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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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an, das gehört sich. Also hämmere ich so lange an die Tür, bis uns jemand hört und öffnet«, antwortete Raymour lächelnd.
    Erneut stellte sich Raymour breitbeinig vor das Tor, schwang den Streithammer und ließ die Waffe mit voller Wucht gegen das Tor prallen. Wieder bebte der Boden unter den Füßen des Felsenprinzen, aber der Rachure brach den Fels nicht. Allerdings hörte Vargnar den Stein schreien und wusste, dass er Schmerzen litt. Es würde eine Ewigkeit dauern, bis er ein Loch in das zwanzig Fuß dicke Steintor geschlagen hätte. Aber das hatte Raymour nicht vor.
    »Wer macht solchen Lärm? Seid Ihr das etwa, Raymour«, fragte eine Stimme jenseits des Tores.
    »Gut erkannt, Krieger«, antwortete Raymour, »öffnet das Tor. Ich habe ein Geschenk für Rajuru, das ihr bestimmt gefallen wird. Ich werde es ihr persönlich überbringen, also setzt die Ketten in Bewegung und öffnet das Tor.«
    »Willst du uns der Rachurenherrscherin ausliefern und sie damit gnädig stimmen?«, fragte Vargnar.
    »Nein, aber ich komme mit leeren Händen, wie du wohl siehst. Ich brauche einen Vorwand, weshalb wir in die Brutstätten wollen, sonst wird dieses Tor niemals aufgehen«, erklärte Raymour.
    »Erklärt Euch«, verlangte die Wache, »welcher Art soll das Geschenk für die Erhabene sein?«
    »Sklaven«, antwortete Raymour, »außergewöhnlich starke und große Exemplare. Bestens für einen Schaukampf geeignet. Rajuru wird sie für die Arena haben wollen.«
    »Wirklich?« Die Wache klang verunsichert. »Eure Sklavensind meist in einem schlechten Zustand. Viel zu mager und krank, um auch nur eine Sardas in der Arena überstehen zu können. Ich glaube nicht, dass Rajuru an euren Sklaven interessiert sein könnte.«
    »Überzeugt Euch mit eigenen Augen. Öffnet endlich das Tor.«
    »Das könnte Euch so passen. Kommt mit Schwefel, Kristallen oder Erzen wieder. Dann öffne ich.
    »Dann schlage ich das Tor ein«, drohte Raymour mit geballter Faust.
    »Soll ich die Zuchtmeister und ihre Brut auf Euch hetzen?«, entgegnete der Wächter.
    »Nein«, antwortete Raymour, »ich mache Euch einen besseren Vorschlag. Wie wäre es, wenn ich Euch einen meiner Sklaven überlasse? Er soll Euch und nicht Rajuru gehören. Setzt ihn für die Zucht ein, vielleicht steigt Ihr dann eines Tages zum Zuchtmeister auf. Das ist es doch, was Ihr wollt. Aber lasst Rajuru nicht wissen, dass der Sklave für sie gedacht war. Das würde Euch schlecht bekommen.«
    Die Wache schwieg. Der Felsenprinz nahm an, dass sie ernsthaft über Raymours Angebot nachdachte, das für einen Rachuren verlockend sein musste. Raymour trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, während sie auf eine Antwort der Wache warteten.
    »Das kann ich nicht annehmen«, meldete sich die Wache schließlich zurück, »obwohl ich euer Angebot zu schätzen weiß. Rajuru würde mich für diesen Betrug in die Flammen der Pein schicken, wie sie es schon mit anderen vor mir getan hat. Von dort gibt es kein Zurück. Ich darf Euch nicht hereinlassen, solange Ihr keine andere Ware bei Euch habt, Raymour. Das wisst Ihr.«
    »Schon gut, ich habe verstanden«, brummte Raymour missmutig.
    Der Rachure machte seinem Ärger Luft, indem er mit dem Fuß gegen das Tor trat. Dann drehte er sich zu den Gefährten um und zuckte resignierend mit den Schultern.
    »Die Wache lässt uns nicht hinein. Mir fällt nichts mehr ein. Die nächste Lieferung aus den Minen wird erst in einigen Tagen bereit sein. Wir könnten vor dem Tor warten, bis sie eintrifft«, meinte Raymour leise.
    »Nein, wir können nicht warten, bis die Lieferung für die Brutstätten kommt«, antwortete Vargnar und sah den Riesen an seiner Seite aufmunternd an. »Belrod wird versuchen, das Tor aufzustemmen.«
    »Du hast wahrlich verrückte Einfälle, Felsenmann«, zeigte sich Raymour überrascht, »das wird ihm niemals gelingen. Das Tor ist viel zu schwer.«
    »Belrod? Möchtest du versuchen, das Tor für uns zu öffnen?«, fragte Vargnar den Maiko-Naiki. »Wir helfen dir dabei und ersetzen deinen zweiten Arm.«
    Der Riese nickte grinsend und marschierte sofort auf das Tor zu. Die Finger seiner Hand passten gerade in den Spalt, der die Flügel des Tores in der Mitte voneinander trennte. Belrod suchte sich einen festen Halt, stemmte die Füße fest in den Boden und zog. Vargnar und Raymour hielten auf der anderen Seite gemeinsam dagegen. Aber sosehr sie sich auch anstrengten, es gelang ihnen nicht, die Flügel des Tores beiseitezuschieben oder

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