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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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breites Grinsen bestätigte ihre Ahnung. »Sag einfach Bescheid, wann es so weit ist. Ich werde dich auch gerne abholen und hinbringen.«
    »Grandma wird ebenfalls mit von der Partie sein«, warnte Lexie ihn.
    Er grinste noch breiter. »Je mehr Leute wir sind, desto lustiger. «
    »Na, toll«, murmelte Lexie. »Ganz toll.«

    Sie machte verärgert einen Schmollmund, den Coop äußerst sexy fand, obwohl auch er von dieser Wendung nicht gerade begeistert war. Eigentlich hatte er Lexie auf Distanz halten wollen. Stattdessen hatte er darauf bestanden, ihre Familie kennenzulernen. Aber es war eben eine Sache, selbst den Rückzug anzutreten und eine ganz andere, zuzuhören, wie Lexie das, was sie verband, abwertete.
    Als er gehört hatte, wie sie ihrem Vater gegenüber behauptet hatte, zwischen ihnen sei nichts Ernstes, hätte er auf der Stelle explodieren können. Er war nahe daran gewesen, ihr das Telefon aus der Hand zu reißen und sie so fest zu küssen, dass ihr die Worte im Hals steckenblieben. Am liebsten hätte er auf der Stelle sämtliche erogenen Zonen ihres Körpers gereizt, mit dem er nun schon so vertraut war, und dafür gesorgt, dass sie kam. Dann sollte sie noch einmal sagen, zwischen ihnen wäre nichts Ernstes. Allein bei dem Gedanken daran brach ihm schon der Schweiß aus.
    Stattdessen würde er ihre Familie kennenlernen, während sie sich nichts sehnlicher wünschte, als in ein Flugzeug zu steigen und so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Ganz toll.
    Eben war er noch stolz auf sich gewesen, weil er sie so schnell zum Nachgeben gebracht hatte; jetzt verspürte er nur noch Wut auf sich selbst. Zu spät. Er beschloss, sich morgen Gedanken darüber zu machen, wenn das Dinner unmittelbar bevorstand.
    Im Augenblick gab es Wichtigeres. »Mein Vater hat
versprochen, er würde uns Zugang zu dem Raum verschaffen, in denen die Akten der ungelösten Fälle aufbewahrt werden. «
    Wie erwartet war sie mit ihrer Aufmerksamkeit sofort bei ihm. Ihre Augen funkelten vor Aufregung. »Das ist ja großartig!« Sie sprang von der Couch auf. »Wann können wir loslegen?«
    »Am besten sofort.« Er warf einen Blick auf ihre weißen Shorts und das Rüschentop. »Das Archiv befindet sich im Keller eines alten Polizeigebäudes. Du solltest dir besser Jeans und ein altes T-Shirt anziehen. «
    Sie schaute an sich herunter und legte die Stirn in Falten. »Zu dumm, dass wir dann zuerst zu meiner Großmutter fahren müssen und dadurch kostbare Zeit verlieren. Aber ich schätze, es bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Mir macht das nichts aus.«
    Beinahe hätte er ihr vorgeschlagen, sie könnte ja, wenn sie schon bei ihrer Großmutter waren, gleich ein paar Sachen zum Wechseln mitnehmen und bei ihm deponieren. Damit sie nicht ständig hin und her fahren musste.
    Aber er hielt sich zurück. Er war sich nicht sicher, wovor er sich mehr fürchtete: vor ihrer Antwort auf seinen Vorschlag oder vor seiner Reaktion, falls sie nein sagte.
     
    Sie nahmen Coops Auto. Auf der Fahrt zu Charlottes Wohnung war er schweigsam, und auch Lexie sagte nur wenig. Sie wusste nicht recht, wie sie das Thema
der Australien-Webseite ansprechen sollte, oder wie sie ihm ihr Bedürfnis erklären könnte, immer wieder alles stehen und liegen zu lassen und zu verreisen.
    Es gab erstaunlich wenig Menschen auf der Welt, die das verstehen konnten – zumindest nach Lexies Erfahrung –, und bislang hatte nichts, was sie je gesagt oder getan hatte, etwas daran geändert.
    Meistens verstand sie es ja nicht einmal selbst. Ihre Begeisterung für fremde Länder hatte irgendwann als Fluchtmechanismus begonnen, doch mittlerweile war weit mehr daraus geworden. Ein ureigenes Bedürfnis. Sie war sich nicht immer über den Grund dafür im Klaren, aber sie akzeptierte diesen Teil von sich. Dass Coop dazu nicht in der Lage war, schmerzte sie weit mehr, als sie vermutet hätte.
    Als sie in der Wohnung ankamen, war Charlotte zu Lexies Verwunderung nicht zu Hause. Lexie klopfte an Sylvias Tür, doch auch Sylvia war ausgeflogen. Vermutlich waren die beiden gemeinsam unterwegs.
    Sie schrieb ihrer Großmutter einen Zettel, dass sie später wieder zu Hause sein würde und dass sie alle drei am Samstagabend bei ihren Eltern zum Abendessen eingeladen worden waren. Samstag. Stöhn. Schon morgen.
    Als Nächstes rief sie ihren Vater an und hinterließ ihm eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dass sie alle drei kommen würden. Allerdings hielt sich ihre Vorfreude sehr in Grenzen.

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