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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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angucken, und sie sah, dass sein Körper ihrem Ideal von männlicher Perfektion entsprach: fein definierte Muskeln, aber nicht zuviel davon. Außerdem besaß er etwas, das sie an Lanis Toy-Boys nie gesehen hatte - den gebräunten Teint eines Arbeiters. Seine breite Brust war wunderbar schwarz behaart, und er hatte ein Art Medaillon um den Hals, doch wurde sie viel zu sehr vom Gesamteindruck gefangengenommen, um sich länger damit aufzuhalten.
    Seine Hüften waren deutlich schmäler als seine Schultern, und er besaß den klassischen Waschbrettbauch. Sie folgte der geraden Haarlinie, die sich von seiner Brust über den Nabel zog und dann unter dem lässig geschlungenen Knoten seines gelben Frotteehandtuchs verschwand. Heiße Röte schoss ihr in die Wangen, als sie überlegte, wie er wohl darunter aussehen mochte.
    Er war mit dem Trockenrubbeln der Haare fertig und blickte zu ihr hinüber. »Du kannst bei mir im Bett schlafen oder auf der Couch. Im Moment bin ich so müde, dass es mir egal ist.«
    »Auf der Couch«, quiekte sie alarmiert. Ob ihr Schreck nun von seinen Worten oder seinem Anblick herrührte, hätte sie nicht so genau sagen können.
    Er verdarb ihr die Sicht auf seine verführerische Frontseite, indem er zum Bett ging, wo er ihr den Rücken zuwandte, die Peitschen aufrollte und in einem Holzschub unter dem Bett verstaute. Nun, da die Peitschen nicht mehr zu sehen waren, konnte sie seine Rückansicht gleich viel besser genießen.
    Wieder drehte er sich um und sah sie an. »In genau fünf Sekunden lass ich das Handtuch fallen.«
    Sie wartete, und als mehr als fünf Sekunden vergingen, ging ihr plötzlich ein Licht auf. »Ach so. Sie wollen, dass ich mich umdrehe.«
    Er lachte. »Lass mich bloß eine Nacht richtig durchschlafen, Engelchen, dann kannst du hinsehen, soviel du willst, das verspreche ich dir.«
    Jetzt war‘s passiert. Sie hatte ihm einen vollkommen falschen Eindruck vermittelt, und den musste sie unbedingt richtigstellen. »Ich fürchte, Sie haben mich missverstanden.«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Doch, das haben Sie. Ich war bloß neugierig ... also, nicht direkt neugierig, aber - na ja, vielleicht doch ein bisschen ... Ist ja bloß natürlich, oder? Aber Sie sollten nicht gleich annehmen -«
    »Daisy?«
    »Ja?«
    »Wenn du noch ein Wort sagst, dann hole ich eine dieser Peitschen raus, über die du dir so viele Sorgen machst, und versuch, ob ich nicht ein bisschen pervers werden kann.«
    Sie raffte ein sauberes Unterhöschen und ein ausgeblichenes T-Shirt mit einem Aufdruck der Universität von North Carolina an sich, das sie sich aus einer seiner Schubladen genommen hatte, als er unter der Dusche war, und marschierte mit betonter Empörung zum Bad. Die Tür schloss sie mit einem angemessenen Knall hinter sich.
    Zwanzig Minuten später tauchte sie frisch geduscht in seinem T-Shirt wieder auf. Es war dem einzigen Nachtgewand, das sie in ihrem Koffer gefunden hatte, einem hauchdünnen rosa Spitzenfähnchen, das sie in den Tagen, bevor Noel und ihre Mutter sie betrogen hatten, gekauft hatte, nämlich immer noch vorzuziehen, wie sie fand.
    Alex schlief bereits tief und fest. Er lag auf dem Rücken, die Bettdecke über den nackten Hüften. Es war unhöflich, einen Schlafenden anzustarren, das wusste sie, doch sie konnte einfach nicht widerstehen und schlich sich ans Fußende des Betts, wo sie ihn schamlos anstarrte.
    Schlafend wirkte er lange nicht so bedrohlich wie im Wachzustand, und ihre Hände juckten förmlich, so gerne hätte sie seinen herrlich flachen, harten Bauch angefasst. Ihr Blick glitt bewundernd von seinen Hüften zu seiner Brust, und gerade, als sie deren perfekte Symmetrie bestaunte, sah sie das goldene Medaillon, das er um den Hals trug. Als sie sah, was es war, erstarrte sie.
    Das russische Medaillon.
    ... der nichts besaß als die zerschlissenen Kleider auf seinem Leib und ein unbezahlbares russisches Medaillon, das an einer Lederschnur um seinen Hals hing.
    Ihre Haut kribbelte. Sie studierte das Gesicht der Jungfrau Maria, die ihre Wange an die Wange ihres Kindes gelegt hatte, und obwohl sie nicht viel über derartige Anhänger wusste, so konnte sie doch sehen, dass das Marienbildnis nicht der italienischen Tradition entstammte. Die Goldornamentation auf ihrer schwarzen Robe war eindeutig byzantinisch, ebenso wie das kostbare Gewand des Jesuskindes.
    Sie versicherte sich, dass, bloß weil Alex einen offensichtlich wertvollen Anhänger trug, die haarsträubende Geschichte über die

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