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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Kubu der Rezeptionistin vor. Sie besaß die schönen Gesichtszüge des Bayei Stammes aus dem Okavango-Delta. »Man hat mich benachrichtigt, dass in der Nähe eine Leiche gefunden wurde.«
    »Wir haben Sie erwartet, Sir. Sie werden für eine Nacht bei uns wohnen, richtig? Wir haben Zelt Nummer 28 für Sie reserviert. Es ist das letzte auf der rechten Seite. Von dort aus haben Sie einen schönen Blick auf das Wasserloch.«
    »Danke. Könnten Sie mir zwei große Steelworks zum Zelt schicken lassen, mit Ingwerbier, nicht mit Ginger Ale, und einen Eimer Eiswürfel dazu? Ich möchte vor dem Essen noch kurz duschen. Wann wird das Mittagessen serviert?«
    »Um zwölf. Der Kellner bringt Ihnen gleich Ihre Drinks. Ich werde auch Mr Botha Bescheid sagen, dass Sie hier sind. Er hat die Leiche gefunden.«
    »Danke. Es müsste ein Landrover unterwegs sein, um die Leiche abzutransportieren. Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn er eintrifft. «
    Kubu nahm seine Taschen und begab sich zu seinem Zelt, wobei er weiteren Gepäckträgern abwinkte. Er war sich sicher, dass man ihm das abgelegene Zelt nicht wegen der schönen Aussicht gegeben hatte, sondern weil man einen mutmaßlichen Mord nicht an die große Glocke hängen wollte.
    Es handelte sich um ein typisches festes Buschzelt, ungefähr dreieinhalb auf fünf Meter groß, mit einem breiten Bett, auf dem eine Folkloredecke in Rostfarben lag. Es gab zwei Riempie-Stühle, deren Sitze aus Lederstreifen geflochten waren, und Beistelltische dazu, eine Spiegelkommode, eine Garderobe für Kleider und Jacken, ein über dem Bett verknotetes, gebrauchsfertiges Moskitonetz, eine Flasche Mückenschutz, eine große Thermoskanne mit kaltem Wasser, zwei Gläser, Kerzen in Kerzenhaltern, zwei Schachteln mit Lion-Streichhölzern. Kein Besucher wollte, dass ihm der Lärm eines Generators sein Busch-Erlebnis verdarb.
    Neben der Außentoilette befand sich eine Dusche mit hohen Schilfmatten auf drei Seiten, die offene Seite zeigte in Richtung Wasserloch. Die Tiere können mir beim Duschen zuschauen, dachte Kubu. Vor dem Zelt befand sich eine Holzplattform mit einem Geländer aus einem dicken Mopane-Ast. Zwischen den beiden Sesseln stand ein Tisch mit Anti-Mücken-Spiralen.
    Die Rezeptionistin hatte recht gehabt: Die Aussicht war spektakulär. Das sicher künstlich gespeiste Wasserloch lag keine hundert Meter entfernt. Auf einer Seite gediehen dichtes Schilf, Bäume und Büsche. Zwanzig, dreißig Meter im Umkreis des Teichs wuchs kein Gras. Die vielen Tiere hatten jeden Halm gefressen oder platt getrampelt. Einige Zebras bewegten sich vorsichtig auf das Ufer zu, und drei junge Giraffen schlenderten im Hintergrund umher. Keine wollte sich als Erste den potentiellen Gefahren des Wasserlochs stellen. In der Tageshitze waren nur wenige Vögel aktiv. Nur ein Schwarm Perlhühner lärmte herum, zu dumm, um zu begreifen, dass es im Schatten kühler war.
    Der Kellner brachte zwei große Humpen. Kubu liebte Steelworks und fragte sich, warum dieses Getränk nicht beliebter war. Ein Teil Cola-Tonic, ein Schuss Angostura, bis obenhin mit Ingwerbier aufgefüllt, am liebsten aus der Flasche. Kubu hoffte, dass der Barmann das Eis erst zum Schluss hinzugefügt hatte, damit sich die Zutaten vorher alle gut vermischen konnten. Er konnte es nicht leiden, wenn das Eis zuerst ins Glas gegeben wurde. Kubu kippte das erste Steelworks hinunter und wusch damit vier Stunden staubiger, trockener Fahrt hinunter. Lächelnd ging er unter die Dusche.
    Eine Stunde später saß Kubu am Pool unter einer Akazie und sah einigen Jungen zu, die im Wasser herumtobten. Er hatte gerade ein köstliches Mittagessen verzehrt – kaltes Fleisch, eingelegter Fisch, schmackhafte Salate, Obstsalat und Eis zum Nachtisch, gefolgt von einer Käseplatte. Der Wein dazu hatte ihm gefehlt, aber er war schließlich im Dienst.
    In diesem Moment näherte sich ein Weißer, groß und kräftig, mit dem Ansatz eines Bierbauchs. Er trug die Kleidung eines Reservats-Rangers: ein Khakihemd mit kurzen Ärmeln und grünen Epauletten, Khakishorts mit einem alten Ledergürtel, an dem eine Messerscheide hing, Khakikniestrümpfe und ein Paar abgetragener Stiefel. Seine tief gebräunte Haut kennzeichnete ihn als einen Mann, der sein Leben im Freien verbrachte. Die Bräune hob seine hellblauen Augen und das blonde Haar hervor, aber auch die lange Narbe, die sich über seine rechte Gesichtshälfte zog. Kubu fragte sich, woher sie stammte – ein Sturz als Kind, eine

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