartet, dass der Hammer aus Blutstahl erheblichen Schaden anrichten würde. Das Tor musste aus sehr hartem Fels geschlagen worden sein.
    »Willst du mit Gewalt durch das Tor brechen?«, wollte Vargnar wissen.
    »Nein, das würde uns nicht weiterbringen. In den Minen fehlt es an einer Glocke, die laut genug wäre, unser Kommen anzukündigen. Wir klopfen

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