Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
Vom Netzwerk:
und diese … diese Person, natürlich!«
    »Das finde ich allerdings auch«, stimmte Gina ihr zu. »Und mir würden für Vanessa noch einige wesentlich treffendere Bezeichnungen einfallen.«
    »Und das geht schon seit drei Jahren?«, wollte Käthe wissen. »Wieso denkst du das?«
    Lilli sackte vollends in sich zusammen. »Weil sie es gesagt hat. Weil sie sich darüber lustig gemacht haben, dass ich seit drei Jahren nichts merke, deshalb.«
    »Armin betrügt dich seit drei Jahren mit dieser Frau, die du täglich bei der Arbeit triffst? Und du hast nie etwas gemerkt oder Verdacht geschöpft?«, fragte Käthe weiter.
    »Nein! Ich habe nichts gemerkt!« Lilli schrie es fast. »Ich weiß, wie blöd sich das anhört. Wie naiv.« Lilli schlug die Hände vors Gesicht. »Ich blöde Kuh habe wirklich gedacht, dass wir eine glückliche Ehe führen. Dass er mich liebt.« Ihre Stimme versagte.
    »Oh, ich bin ganz sicher, dass er das tut.« Gina konnte sich ihren Sarkasmus nicht verkneifen. »Bestimmt wird er dir sagen, dass sein Verhältnis nichts mit dir und eurer Liebe zu tun hat«, fuhr sie fort. » Standardentschuldigung Nummer 1 aus dem Handbuch für Fremdgeher. Ich kenn mich da aus. Die Kerle haben keinerlei Schamgefühl oder Unrechtsbewusstsein.«
    Käthe sog scharf die Luft ein. »Ja, aber … Doch nicht jeder Mann.«
    »Na gut, vielleicht nicht jeder. Aber mein Exmann – Florian – ganz sicher nicht. Und Armin auch nicht, sonst hätte er Lilli nicht dieser peinlichen Situation ausgesetzt. Wissen Sie, Frau Berger, auch mein Mann hat mich betrogen. Wir haben uns scheiden lassen, als unser Sohn sieben Jahre alt war. Und warum? Nicht etwa, weil er mir, wie es fair gewesen wäre, gestanden hätte, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat. Sondern nur, weil ich zu früh nach Hause gekommen bin. Sie können sich nicht vorstellen, wie beschmutzt und gedemütigt ich mich gefühlt habe.«
    Käthe schaute betreten zu Boden. Doch, sie wusste sehr wohl, was Gina mitgemacht hatte.
    Lilli flüsterte: »Beschmutzt und gedemütigt. Genau. Er muss direkt aus ihrem Bett zu mir gekommen sein. Ich hasse ihn dafür. Und seine Samstage im Büro … Dieser erbärmliche Lügner.« Sie machte eine lange Pause. Jetzt gerade, da sie es laut aussprach, verstand sie das ganze Ausmaß von Armins Betrug. »Die langen Arbeitszeiten … Und wenn Monsieur Pierre alles weiß … dann muss Armin abends im Camelot gewesen sein. Und die beiden müssen ihr Verhältnis ganz offen gezeigt haben! Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, wenigstens an meinem Arbeitsplatz diskret zu sein.« Lilli wurde plötzlich ganz ruhig. Sie hatte einen Entschluss gefasst. »Ich werde mich von Armin trennen.«
    »Das finde ich gut«, sagte Gina, während Käthe gleichzeitig erschrocken rief: »Aber Elisabeth! Bist du sicher? Willst du nicht erst einmal in Ruhe darüber nachdenken?«
    Lilli griff über den Tisch nach Käthes Hand. »Käthe, bitte, versteh mich doch. Worüber soll ich noch nachdenken? Mein Mann schläft seit drei Jahren mit einer anderen Frau, einer Frau, die ich gestern noch als gute Freundin bezeichnet habe. Wie soll ich damit umgehen? Wie soll ich ihm jemals wieder vertrauen können? Soll ich in Zukunft jedes Mal misstrauisch werden, wenn er Überstunden macht oder am Wochenende einen Termin hat? Das halte ich nicht aus.«
    Käthe wollte noch nicht aufgeben. »Aber die Kinder, Elisabeth, denk doch bitte an die Mädchen.«
    Lilli schüttelte den Kopf. »Die beiden sind alt genug, um das zu verstehen. Das wird bestimmt nicht einfach, aber nichts und niemand wird mich umstimmen können. Vor allem nicht Armin.«
    »Äh, apropos Armin … Der hat übrigens vorhin hier angerufen und wollte dich sprechen«, sagte Gina.
    In Lilli krampfte sich alles zusammen. »Und? Was wollte er?«
    »Was hat mein Sohn gesagt?«, fragte Käthe gleichzeitig.
    »Nicht viel. Er wollte mit dir reden, Lilli, und wurde ziemlich ungehalten, als ich sagte, er solle dich in Ruhe lassen. Die beiden dürften gerade schwer in Panik sein: Vanessa weiß sicher, dass sie jetzt eine neue Köchin braucht – aber da hält sich mein Mitleid schwer in Grenzen. Und Armin, na ja …«
    Da klingelte es an Ginas Haustür. Die drei Frauen sahen sich an.
    Gina sagte: »Also, ich erwarte keinen Besuch. Und wenn das Armin ist? Was soll ich dann tun, Lilli?«
    »Ich … Keine Ahnung.« Lilli zitterte. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie wollte aufspringen, wegrennen, sich verstecken.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher