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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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du mir glauben.«
    »Du wirst es mir nachsehen, Armin, dass mir das gerade ausgesprochen schwerfällt. Du vögelst seit Jahren«, bei dieser Formulierung zuckte Armin zusammen, »eine andere Frau, meine Chefin und, wie ich dachte, gute Freundin. Ist das deine Art, mir deine Liebe zu beweisen?«
    »Ja … nein … natürlich nicht. Aber das mit Vanessa, das hat doch nichts mit Liebe zu tun. Und …«
    »Und was?«
    »Ich will mit dir zusammenbleiben. Du bist meine Frau. Ich brauche meine Familie. Das verstehst du doch? Du bist doch sonst immer so verständnisvoll.«
    Lilli wollte schreien und toben und um sich schlagen, sein Gesicht zerkratzen und ihm die Haare büschelweise ausreißen. Was glaubte dieser Kerl eigentlich?
    »Du willst mein Verständnis? Wofür? Dafür, dass dir eine Frau nicht reicht? Dafür, dass du Abwechslung brauchst?«
    »Aber dir hat doch nichts gefehlt, oder? Du hast doch nicht einmal gemerkt, dass es eine andere Frau gab. Also hat Vanessa dir auch nichts weggenommen.«
    Lilli glaubte, sich verhört zu haben. Was wollte Armin damit sagen? Dass eine Zweitfrau unter diesen Umständen legitim war? Wenn sie der Erstfrau nichts wegnahm ?
    »Willst du mir vorschlagen, so weiterzumachen, Armin? Ist es das, was du mir sagen willst? Dass ich deine kleine Affäre mit Vanessa akzeptieren soll? Gute Miene zum bösen Spiel mache?«
    Armin rutschte auf seinem Stuhl herum. Er sah Lilli unsicher an. Er schien ein großes Drama erwartet zu haben, Geschrei, Tränen, Vorwürfe, aber nicht die nach außen hin ruhige Lilli, die dort vor ihm saß. Das machte ihn unvorsichtig.
    Und dann tat er das Unglaubliche.
    Er fragte: »Könntest du dir das denn vorstellen?«
    Lilli rang um Fassung. Dann sagte sie kalt: »Ich kenne dich nicht. Du bist ein vollkommen fremder Mensch für mich. Pack sofort deine Koffer und verschwinde aus meinem Leben! Du musst mich unglaublich verachten, sonst würdest du mir nicht einen derartig beleidigenden Vorschlag machen.« Er wollte etwas sagen, aber Lilli hob die Hand. »Sei still, Armin. Du hast schon mehr als genug gesagt. Kennst du mich so wenig, dass du denkst, ich würde dich mit einer anderen Frau teilen? Dass ich mit einer Ehe zu dritt einverstanden wäre? Du bist ein Schwein, Armin. Niemals.«
    Armin wurde blass. Dann sprang er auf und holte sich am Spülbecken ein Glas Wasser, das er in schnellen Schlucken hinunterstürzte. Er setzte sich zurück an den Tisch und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare. Als er wieder sprach, hatte er Tränen in den Augen.
    »Ich mache Schluss mit Vanessa, wenn du willst, ich schwöre es dir! Aber bitte verlass mich nicht.«
    »Du hast mich in dem Moment verlassen, als du was mit Vanessa angefangen hast. Du schläfst seit drei Jahren mit einer Frau, der ich beinahe täglich begegne. Du hast mich gedemütigt und lächerlich gemacht. Selbst meine Kollegen wussten davon. Jemand, der dazu fähig ist, liebt mich nicht.«
    »Aber Lilli, bitte …«
    »Ach, halt einfach die Klappe. Mit jedem weiteren Wort machst du es nur noch schlimmer. Hau ab und heul dich woanders aus.«
    Lilli stand auf und ließ ihn allein in der Küche sitzen. Sie ging zu ihren Töchtern ins Obergeschoss. Sie fand beide in Katis Zimmer. Dort saßen sie dann zu dritt und hörten Armin im Erdgeschoss hin- und herlaufen, während er seine Sachen packte.
     
     
    Endlich fiel die Haustür zu.

Kapitel 9
     
    Lilli lebte ihren neuen Alltag, so gut es eben ging. Wenn sie morgens aufwachte, tastete ihre Hand nach Armin. Jeden Morgen Tränen und Schmerz, wenn sie das kalte, unbenutzte Kissen neben sich spürte.
    Kati und Svenja gegenüber versuchte sie, die Fassung zu wahren. Aber wenn die Mädchen vormittags in der Schule waren, stand sie oft stundenlang in der Küche am Fenster oder saß im Wohnzimmer auf der Couch und starrte ins Leere, während Tränen ihre Wangen herabliefen. Morgens konnte sie sich kaum überwinden, das Bett zu verlassen.
    Obwohl sie Armin manchmal so sehr hasste, dass sie sich bremsen musste, um nicht aus dem Haus zu stürzen, zu ihm ins Büro zu fahren und dort zu randalieren, vermisste sie ihn.
    Fast zwanzig Jahre Ehe, das waren unendlich viele gemeinsam erlebte, glückliche Momente. Die Geburten ihrer Töchter, fröhliche Urlaube, leidenschaftliche Nächte, ein harmonisches Familienleben …
    Und dann fiel ihr Vanessa ein, ihr perfekt geschminktes Gesicht, ihr Betrug und ihr falsches Lächeln, als sie vor ein paar Wochen noch gesagt hatte: »Du bist um

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