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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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musstest. Sie war so begabt, auch als Kind schon, dass ihr die Leute Dinge durchgehen ließen, die sie nicht hätten durchgehen lassen sollen. Ihr Vater war streng, aber er hat ihr Ego auch unheimlich aufgebläht, und sie wuchs in dem Glauben auf, perfekt zu sein. Sie kann nicht akzeptieren, dass sie Schwächen hat wie wir alle, also schiebt sie die Schuld auf andere.«
    »Muss nicht leicht sein, mit seinen eigenen Schwächen konfrontiert zu werden.«
    »O nein, das wirst du nicht. Fang ja nicht an, sie zu bedauern. Du musst aufpassen, wenn sie in der Nähe ist, hörst du?«
    »Aber ich hab ihr doch gar nichts getan.«
    »Du hast mich geheiratet.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist zwischen euch beiden vorgefallen?«
    »Sie dachte, sie wär‘ in mich verliebt. Das war sie aber nicht - sie liebte nur meinen Stammbaum aber das war ihr damals nicht klar. Es gab eine hässliche Szene, und sie brach zusammen. Jede andere hätte das Ganze als unangenehme Erfahrung abgetan, aber nicht Sheba. Sie ist zu arrogant, um sich selbst dafür verantwortlich zu machen, also macht sie mich dafür verantwortlich, weil ich sie so sehen musste. Unsere Heirat hat ihren Stolz schlimm angeknackst, doch solange du in Ungnade warst, war‘s nicht allzu schlimm für sie. Aber jetzt weiß ich nicht, wie sie reagieren wird.«
    »Negativ, kann ich mir vorstellen.«
    »Sie und ich, wir kennen einander ziemlich gut. Sie konnte mit der Vergangenheit leben, solange es etwas gab, das sie mir vor die Nase halten konnte, aber jetzt wird‘s wohl wieder von vorn losgehen. Sie wird mich dafür bestrafen wollen, dass ich glücklich bin, und ich hab bloß einen Schwachpunkt.« Er blickte sie an.
    »Mich? Ich bin dein Schwachpunkt?«
    »Wenn sie dir weh tut, tut sie damit mir weh. Deshalb möchte ich, dass du aufpasst.«
    »Mir kommt das wie eine Zeitverschwendung vor, so viel Energie dafür aufzuwenden, alle davon überzeugen zu wollen, dass man besser ist als alle anderen. Ich versteh das einfach nicht.«
    »Natürlich nicht. Du machst nichts lieber, als jedem, der‘s hören will, deine Fehler aufzuzählen.«
    Anscheinend fand sie seinen Frust amüsant, denn sie lächelte. »Meine Fehler entdecken die Leute schon selbst, wenn sie nur lang genug mit mir zusammen sind. Also erspare ich ihnen gleich die Mühe.«
    »Was die Leute entdecken ist, dass du die anständigste Person bist, der sie je begegnet sind.«
    Ein Ausdruck, beinahe wie schlechtes Gewissen, huschte über ihr Gesicht, doch er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, weswegen sie sich hätte schuldig fühlen sollen. Doch er wurde rasch wieder durch Besorgnis ersetzt. »Bist du sicher, dass Heather nichts geschieht?«
    »Das hab ich nicht gesagt. Brady wird sie sicher bestrafen.«
    »Aber da ich diejenige bin, der Unrecht getan wurde, sollte ich entscheiden, wie die Strafe ausfällt.«
    »Brady sieht das sicher anders, und Sheba ebenso.«
    »Sheba! Das ist so heuchlerisch! Sie genoss den Gedanken, dass ich gestohlen habe. Wie kann sie Heather dafür bestrafen, dass sie ihr ihren tiefsten Wunsch erfüllt hat?«
    »Solange Sheba es für die Wahrheit hielt, war sie zufrieden. Aber sie hat einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Die Leute in einem Zirkus müssen auf engstem Raum miteinander leben, und es gibt nichts, das sie mehr hassen als einen Dieb in ihrer Mitte. Mit ihren Lügen und dem Diebstahl hat Heather alles verletzt, woran Sheba glaubt.«
    »Ich halt sie immer noch für eine Heuchlerin, und nichts kann meine Meinung ändern. Wenn du nichts wegen Brady unternimmst, dann tu ich‘s.«
    »Nein, das wirst du nicht.«
    Sie machte den Mund auf, um ihm zu widersprechen, doch bevor sie noch ein Wort herausbrachte, hatte er sich heruntergebeugt und küsste sie. Sie widerstand ihm ganze zwei Sekunden lang, weil sie schließlich kein Schwächling war, doch dann wurde sie Wachs in seinen Händen.
    Himmel, er liebte es, sie zu küssen, diese süße kleine Zunge zu fühlen, wie sie ihn streichelte, den sanften Druck ihrer weichen kleinen Brüste. Was hatte er bloß getan, um diese Frau zu verdienen? Sie war sein ganz spezieller Engel.
    Ein leiser Frust wallte in ihm auf, weil sie nicht nach der Genugtuung verlangte, die ihr zustand. Rache war einfach nicht Teil ihrer Natur, und das machte sie so verwundbar.
    Er zog sich nur weit genug zurück, um etwas sagen zu können. Seine Kehle war auf einmal wie zugeschnürt, was völlig ungewohnt für ihn war, und er musste die Worte mühsam

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