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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Wir werden eine Armee aus Golems und Eisprinzessinnen erschaffen. Wir treffen uns auf Kartak wieder, Sapius«, sagte Vargnar.
    »Einverstanden«, stimmte Sapius zu.
    Jafdabhs Vision ließ auf sich warten. Das war ein Glück für Sapius und den Drachen. Sie verabschiedeten sich von den Gefährten und machten sich auf den Weg nach Tut-El-Baya. Der Magier genoss das Gefühl, sich endlich wieder auf dem Rücken von Haffak Gas Vadar hoch durch die Lüfte tragen zu lassen. Sapius wusste, die Reise in die Hauptstadt würde leider viel zu kurz sein, um sich wie ein echter Drachenreiter zu fühlen.
    *
    Die Fährte war frisch. Das Rudel war auf der Jagd. Aber es war nicht wie an anderen Tagen nur irgendeine Jagd nach Beute, um sich die Bäuche mit Fleisch vollzuschlagen und satt zu werden. Die Baumwölfe waren aufgebracht. Sie waren in ihrem Zorn nur schwer zu kontrollieren und zurückzuhalten. Ihr Hass saß tief und sie sannen nach Rache.
    Der Krolak hatte die Veränderung nicht erst nach seiner Rückkehr in das Rudel gespürt. Er wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.
    Baijosto hatte zunächst gemeinsam mit Belrod die Siedlung der Naiki besucht. Dort hatten sie Solras und dem inneren Rat der Naiki von ihren Erlebnissen auf der Suche nach dem Buch der Macht berichtet. Solras hatte besonders aufmerksam zugehört, überaus besorgt gewirkt und auf eigenartige Weise auch abwesend. Sie lauschte in den Wald hinein und hörte offenbar etwas, was die anderen noch nicht wahrgenommen hatten. Eine Bedrohung, die sie selbst noch nicht begreifen konnte.
    Kaum waren Baijosto und Belrod in der Siedlung angekommen, mussten sie sich mit einer unerwarteten Gefahr auseinandersetzen. Der Wald Faraghad lag plötzlich und völlig unerwartet im Sterben. Das Herz des Waldes schrie laut um Hilfe. Täglich kamen die Holzfällertrupps der Nno-bei-Klan näher an die Siedlung heran, holzten mit ihren Sägen, Äxten und mechanischen Monstern große Waldflächen mit uralten Bäumen ab. Die Tiere flohen in Panik in das dunkle Herz des Waldes.
    Aber wie sollten die Naiki ihren Wald, ihre einzige Zufluchtstätte retten? Es gab keine Möglichkeit, die Klan aufzuhalten. Ihre Zerstörungswut kannte keine Grenzen. Überall wo sie hinkamen, legten sie Feuer und verbrannten alles, was sie nicht gebrauchen konnten oder mit ihren eisernen, dröhnenden Drachen gleich abtransportierten. Danach rissen sie den Boden auf, gruben ihn um, bis sie auf Wasser stießen, stampften alles klein und spuckten die unbrauchbaren Reste wieder aus.
    Doch dann war die Gefahr verflogen und alles war wie zuvor. Als wäre nichts geschehen. Selbst die Erinnerungen an das entsetzliche Grauen verflogen, als hätte es sie nie gegeben. Lediglich albtraumhafte Spuren blieben in den Gedanken und Träumen zurück. Die Naiki waren verwirrt. Baijosto wollte der Sache auf den Grund gehen und schloss sich dem Rudel der Baumwölfe wieder an. Er merkte rasch, dass die Baumwölfe ebenso von den Veränderungen betroffen waren wie die Naiki. Die Raubtiere konnten jedoch überhaupt nicht mit dem ständigen Wechsel zwischen Zerstörung ihres Waldes und normalem Leben umgehen. In der Gestalt des Krolaks war Baijosto in der Lage, wie die Baumwölfe zu empfinden. Er verstand ihre unbändige Wut, denn sie konnten nicht vergessen. In ihren Köpfen setzten sich die Bilder der Zerstörung fest und der Schrecken blieb. Es gab kein Vergessen. So jagten sie an manchen Tagen rastlos und wütend durch den Wald. Ihre Beute war nicht mehr als ein Geist, der sich hinter einem nur scheinbar heilen Wald versteckte und sich jederzeit zeigen konnte, um die Vernichtung des Faraghad fortzusetzen. An den Tagen, an denen er Gestalt annahm, hatte das Rudel ein klares Ziel. Sie hetzten die Holzfällertrupps der Nno-bei-Klan.
    Es war ein harter Kampf. Die Holzfäller waren gut geschützt. Sie versteckten sich hinter dicken Platten und Monstern aus Eisen, die sich wie Raupen auf Ketten über den Boden bewegten, tiefe Narben hinterließen und einen schrecklichen Lärm verursachten, der den Baumwölfen in den empfindlichen Ohren schmerzte. Es war schwierig, die Klan aus ihren Monstern zu zerren und zu zerfleischen. Zu allem Überfluss wurden sie von feuerspuckenden und mit Eisen gepanzerten Flugdrachen aus der Luft unterstützt, die einen noch schrecklicheren Lärm wie ein metallisches Kreischen von sich gaben. Dort wo sie auftauchten, verpestete ihr Rauch die Luft. Sie wurden von Klan gesteuert.
    Aber das Rudel der Baumwölfe war

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