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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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seine Arbeit herausfinden. Doch dann stach ihr eine weitere beunruhigende Schlagzeile ins Auge.
    Journalist in Sachen Verbrechensbekämpfung wird selbst Opfer eines Verbrechens. Offenbar war in der Nacht in Coops Wohnung eingebrochen worden. Nähere Details wurden nicht erwähnt, stattdessen ging es in dem Bericht um Coops Heldentat von neulich und um seinen Status als begehrenswertester Junggeselle New Yorks. Unter anderem wurde über seine Beziehung zu der noch unbekannten Frau auf dem Foto spekuliert. Hm, dachte Lexie, zumindest bin ich vorläufig noch anonym.
    Doch viel wichtiger als dieser Tratsch und Klatsch war jetzt die Frage, wann bei Coop eingebrochen worden war – vor oder nach ihrer Verabredung gestern? Falls es erst danach passiert war, bestand die Möglichkeit, dass man den Ring gestohlen hatte. Bei diesem Gedanken wurde Lexie flau. Doch was ihr weit mehr zusetzte, war die Vorstellung, dass Coop etwas zugestoßen sein könnte.
    Lexie entschuldigte sich und eilte ins Bad.
    Nächster Halt: Coopers Wohnung, um zuerst nach Sam und dann nach dem Ring zu sehen.

     
    Coop wohnte nicht allzu weit von Lexies Großmutter entfernt. Sie nahm die U-Bahn und kam um halb zehn bei ihm an.
    Sie ließ den Blick über das Gebäude gleiten, in dem sich seine Wohnung befand, und hastete dann die Treppe hinauf. Ihre Flipflops klatschten laut bei jedem Schritt.
    Sie klingelte und wartete ab.
    Nichts geschah. Sie klingelte ein zweites und drittes Mal und hämmerte dann sicherheitshalber noch ein paarmal gegen die Tür. Vergeblich. Sie gab auf und beschloss, telefonisch ihr Glück zu versuchen. Vielleicht hätte sie Coop ohnehin erst einmal anrufen sollen, statt gleich hier aufzukreuzen.
    Da öffnete sich die Tür der Nachbarwohnung, und eine attraktive Polizistin in Uniform steckte den Kopf durch den Spalt. »Suchen Sie jemanden?« Ihrer zierlichen Statur zum Trotz strahlte sie eine deutlich spürbare Autorität aus.
    »Sam Cooper.« Lexie zeigte auf Coops Wohnungstür.
    Die Frau betrachtete Lexie vom Kopf bis zu den Zehen – wohl, um abzuschätzen, mit wem sie es zu tun hatte – ehe sie antwortete. »Er musste heute Morgen kurz weg. Keine Ahnung, ob er schon wieder zurück ist. Vielleicht duscht er gerade.« Sie gähnte. »Ich hatte Nachtdienst und wollte gerade ins Bett gehen.«
    »Tut mir leid.« Lexie trat ein, zwei Schritte zurück. »Ich werde ihn einfach später anrufen.«
    Die Nachbarin lehnte sich an den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie machte keine
Anstalten, in ihre Wohnung zurückzukehren, obwohl sie gerade behauptet hatte, sie wolle schlafen gehen. »Wenn Sie mir Ihren Namen verraten, werde ich ihm ausrichten, dass Sie hier waren.«
    Aber noch ehe Lexie etwas erwidern konnte, öffnete sich Coops Wohnungstür. »Was dagegen, wenn ich mich dazugeselle?«, erkundigte er sich.
    »Du hast Besuch.« Die Polizistin hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte erneut. »Ich gehe jetzt ins Bett. Wir können ja später noch plaudern, Coop. Sieht so aus, als gäbe es einiges zu besprechen.« Sie musterte Lexie noch einmal prüfend, dann nickte sie den beiden zu und schloss die Tür hinter sich.
    Lexie wandte sich verdattert zu Coop um. Höchste Zeit, ihm ein paar Fragen zu dieser Frau zu stellen, doch ein Blick auf ihn genügte, und schon konnte sie nicht mehr klar denken. Er war unrasiert und offenbar hastig in seine ausgebleichten Jeans geschlüpft; der Reißverschluss war zu, der Knopf stand offen. Beim Anblick seines Waschbrettbauchs und seiner gebräunten Brust vergaß Lexie nicht nur, ihn über seine Nachbarin auszufragen, sie wusste auch nicht mehr, warum sie eigentlich hier war. Sie konnte sich mit Mühe und Not noch an ihren Namen erinnern.
    »Wollen Sie nicht reinkommen?«, fragte Coop.
    Ein Nicken brachte sie gerade noch zustande.
    »Gut, Unterhaltungen im Korridor sind irgendwie ungemütlich.«
    »Und stören obendrein Ihre Nachbarin«, fügte Lexie hinzu.

    »Oh, das war Sara. Sie ist bei der New Yorker Polizei und immer etwas bärbeißig, wenn sie von der Nachtschicht nach Hause kommt. In ein paar Stunden ist sie sicher besser gelaunt«, sagte er mit hörbarer Zuneigung.
    Lexie verspürte wider Willen einen Anflug von Eifersucht, ein Gefühl, das sie sonst nicht kannte. Sie bevorzugte unverbindliche Beziehungen, die keine wie auch immer gearteten Gefühle hervorriefen.
    Coop führte sie in seine Wohnung und sperrte die Tür zu. Das Schloss sah brandneu aus.
    Erst jetzt dachte Lexie

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