Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Bett einfach nicht länger als bloße Zirkusrequisiten betrachten. Für sie waren sie eine Bedrohung, und da hatte sie auf einmal gewusst, dass sie nicht den Mut besaß, in seinem Trailer zu schlafen, nicht mal auf der Couch.
    »Komm, lass uns schlafen gehen.«
    Das letzte bisschen Schläfrigkeit verpuffte mit einem Schlag, und sie war auf einmal hellwach - und auf der Hut. Sie konnte niemanden sonst sehen. Die meisten Laster waren weg und die Arbeiter mit ihnen, wie es schien. »Ich hab mich entschieden, hier zu schlafen.«
    »Das glaube ich kaum. Falls du‘s noch nicht bemerkt hast, dir klappern die Zähne.«
    Er hatte recht. Es war warm im Pickup gewesen, als sie zuvor eingestiegen war, doch die Temperatur war seitdem merklich gesunken. »Mir ist überhaupt nicht kalt«, log sie.
    Er zog die Schulter an und wischte sich eine Gesichtshälfte an seinem T-Shirtärmel ab. »Lass dir das eine freundliche Warnung sein. Ich hab seit drei Tagen kaum geschlafen. Zuerst hatten wir einen bösen Sturm, und das Zelt wär dabei beinahe draufgegangen, dann musste ich zwei Trips nach New York machen. Mit mir kommt man selbst in den besten Zeiten nicht gerade gut aus, aber wenn ich nicht genug Schlaf kriege, werde ich richtig gemein. Also schieb deinen süßen kleinen Arsch schon raus hier, aber dalli.«
    »Nein.«
    Er hob den Arm, den er bisher an der Seite hatte hängen lassen, und sie stieß ein erschrockenes Zischen aus, als sie sah, dass er eine aufgerollte Peitsche in der Hand hielt. »Sofort!«
    Ihr Herz hämmerte wie wild, und sie kroch schleunigst aus dem Wagen. Die Peitsche war nicht mehr nur eine abstrakte Bedrohung, und sie merkte, dass es eine Sache war, sich bei helllichtem Tag zu sagen, dass sie sich unter keinen Umständen von ihm und seinen Peitschen würde einschüchtern lassen, aber eine ganz andere, wenn es Nachts geschah, mitten in einem dunklen Feld, in der Pampa von South Carolina.
    Sie rang erschrocken nach Luft, als er sie am Arm packte und über den Platz führte. Ihre Sandalen klatschten über das feuchte Unkraut der Wiese, und sie wusste auf einmal, dass sie sich diesmal nicht kampflos ihrem Schicksal ergeben konnte.
    »Ich möchte Sie gleich hier und jetzt warnen: Wenn Sie mich auch nur mit dem kleinen Finger anrühren, dann schreie ich.«
    Er gähnte.
    »Ich meine es ernst«, sagte sie, während er sie vorwärts zerrte. »Ich möchte nur das Beste von Ihnen annehmen, aber das fällt mir wirklich schwer, wenn Sie mir dauernd drohen.«
    Er machte die Wohnwagentür auf und schubste sie mit einem Klaps auf den Po hinein. »Können wir dieses Gespräch bis morgen verschieben?«
    Bildete sie sich das nur ein, oder war‘s hier auf einmal noch enger als beim ersten Mal? »Ich glaube nicht, dass das geht. Und bitte, fassen Sie mich nicht noch mal so an.«
    »Ich bin viel zu erledigt, um heut Nacht noch über dich herzufallen, falls es das ist, was dir Sorgen macht.«
    Seine Worte beruhigten sie keineswegs. »Wenn Sie nicht vorhaben, über mich herzufallen, warum bedrohen Sie mich dann mit dieser Peitsche?«
    Er blickte die aufgerollte Peitsche an, als habe er vollkommen vergessen, dass er sie noch in der Hand hielt, aber das nahm sie ihm keine Sekunde lang ab. Wie konnte er bloß so gleichgültig tun? Und warum trug er so spät abends noch eine Peitsche mit sich rum, wenn er nicht die Absicht hatte, ihr damit zu drohen? Da kam ihr auf einmal noch ein Gedanke, einer, bei dem ihr ein kalter Schauder über den Rücken lief. Sie hatte jede Menge Geschichten über Männer gehört, die Peitschen bei ihren Sexspielen benutzten, ja, sie kannte sogar ein paar davon persönlich. War es das, was ihm vorschwebte?
    Er brummte etwas Unverständliches, machte die Tür zu und ging zum Bett, wo er sich niedersetzte. Die Peitsche entrollte sich und fiel schlängelnd über den Boden, doch der Griff hing noch über seinem Knie.
    Sie beäugte sie ängstlich. Einerseits hatte sie sich geschworen, ihre Ehe ernst zu nehmen. Doch andererseits machte er ihr wirklich angst. Auseinandersetzungen waren nicht ihre Stärke, aber sie wusste, dass sie diese hier nicht vermeiden konnte. Sie holte tief Luft und wappnete sich.
    »Ich glaube, wir müssen etwas klären. Ich muss Ihnen gleich jetzt sagen, dass es mir unmöglich ist, mit Ihnen zusammenzuleben, wenn Sie mich weiterhin einschüchtern.«
    »Ich dich einschüchtern?« Er inspizierte die Peitsche. »Wovon redest du?«
    Sie wurde noch nervöser, zwang sich jedoch weiter zureden. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher