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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zurück, als sie die Eiseskälte in Alex‘ Augen sah. Er nickte.
    »Nein, Alex!« Wieder streckte Daisy den Arm aus, aber Alex erwischte sie und zog sie zurück.
    Ihr Vater zerrte sie, ohne ein weiteres Wort zu sagen, zwischen den Wohnwagen hindurch, und Heather hatte noch nie im Leben solche Angst gehabt. Ihr Dad hatte sie noch nie geschlagen, aber sie hatte auch noch nie so was Schlimmes angestellt.
    Er blieb abrupt stehen, als Sheba aus dem Schatten ihres großen, luxuriösen Wohnwagens trat. Sie trug ihren grünen, seidenen Morgenmantel mit den chinesischen Vögeln und Blumen darauf. Heather war so froh, sie zu sehen, dass sie sich am liebsten in ihre Arme gestürzt hätte, bis sie an dem schrecklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht erkannte, dass Sheba alles gehört hatte.
    Heather zog den Kopf ein, und wieder rollten ihr Tränen über die Wangen. Jetzt hasste sie auch Sheba. Das hätte sie erwarten müssen, denn Sheba verabscheute nichts mehr als Diebstahl.
    Shebas Stimme zitterte. »Ich will mit dir reden, Brady.«
    »Später. Ich hab erst was zu erledigen.«
    »Wir reden jetzt.« Sie wies mit einer herrischen Kopfbewegung auf ihren Trailer.
    »Geh ins Bett, Heather. Dein Vater und ich werden uns morgen um dich kümmern.«
    Was schert‘s dich! hätte Heather am liebsten geschrien. Du hasst Daisy doch . Aber sie wusste, dass das jetzt keine Rolle mehr spielte. Sheba konnte ebenso hart wie ihr Dad sein, wenn‘s um die Einhaltung der Vorschriften im Zirkus ging.
    Der Griff ihres Vaters lockerte sich ein wenig, und Heather stob davon. Sie wollte nur noch in ihr Zimmer und allein sein. Sie wusste, dass er sie nun nie mehr lieben würde. Ihre Chance war vorbei.

19
    Brady war wütend auf Sheba. »Du musst da nicht auch noch deine Nase reinstecken.«
    »Reg dich ab und komm rein.«
    Er stürmte die Stufen hinauf und riss die Metalltür auf. Er war viel zu aufgewühlt, um die teuren Einbauten und schicken Möbel zu bemerken, die Shebas Vehikel zum luxuriösesten unter den Wohnwagen im Zirkus machte. »Sie ist eine Diebin! Meine Tochter ist eine gottverdammte Diebin! Sie hat‘s Daisy absichtlich angehängt.« Er stieß ein paar Hanteln beiseite und sackte auf die Couch. Er fuhr sich erschöpft durch die Haare. Sheba holte eine Flasche Jack Daniels aus einem Küchenoberschrank und goss eine großzügige Menge in zwei Gläser. Keiner von beiden war ein starker Trinker, deshalb überraschte es ihn, als sie ihres auf einen Zug ausleerte, bevor sie ihm das andere brachte. Beim Gehen flatterte ihr der Morgenmantel um die Beine, was ihn, wenn auch nur für einen Moment, von seinen Problemen ablenkte.
    Sheba hatte so eine Art, ihm total den Verstand zu verdrehen. Das gefiel ihm nicht, und er wehrte sich dagegen, seit er sie kannte. Sie war eine Männermörderin - hart, dickköpfig und verzogen. Sie musste immer die Oberhand behalten, etwas, das er bei einer Frau nie zulassen würde, egal, wie sehr sie ihm auch den Kopf verdrehte. Und Sheba Quest verdrehte ihm ganz zweifellos den Kopf. Sie war die aufregendste Frau, der er je begegnet war. Und die irritierendste.
    Sie reichte ihm den Whiskey in einem großen Schwenker und setzte sich neben ihn auf die Couch. Ihr Morgenmantel klaffte auf, so dass ein Bein vom Oberschenkel bis zum Fuß entblößt wurde. Das Bein war muskulös und durchtrainiert. Er hatte ihr schon oft bei ihrer Arbeit mit den Trapezartisten zugesehen und wusste daher, wie stark sie war. Überall im Wohnwagen lagen Fitnessgeräte herum, mit denen sie sich in Form hielt. Im Durchgangsbogen zum Schlafzimmer hatte sie eine Eisenstange anbringen lassen, und in einer Ecke standen ein Stepper sowie eine Auswahl verschiedener Hanteln.
    Sie lehnte sich gegen die Sofakissen und schloss die Augen. Ihr Gesicht verzerrte sich, als ob sie gleich in Tränen ausbrechen würde, etwas, das er bei ihr noch nie erlebt hatte. »Sheba?«
    Ihre Augen sprangen auf. »Was willst du?« Sie verkreuzte die Beine wie ein Mann, Fußgelenk über Knie, eine Stellung, die derart unverschämt war, dass er sich fragte, wie sie es schaffte, dabei noch so unglaublich feminin auszusehen.
    Er sah einen Streifen scharlachroter Seide zwischen ihren Schenkeln und hatte auf einmal ein Ventil für seine aufgestaute Wut gefunden. »Setz dich gefälligst hin wie eine Dame und nicht wie eine Schlampe!«
    »Ich bin nicht deine Tochter, Brady. Ich kann mich hinsetzen, wie ich will.«
    Er hatte noch nie im Leben eine Frau geschlagen, aber in diesem Moment wusste

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