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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Mutter wieder einmal hatte anklingen lassen, wie sehr sie ihre Reiselust – und ihre Reiseziele – missbilligte. Auch während der ganzen Tortur im Krankenhaus hatte er ihr immer wieder tröstend den Arm um die Schultern gelegt. Sie war nicht allein gewesen.
    Das war neu für sie. Fast ihr ganzes Leben lang war sie auf sich gestellt gewesen.
    Ehe sie diesen gefährlichen Gedanken weiterverfolgen
konnte, klingelte plötzlich ihr Blackberry. Sie nahm es von der Anrichte neben der Kaffeemaschine.
    »Hallo?«
    »Hey, Lex. «
    Beim Klang von Coops Stimme hatte sie prompt Schmetterlinge im Bauch. Es war ein eigenartig fremdes, aber schönes Gefühl. »Hey du.«
    »Wie geht es dir heute?«, wollte er wissen.
    Sie erinnerte sich vage, dass er sich gestern, als sie eingeschlafen war, über sie gebeugt und ihr die Brille abgenommen hatte. »Wie lange warst du gestern noch hier?«
    »Lange genug, um dir eine Weile beim Schlafen zuzusehen«, antwortete er mit rauer Stimme.
    »Oh.« Die Begierde erwachte in ihr und breitete sich wellenförmig aus.
    »Tut mir leid; ich war wohl keine besonders angenehme Gesellschaft. «
    »Wer sagt das?« Er gluckste. »Ich höre dir gern beim Schnarchen zu.«
    »Hey, ich schnarche nicht!«
    »Doch, das tust du, und es ist echt süß, wenn du mich fragst. «
    Sie lächelte und hoffte, dass er es ebenfalls tat.
    »Wir müssen uns dringend unterhalten.« Über ihre Großmutter und die Juwelen.
    »Ich weiß. Dummerweise kann ich hier nicht weg – ich habe einen Termin, den ich nicht absagen kann. Wie wär’s mit Dinner heute Abend? «
    Sie hatte nichts dagegen, wenn sie tagsüber einige
berufliche Angelegenheiten erledigen konnte. Vielleicht konnte sie sich ja spontan mit Claudia treffen. »Klingt gut, gern.«
    »Großartig. Und wie geht es unserer geliebten Beinahe-Achtzigerin? «
    Lexie seufzte. »Frag mich etwas Leichteres. Sie war schon weg, als ich aufgewacht bin, und sie hat mir keine Nachricht hinterlassen. «
    »Glaubst du, dass sie dir aus dem Weg geht?«, wollte Coop wissen
    »Genau das befürchte ich. Sie hat Angst, dass ich sie damit löchere, wie sie denn nun zu ihrer Halskette gekommen ist. «
    Coop räusperte sich. »Wir brauchen einen Plan.«
    Lexie nickte. »Da stimme ich dir zu. Wir können uns ja beim Abendessen etwas überlegen.«
    »Kommst du zu mir?«, fragte er.
    Sie musste daran denken, was geschehen war, als sie das letzte Mal bei ihm zu Abend gegessen hatten. Auch in ihrem Körper wurde die Erinnerung daran wach, und sie spürte die Erregung zwischen ihren Beinen. Sie presste die Oberschenkel aneinander, um das Gefühl zu unterdrücken, doch das Kribbeln wurde dadurch nur noch stärker.
    »Lexie?«
    »Ja, ich komme zu dir«, murmelte sie. Sie fragte sich bloß, wie sie den Tag überstehen sollte, wenn ihre Vorfreude auf den Abend jetzt schon so groß war.
    »Bis später, Süße. «
    Süße . Sie bekam einen ganz trockenen Mund, als
sie den Kosenamen hörte. »Bis später«, murmelte sie kaum hörbar, dann legte sie auf.
    Lexie atmete einmal tief durch. Sie hatte einen langen Tag vor sich, und er würde nicht besonders produktiv verlaufen, wenn sie ständig an Coops tiefe Stimme und seine geschickten Hände dachte. Nein. Wenn sie wollte, dass die Zeit schnell verging, musste sie arbeiten.
    Er hatte Recht. Sie brauchten einen Plan. Aber wie sollte dieser Plan aussehen? Sollten sie Charlotte ohne Umschweife auf die Kette ansprechen und damit riskieren, dass sie sich erneut aufregte? Oder sollten sie die Sache einfach auf sich beruhen lassen? Dann würde das Geheimnis für immer ungelöst bleiben. Das kam für Lexie nicht infrage, und zweifellos würde auch Coop nicht damit einverstanden sein, so zu tun, als hätte der ungeklärte Juwelenraub niemals stattgefunden.
    Doch was, wenn ihre Recherchen ergaben, dass ihre Großmutter in die Tat verwickelt war? Lexie schloss die Augen. Ein Journalist wie Coop konnte eine solche Geschichte nicht einfach auf sich beruhen lassen, so viel war klar. Bis jetzt verfolgten sie ein gemeinsames Ziel, nämlich die Geschichte zu recherchieren, die Wahrheit aufzudecken, herauszufinden, was damals geschehen war. Und danach? Dann würden ihre Interessen meilenweit auseinanderliegen.
    Das Ende war offensichtlich nahe – und zwar früher, als ihr lieb war. Nun, in diesem Fall musste sie eben das Beste aus der Zeit machen, die ihnen noch blieb.
Das bedeutete, dass sie ihn heute Abend als Erstes verführen würde. Diskutieren konnten sie auch später

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