Küss mich, Cowgirl!
überwältigenden Höhepunkt erreichten.
“Toni.” Simon löste sich nicht von ihr, sondern hielt sie weiterhin fest. “Verdammt, das war zu schnell. Aber ich konnte nichts dagegen tun.” Er küsste sie auf die Wange. “Trotzdem tut es mir leid, dass das passiert ist.” Sein Ton änderte sich und wurde fast scharf. “Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns bleibt. Ich möchte mich nur für die Missverständnisse der Vergangenheit und Gegenwart entschuldigen. Sechs Monate sind eine lange Zeit, aber …”
“Mr Barnett! Sind Sie dort draußen, Sir?” Die leise, aber eindringliche Stimme kam vom anderen Ende des Pools, wo die Hütten lagen.
Toni umklammerte ihn fester. Sie war erschöpft und fühlte sich verletzlich. Noch immer war sie benommen von ihrem stürmischen Liebesakt, und alles in ihr sträubte sich dagegen, wieder auf die Erde zurückzukehren und sich der Realität zu stellen.
Simon ließ sie herunter, bis ihre Füße den Boden wieder berührten. “Es ist Kent”, flüsterte er. “Ich habe ihm gesagt, dass ich schwimmen gehe.”
“Er darf mich hier nicht finden!” Niemand durfte sie hier finden, sonst würde sie vor Scham im Boden versinken.
“Das wird er nicht. Ich werde ihm sagen, dass er wieder in die Hütte gehen soll. Dann können wir …”
“Nein!”
“Bist du sicher?”
“Geh, Simon, geh einfach.” Sie schlug die Hände vors Gesicht und spürte sein Zögern. Doch dann verschwand er tatsächlich, nachdem er seine Badehose wieder angezogen hatte. Sie hörte, wie er ins Wasser sprang, um den Pool zu durchschwimmen.
“Ich bin hier, Kent!”, rief er, und seine Stimme wirkte in der Stille der Nacht viel zu laut. “Was ist los?”
Sie öffnete die Augen und spähte um die Mauer herum, angestrengt darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen. Simon durchquerte mit kräftigen Zügen den Pool.
Kent beugte sich über das Wasser. Sein gestreifter Bademantel über dem dunklen Pyjama war offen. “Ein Anruf vom Büro, Sir. Es gab einen Einbruch, und man war der Ansicht, Sie sollten …”
“Ich komme sofort.” Simon stieg aus dem Wasser. Silbrig schimmernde Tropfen rannen an seinem muskulösen Körper herab. “Haben sie gesagt, was gestohlen wurde?”
Die Stimmen wurden gedämpfter, und die beiden Männer verschwanden in der Hütte. Toni blieb noch eine Minute in ihrem Winkel. Dann hob sie ihr Nachthemd auf, zog es sich über den Kopf und ging zurück ins Haus.
Am letzten Tag tauchte Dani mit Jack und dem kleinen Petey auf. Petey war Jacks verwaister Neffe, den die beiden adoptiert hatten. Granny und Niki begrüßten die drei begeistert, als sie die Küche betraten. Toni brachte nur ein angespanntes Lächeln zustande und unterbrach ihre Arbeit nicht. Der erste Gong war bereits ertönt, was bedeutete, dass die Urlauber in zehn Minuten zum Essen erscheinen würden.
Dani band sich eine Schürze um ihren runden Bauch und warf ihrem Mann einen strafenden Blick zu, als der sich einen Speckstreifen von einem der Tabletts nahm, die in den Speisesaal getragen werden sollten. Er riss den Speckstreifen in zwei Teile. Einen gab er Petey, den anderen schob er sich selbst in den Mund.
“Er lässt mich nicht mehr fahren”, bemerkte Dani und verzog das Gesicht. “Man könnte glatt meinen, ich sei Invalide, so wie er mich behandelt.” Sie schaute im Ofen nach den Brötchen.
“Das ist auch richtig so, nach deinem falschen Alarm neulich”, erwiderte Niki und wendete einen Pfannkuchen.
“Genau das war es, ein falscher Alarm”, konterte Dani und tätschelte zärtlich ihren Bauch. “Junior war noch gar nicht so weit. Er wollte nur alle wissen lassen, dass er da ist.”
“Was macht dich und Jack so sicher, dass es ein Junge ist?”, wollte Toni wissen, während sie weiter Melonenbällchen ausstach und sie in eine große Schüssel legte. “Ihr habt doch keine Ultraschalluntersuchung machen lassen, oder?”
“Doch, aber wir haben dem Arzt gesagt, dass wir das Ergebnis nicht wissen wollen.” Dani zuckte die Schultern. “Wozu auch? Wir wissen einfach, dass es ein Junge ist.”
“Ich will keine Schwester”, meinte Petey verächtlich. “Ich will einen Bruder, mit dem ich Cowboy und Indianer spielen kann.”
Niki lachte und zerzauste dem Jungen die Haare. Dann wandte sie sich an ihre Schwester. “Und da du die Kluge von uns dreien bist, wirst du dir das natürlich auch nicht ausreden lassen.”
Jack legte seiner Frau den Arm um die Schulter. “Wer behauptet, dass sie die Kluge ist?
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