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Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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war noch eins von den netteren, die anderen hat, Sie ahnen es schon, die Lektorin eliminiert.
    »Wir hatten schon mal ein Problem mit diesem beschissenen Netz, wenn du dich vielleicht erinnerst«, brüllte ich ihn an.
    Martin wurde rot. Damals hätte es Birgit fast erwischt, jetzt war Jochen das Opfer.
    »Was ist denn überhaupt los?«, fragte Martin verwirrt.
    Stimmt, außer Beschimpfungen hatte ich ihm bisher noch gar nichts verklickert. Also breitete ich die Vorfälle der vergangenen
     Nacht in all ihrer Scheußlichkeit vor ihm aus. Martin nestelte nervös an seinem Schlafanzug herum und wurde blasser und blasser.
    »Und wo ist Jochen jetzt?«, fragte er.
    »Uniklinik.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Unterirdisch.« Mir blieb das Wort fast im Hals stecken, denn selbst unterirdisch war dramatisch untertrieben. Jochen kämpfte
     um sein Leben.
    »So schlimm?«, hauchte Martin, der meine Bilder und Gedanken ungefiltert entgegennahm. Von Jochen mit dem offenen Schädelbruch,
     der Notoperation, der Intensivstation mit den ganzen Geräten und Schläuchen und den Schwestern, die mit gerunzelter Stirn
     und bangen Blicken die Vitalfunktionen überwachten. Ich hatte dort nur kurz und ganz vorsichtig vorbeigeschaut, denn meine
     Erfahrungenmit medizinischen Geräten sind nicht die besten. Wir haben gelegentlich Interferenzen.
    Martin duschte, was ich mir nicht ansah, denn wie er mit dem glitschigen Stück Kernseife unter der Dusche herumhüpft und sich
     zwischen den Zehen herumporkelte, ist weder erheiternd noch erregend. Es ist einfach lächerlich.
    Als er aus dem Bad kam, war Birgit schon in der Küche und kochte für Martin Pfefferminztee, für sich Kaffee. Martin trank
     ihren Espresso mit einem großen Schluck aus, während er mit leeren Augen blicklos vor sich hinglotzte. Birgit starrte ihn
     an.
    »Was ist denn mit dir los?«
    »Jochen ist diese Nacht überfallen worden. Im Institut. Er   …« Martin brach ab, eine Träne lief über seine Wange.
    »Woher weißt du das?«, fragte Birgit. Dann riss sie die blauen Augen auf. »Ist dir etwa sein Geist erschienen?«
    Martin hatte Birgit mal erzählt, dass gelegentlich Geister Kontakt zu ihm aufnehmen. Sie dachte also, er sei eine Art Medium.
     Und jetzt hätte der tote Jochen zu ihm gesprochen. Au Backe. Kein Wunder, dass sie selbst aussah, als hätte sie gerade eine
     Blutspende von fünf Litern hinter sich.
    »Nein, Jochen ist nicht tot. Zumindest war er vor zwei Stunden noch am Leben. Aber ich weiß es tatsächlich von einem, also,
     nun ja   …«
    »Von einem Geist«, hauchte Birgit.
    Martin nickte.
    »Fährst du direkt ins Krankenhaus?«
    Martin schüttelte den Kopf. »Da wird man mir nichts sagen und ich kann nichts für ihn tun. Ich fahre ins Büro und schaue,
     dass ich ein bisschen Licht in diese ganze schreckliche Geschichte bringen kann.« Er sah beinahe aus wie ein Mann, der zu
     allem entschlossen ist. Ist er auch. Bis das erste Problemchen auftaucht.
    »Das ist nicht wahr«, rügte Martin mich. »Ich habe sowohl deinen Fall als auch Marlenes unter Einsatz meines Lebens aufgeklärt.«
    Na ja, bei Marlene hat er anderer Leute Leben aufs Spiel gesetzt.
    »Ach, halt einfach mal die Klappe, wenn du nichts Sinnvolles zur Lösung beitragen kannst«, raunzte Martin mich an. So, jetzt
     war ich wieder an allem schuld. Schön, mit der Situation kannte ich mich aus, das war ja immer so. Ich schaltete mich weg.
     Sobald er meine Mithilfe brauchte, würde er sich schon wieder daran erinnern, dass ein Geist in der Hinterhand durchaus nützlich
     sein kann. Dann würde ich ihn auf Knien um Vergebung betteln lassen und Bedingungen stellen, die sich gewaschen hatten. Darüber
     musste ich jetzt erst mal nachdenken.
     
    Ich düste ins Krankenhaus, um zu sehen, wie es Jochen ging, aber da war offenbar keine Veränderung. Dann zischte ich weiter
     zum Keller. Dort war inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Die beiden Polizisten, die in ihrer Blaulichtschaukel neben dem Eingang
     hockten, langweilten sich.
    Also weiter und in die Büros der Rechtsmedizin. Dort war jetzt auch Martin eingetroffen. Er saß an seinem Arbeitsplatz und
     starrte stumpfsinnig zu Jochens Schreibtisch hinüber. Das Klopfen an der offenen Tür überhörte er. Ich ließ ihn träumen und
     weidete mich stattdessen an dem besorgten Gesichtsausdruck von KK Jenny, die zum zweiten Mal klopfte.
    »Herr Gänsewein!«
    Martin schrak zusammen.
    »Entschuldigen Sie, aber ich muss Ihnen ein paar Fragen

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