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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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musst.«
    Svenjas Gabel fiel klirrend auf den Teller. Sie funkelte Mike, der ihr gegenübersaß, böse an. Dann fauchte sie: »Papa kauft mir alles, was ich will. Und Sie haben mir gar nichts zu sagen.«
    Zeit, die Blauhelme zu schicken.
    »Svenja, das ist kein Grund, unverschämt zu Mike zu sein. Er ist mein Gast – unser Gast«, sagte Lilli.
    Ihre Tochter starrte mit zusammengepressten Lippen auf ihren Teller. »Entschuldigung«, murmelte sie schließlich fast unhörbar.
    »Entschuldigung angenommen«, antwortete Mike.
    »Und außerdem«, fuhr Lilli fort, »muss mir niemand helfen, der das nicht freiwillig tun will. Und jetzt haut rein, das Essen wird kalt.«

Kapitel 22
     
    Lilli schlug die Augen auf. Kaffeeduft drang durch die angelehnte Schlafzimmertür. Jetzt hörte sie auch das Klappern von Geschirr. Lilli warf einen Blick auf den Wecker auf ihrem Nachttisch, der bereits kurz vor zehn Uhr anzeigte.
    Lieber Gott, lass mich wieder einschlafen und erst übermorgen wieder aufwachen, dachte Lilli, mehr wünsche ich mir nicht zu meinem Geburtstag. Keine Torte, keine Party, keine Geschenke. Was gibt es schon großartig daran zu feiern, dass man dreiundvierzig Jahre alt wird? Gar nichts. Zumal ich mich zehn Jahre älter fühle. Mindestens.
    Sie schwang die Beine über die Bettkante und rieb sich die Augen, während sie mit hängenden Schultern auf der Matratze saß. Hinter den zugezogenen Vorhängen prasselte Regen gegen die Fensterscheibe.
    Sie stand auf, gähnte ausgiebig, zog sich den Morgenmantel über und ging quer über den Flur in die Küche. Das Radio dudelte leise. Der Tisch war für vier Personen gedeckt. An Lillis Tasse lehnte ein Briefumschlag, auf dem »Für das Geburtstagskind« stand. Kati, die geschäftig hin und her lief, begrüßte sie fröhlich.
    »Guten Morgen! Ich dachte schon, ich muss dich an den Haaren aus dem Bett zerren. Setz dich doch schon mal, Kaffee kommt sofort.«
    Lilli nahm den Umschlag und wedelte damit herum. »Morgen. Was ist denn da drin?«
    »Noch nicht aufmachen! Erst, wenn Tante Gina hier ist.«
    »Gina kommt? Das wusste ich gar nicht.«
    Kati goss Lilli Kaffee ein. »Korrekt. Denn das ist ja der Sinn einer Überraschung, dass man vorher nicht Bescheid weiß.«
    »Aha? Was denn für eine Überraschung?«
    Ehe Kati antworten konnte, klingelte es an der Haustür. »Ma, kannst du aufmachen? Das ist bestimmt Tante Gina. Ich kümmere mich ums Rührei.«
     
     
    Gina umarmte Lilli herzlich zur Begrüßung. »Na? Ziemlich lässig gekleidet heute Morgen, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Frühstück schon fertig, Schlafmütze?«
    »Du kennst doch Kati. Weißt du etwas über diese geheimnisvolle Überraschung?«
    Gina grinste. »Kann schon sein.«
     
     
    Die beiden gingen in die Küche und setzten sich. Kati stellte eine Schüssel mit Rührei auf den Tisch. »Ich hol mal die Prinzessin runter«, sagte sie und verließ die Küche.
    »Keinen Streit heute, bitte«, rief Lilli ihr hinterher. »Wenn sie noch schläft, dann lass sie um Himmels Willen in Ruhe. Ich kann heute Morgen keine Dramen an meinem Frühstückstisch ertragen.«
    Gina lachte. » Mamma mia, so schlimm?«
    »Schlimmer«, stöhnte Lilli und rieb sich die Augen. »Ich fühle mich uralt, ich bin todmüde, und ich würde am liebsten eine Woche durchschlafen. Ich habe das Gefühl, mich muss man nur anstupsen, und ich zerspringe in tausend Stücke.«
    »Wir haben aber auch arbeitsreiche Wochen hinter uns. Diese Verlobungsfeier vor zwei Tagen fand ich sehr anstrengend. Die Dekoration war wesentlich aufwendiger als alles andere zuvor.«
    »Das Menu auch.« Lilli gähnte ausgiebig.
    Kati kam zurück in die Küche und verkündete: »Madame geruhen, noch zu schlafen. Tante Gina, weiß Ma schon Bescheid?«
    »Natürlich nicht! Ich habe selbstverständlich auf dich gewartet.«
    »Also dann.« Kati nahm den Umschlag und überreichte ihn Lilli mit großer Geste. »Liebe Ma, das ist ein Geburtstagsgeschenk von Tante Gina und mir.«
    »Wieso denn heute schon? Ich habe doch erst morgen …« Sie griff nach dem Brief. »Darf ich jetzt schon hineinsehen?«
    »Natürlich!«, riefen Gina und Kati gleichzeitig.
    Lilli öffnete das Kuvert und fand darin eine Karte, die sie aufklappen musste. »Ein Gutschein für einen Wellness-Tag! Für heute?«
    Kati sah sie gespannt an. »Und? Freust du dich?«
    »Ja, sicher, aber heute? Ich bin gar nicht darauf vorbereitet.«
    Gina umarmte Lilli. »Oh doch, das bist du. Du hast es dir gerade selbst

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