Küss mich, Cowgirl!
Stimmung.”
Dani legte den Kopf schräg. “Reden Sie es sich gerade selbst aus?”
Langsam schüttelte er den Kopf und wünschte, er könnte mit einem klaren Ja antworten. “Aber von beiden Welten etwas, das wäre nicht schlecht.” Er sah Kent den Speisesaal betreten und auf ihn zukommen. “Vielen Dank für alles, Dani. Mein Wagen ist da, also kümmere ich mich jetzt besser darum, ob auch alles eingepackt ist.”
“Ich hoffe, ich sehe Sie wieder, Simon.” Sie stand unbeholfen auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen raschen Kuss auf die Wange. “Für den Fall, dass wir uns nicht wieder sehen, wünsche ich Ihnen alles Gute für die Zukunft. Und vergessen Sie niemals, dass es für Sie immer einen Platz auf der Bar-K-Ranch gibt, falls Ihnen das Leben in der Stadt zu hektisch wird.”
“Daran werde ich denken.”
Das werde ich tatsächlich, ob ich es will oder nicht, ging es ihm durch den Kopf. Und schuld daran ist eine Frau, die einfach nicht begreifen will, was gut für sie ist. Nun, je eher er von hier verschwand, desto besser.
“Er fährt jetzt jeden Moment los, Toni. Wenn du nicht hinuntergehst, wirst du ihn verpassen.”
Fast wäre Toni die Obstschale aus der Hand gerutscht, die sie abtrocknete. “Wovon redest du überhaupt, Dani?”
“Du weißt genau, wovon ich rede. Von Simon! Ich habe ja keine Ahnung, was zwischen euch gewesen ist, aber …”
“Nein, hast du wirklich nicht.” Toni stellte die Schüssel auf eine Arbeitsfläche.
“Ich kann es mir allerdings sehr gut vorstellen.” Dani war zwar im neunten Monat schwanger, doch das beeinträchtigte ihre Wachsamkeit nicht im Geringsten. “Du hast die Nacht mit ihm verbracht. Du bist mit ihm nach San Antonio gefahren und hast dort die Nacht mit ihm verbracht. Und ich weiß genau, dass du das niemals getan hättest, wenn du für diesen Mann nicht etwas Besonderes empfinden würdest.”
Toni stöhnte und wandte sich ab. “Bitte tu mir das nicht an”, flehte sie. “Ich kann nicht mehr. Warte, bis alle weg sind, dann kannst du meinetwegen auf mir herumhacken, so lange du willst.”
“He, ich will doch gar nicht auf dir herumhacken. Ich will doch nur, dass du erkennst, welchen Fehler du begehst, wenn du Simon nicht aufhältst. Ihr zwei müsst miteinander reden. Wenn er abreist, ohne dass du noch einmal mit ihm gesprochen hast, wird er annehmen … ach, ich weiß auch nicht, was er annehmen wird. Aber es wird sicher nicht gut sein. Er wird denken, dass es dir nichts bedeutet hat. Doch das stimmt nicht.”
“Ich will nicht, dass es mir etwas bedeutet. Begreifst du das nicht? Er ist nicht der Mann, den ich will.”
“Nur weil er kein Cowboy ist? Vergiss es, Toni. Man kann den Mann fürs Leben nicht einfach bestellen wie eine Pizza – nein, Peperoni mag ich nicht, ich möchte stattdessen eine Extraschicht Käse.”
Toni lachte nervös. “Bitte hör auf, mich durcheinanderzubringen. Es ist so schon schwer genug.”
“Weil du der Stimme deines Herzens nicht folgst. Nimm die Chance wahr. Geh und rede mit ihm, bevor es zu spät ist.”
“Ich …” Sie schaute ängstlich zur Tür zum Speisesaal. Wenn er jetzt hereinkäme …
“Geh”, drängte Dani sie. “Geh!”
Toni rannte hinaus auf die Veranda. An der Treppe blieb sie abrupt stehen und starrte der Staubwolke auf der unasphaltierten Straße hinterher. Eine Staubwolke, die die schwarze Limousine hinter sich herzog, in der Simon für immer davonfuhr.
Toni musste weg von hier. Sie brauchte einen ruhigen Ort, an dem sie in aller Stille trauern und sich wieder fangen konnte. Mit Tränen in den Augen rannte sie zum Korral.
“Fahren Sie zurück zur Ranch!”
Simon war gar nicht bewusst, dass er diese Worte aussprach. Kent warf ihm einen entsetzten Blick zu, doch Mike, eher daran gewöhnt, Befehle ohne Kommentar entgegenzunehmen, riss das Lenkrad herum und wendete lediglich mit einem erstaunten Murmeln.
Kent musterte seinen Chef. “Geht es Ihnen gut, Sir?”
“Nein, mir geht’s überhaupt nicht gut.” Wenn es überhaupt noch eine Möglichkeit geben sollte, die Verbindung zu Toni nicht abzubrechen, musste er mit ihr reden. Sofort.
Simon sprang aus der Limousine, noch bevor der Wagen stand. Er hielt Ausschau nach Toni, entdeckte jedoch nur ein paar Gäste, die in einen Pick-up stiegen. Sie winkten ihm zu, und er winkte automatisch zurück, ohne die Leute richtig wahrzunehmen.
Toni musste im Haus sein. Entschlossen marschierte er zur Veranda. Doch dann weckte
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