Kuehe essen Wiese auf
Immense angehoben hat.
Das Für und Wider der vegetarischen Lebensphilosophie wollen wir hier nicht diskutieren – sie ist ein zu weites Feld und würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Aber jeder gesundheitsbewusste Mensch sollte wissen, dass Gemüse nicht nur wohlschmeckend ist, sondern sehr viel mehr kann, als uns mit Vitaminen, Mineralstoffen und wichtigen Spurenelementen zu versorgen. Welche Sorten »Grünzeug« man im eigenen Garten anbauen will, ist eine Platzfrage und letztlich auch Geschmacksache. Aber ein paar »Unentbehrliche« gibt es doch, über die man mehr wissen sollte. Unabhängig davon, ob sie aus dem Eigenanbau, vom Markt, direkt vom Gemüsebauern oder dem Obst- und Gemüsehändler des Vertrauens stammen. (Vertrauen sollte man nur dem Händler, der auf Nachfrage spontan weiß, woher die grüne Ware kommt, und der möglichst viel davon aus der Region bezieht!)
Fenchel
Fenchel ist beispielsweise in jeder Beziehung ein lohnender Kandidat für den Eigenanbau. Er war das Lieblingsgewürzgemüse der legendären Hildegard von Bingen, deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass der Fenchel zur »Arzneipflanze des Jahres 2009« erkoren wurde. Es gibt sowohl zweijährige als auch ausdauernde Fenchelsorten, die in gelben Dolden blühen und deren Speicherblätter knollenähnliche Zwiebeln bilden. Fenchel liebt warme Plätzchen auf trockenen, basenreichen Böden. Darum ist er auch oft wild wachsend an Weinbergrändern anzutreffen. Man unterscheidet übrigens zwischen Süßfenchel – damit sind die Fenchelsamen gemeint – und Knollenfenchel, dem eigentlichen Gemüse. (In sparsameren früheren Zeiten wurden Fenchelsamen übrigens verwendet, um schlechte und ranzige Mehle geschmacklich zu verbessern.)
Die Gemüseknollen wurden vor Jahren von Spitzenköchen »entdeckt« und haben so eine gehörige Imageaufbesserung erfahren. Sowohl roh in Salate geschnitten, aber auch als gedünstetes Gemüse – bevorzugt zu Edelfischen – ist Fenchel deshalb zu Feinschmeckers Liebling geworden. Fenchelsamen weisen ein Anisaroma auf und werden in der Küche auch als ausdrucksstarkes Gewürz für Schwarzbrot, aber auch für Pasteten und Wurstwaren verwendet.
Am Beispiel von Fenchel kann man gut erkennen, wie fließend der Übergang vom Nutzen als wohlschmeckendes Gemüse und der Wirkung als Heilmittel ist: Als Helfer bei Bauchschmerzen und Blähungen – auch für Kleinkinder – ist der Ruf des Fencheltees legendär. Er ist jedoch auch ein probates Mittel bei Erkältungen, denn Fenchel macht den Körper warm und gilt zudem als Stimmungsaufheller (was man bei der spontan eintretenden schlechten Laune angesichts einer sich anschleichenden Erkältung gut gebrauchen kann!). Für stillende Mütter ist Fenchel von doppelter Bedeutung, weil er die Milchbildung anregt und über die Muttermilch beruhigend auf die Verdauung des Babys wirkt. Fenchelhonig ist übrigens ein Geheimtipp von Sängern, denn er wirkt gegen Heiserkeit.
Sellerie
Ein anderer Stimmungsaufheller aus dem Gemüsebeet ist der Sellerie . Er ist eine unserer ältesten Kulturpflanzen und es gibt unzählige Sorten davon. Den alten Ägyptern war Sellerie so wichtig, dass er sogar als Grabbeigabe diente. Bei den alten Römern war er – zusammen mit Datteln und Pinienkernen – eine beliebte Spanferkelfüllung.
In unseren Küchen ist Sellerie unentbehrlicher Bestandteil des Suppengrüns, aber auch im Kartoffelbrei oder im Salat macht er eine gute Figur. Ein besonderer Genuss sind panierte Selleriescheiben. Dieses »falsche Wienerschnitzel« schmeckt tatsächlich leicht nach Kalbfleisch! Stangensellerie ist wunderbares Fingerfood zur Aufnahme von Dips.
Von der heilenden Wirkung des Selleries wissen die meisten Menschen heute so gut wie nichts mehr. Hängen geblieben ist bei den meisten (Männern), dass er eine aphrodisische Wirkung haben soll. Was seinen Grund wohl darin hat, dass man aus Sellerie ein nervenstärkendes Öl gewinnt.
R osis R at
Im Garten mag Sellerie guten, bereits im Herbst gedüngten Boden und er will der Erste am Pflanzstandort sein – also nicht irgendwo hinsetzen, wo vorher eine andere Pflanze »wohnte«. Man darf Selleriepflänzchen nicht zu tief in die Erde setzen, sonst bildet die Pflanze keine Knollen. Im Sommer braucht Sellerie viel Wasser und Dünger aus Schachtelhalm, Brennnesseljauche schätzt er ebenfalls sehr. Wir leeren im Winter oft Holzasche aus dem Kachelofen auf das künftige Selleriebeet. Sie enthält Kali und Kieselsäure
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