Küss mich Engel
Bett. Sie wurde wild, als er ihr das Höschen herunterriss und seine Finger in sie hineinschob. Dann fiel er über ihre Brüste her.
Sie wand sich wie eine Schlange, bis sie oben war. Dann wollte sie ihn besteigen, doch das ließ er nicht zu. »Du hast hier nichts zu melden.«
»Und du schon?«
»Darauf kannst du wetten, Babe.« Er schleuderte sie herum, so dass sie auf dem Bauch lag, und zog sie auf die Knie, um von hinten in sie einzudringen. Doch er musste feststellen, dass er es so nicht konnte. Er musste einfach ihr hochmütiges Gesicht sehen, wenn er in sie eindrang.
Bevor er noch etwas tun konnte, stieß sie ein tiefes, kehliges Knurren aus, warf sich mit einer mächtigen Bewegung herum, wobei sie ein Bein über seinen Kopf schwang, so dass sie nun auf dem Rücken lag und zu ihm aufblickte. Er konnte fühlen, dass sie ebenso erregt war wie er.
Ihre Brust hob und senkte sich wie ein Blasebalg. »Du kriegst mich nicht klein.«
»Vielleicht will ich das ja gar nicht.«
Seine Worte überraschten nicht nur ihn, und einen Moment lang sagte keiner etwas.
Sheba leckte sich die Lippen. »Gut. Denn das kannst du gar nicht.« Sie packte ihn bei seinen mächtigen Oberarmen und riss ihn zu sich herunter. Das brachte ihn in die dominante Position, aber weil sie es initiiert hatte, konnte er sich nicht als Sieger fühlen. Er bestrafte sie, indem er hart und heftig in sie eindrang.
Sie antwortete, indem sie die Hüften aufbäumte, um ihn willkommen zu heißen. Ihre heiser geflüsterten Worte drangen sanft an sein Ohr. »Lass dir Zeit, du Bastard, oder ich bring dich um.«
Er lachte. »Du bist ein mieses Stück, Sheba Quest. Ein richtig mieses Stück.«
Sie ballte eine Faust und schlug ihn damit auf den Rücken.
Der Kampf um die Oberhand hatte begonnen, und auf unausgesprochene Vereinbarung hin hatte derjenige verloren, der als erster kam. Ein Akrobat und eine Trapezkünstlerin die Flexibilität ihrer perfekt durchtrainierten Körper erfüllte ihr Liebesspiel mit unendlichen Möglichkeiten. Sie schwelgten in ihrer jeweiligen Eroberungssucht, doch die erotische Qual, die sie dem anderen zufügten, fügten sie auch sich selbst zu. Das zwang sie, ihre messerscharfen Zungen zu Hilfe zu nehmen.
Sie sagte: »Ich lass dich nur deshalb, damit du Heather nichts tust.«
»Von wegen.«
»Es war das einzige, was mir einfiel, damit du dich abregst.«
»Du lügst. Du hast einen Hengst gebraucht. Jeder weiß, dass die kleine Sheba ihre Hengste braucht.«
»Du bist kein Hengst. Du bist ein Trostpreis.«
»Alex war der einzige, von dem du je mehr wolltest, als besprungen zu werden, stimmt‘s nicht? Zu schade, dass er dich nicht wollte.«
»Ich hasse dich.«
Und so gingen sie weiter, die Verletzungen und Beleidigungen, bis sie an einen Punkt kamen, an dem es keine Worte mehr gab. Da klammerten sie sich aneinander und schössen gemeinsam gen Himmel, und in einem einzigen, zutiefst erschütternden Moment vergaßen sie alles um sich herum, außer diesen einen glückbringenden Augenblick.
Danach wollte sie sofort aus dem Bett springen, aber er hielt sie fest. »Bleib hier, Baby. Bloß noch ein bisschen.«
Und diesmal blieb ihre scharfe Zunge still, während sie sich in seine Arme kuschelte. Leuchtende braunrote Locken lagen wie Feuerzungen auf seiner Brust. Er fühlte, wie sie zitterte, als sie sprach.
»Jetzt ist Daisy eine Heldin.«
»Was sie auch verdient hat.«
»Ich hasse sie. Ich hasse ihn.«
»Sie haben nichts mit dir zu tun.«
»Das ist nicht wahr! Und du weißt es. Es war okay, solange alle sie für eine Diebin hielten. Aber jetzt nicht mehr. Jetzt wird er denken, er hat gewonnen.«
»Lass gut sein, Baby. Lass gut sein.«
»Ich hab keine Angst vor dir«, sagte sie trotzig.
»Ich weiß. Ich weiß.«
»Ich hab vor nichts Angst.«
Er drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre Schläfe und beließ es dabei. Und ob sie Angst hatte. Aus irgendeinem Grund wusste die Königin der Manege auf einmal nicht mehr, wer sie war, und das erschreckte sie zutiefst.
Alex starrte blind in das verdunkelte Schaufenster eines Supermarkts. Drei Türen weiter fiel Licht aus dem Eingang einer kleinen Pizzeria, und daneben flackerte das Neonschild einer Wäscherei, die bereits für den Abend geschlossen hatte, müde ihre Botschaft in die Dunkelheit. Er hielt Daisy den Diebstahl des Eintrittsgelds schon längst nicht mehr vor, hatte sie jedoch ebenso wenig wirklich für unschuldig gehalten. Jetzt musste er sich der Tatsache stellen,
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