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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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kleinen Elefanten. »Sieht aus, als hätt er sich in Sie verschossen.«
    »Das befürchte ich auch«, entgegnete Alex.
    »In mich?« Sie warf den beiden Männern einen ungläubigen Blick zu.
    »Sieht er etwa jemand anderen an?« erwiderte Alex.
    Und es stimmte: Der kleine Elefant blickte sie sehnsüchtig an. »Aber er hasst mich. Heute Nachmittag hat er mir eins mit dem Rüssel geklatscht.«
    »Heute Nachmittag hattest du auch kein Parfüm dran.«
    Digger erhob sich mit knackenden Kniegelenken und ging zu dem Elefanten. »Komm schon, Junge. Deine Freundin is nich interessiert.«
    Als Digger ihn wegführte, blickte sich Tater über die Schulter nach ihr um. Er sah wirklich aus wie ein liebeskranker Teenager. Daisy war hin- und hergerissen zwischen Furcht und einem Anflug von Dankbarkeit dafür, dass zumindest ein Wesen in diesem schrecklichen Zirkus sie zu mögen schien.
    In dieser Nacht schlief sie ein, sobald ihr Kopf auf dem Kissen lag. Entfernt nahm sie noch wahr, wie Alex ein paar Stunden später den Wohnwagen betrat, und bevor sie wieder in tiefen Schlaf versank, spürte sie noch, wie er ihr die Bettdecke fürsorglich über die Schultern zog.

9
    Um zehn Uhr am nächsten Vormittag stolperte Daisy die Rampe des Anhängers hinauf. Ihre Beinmuskeln protestierten bei jedem Schritt, und ihre Arme fühlten sich an, als hätte sie auf einer Streckbank gelegen. »Tut mir leid, Digger. Ich bin einfach im Pickup eingeschlafen.«
    Trotz ihrer totalen Erschöpfung gestern Abend war sie irgendwann gegen drei Uhr morgens aus einem Traum erwacht, in dem sie und Alex sich in einem rosaroten Schwanenboot durch einen nostalgischen Liebestunnel hatten treiben lassen. Alex hatte sie geküsst, und sein Gesicht war so voller Zärtlichkeit gewesen, dass sie einfach dahingeschmolzen war, in das Boot, das Wasser, ja in seinen Körper. Mit diesem Gefühl war sie aufgewacht, und dann hatte bis zum Morgengrauen wachgelegen und über den schmerzlichen Gegensatz zwischen ihrem wundervollen Traum und der Realität ihrer Ehe mit ihm nachgedacht.
    Als sie dann an dem neuen Spielort auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in High Point, North Carolina, ankamen, war der Anhänger mit den Elefanten noch nicht dagewesen, also hatte sie gedacht, sie könne noch ein kurzes Nickerchen im Pickup machen. Zwei Stunden später war sie dann mit steifem Genick und einem schweren Kopf wieder aufgewacht.
    Als sie oben auf der Rampe ankam, sah sie, dass Digger mit dem Ausmisten des Anhängers beinahe fertig war. Erleichterung durchzuckte sie, doch gleichzeitig fühlte sie sich auch schuldig. Das war ihr Job. »Ich mach jetzt fertig.«
    »Das Schlimmste hab ich schon erledigt.« Er sprach wie einer, der‘s gewohnt war, im Leben immer den kürzeren zu ziehen.
    »Es tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.«
    Er grunzte auf eine Art, die verriet, dass er das erst mal abwarten wollte.
    Von der Rampe aus hatte sie einen guten Überblick über den neuen Platz, der sich zwischen einem Pizza Hut und einer Tankstelle erstreckte. Die meisten Artisten, so hatte Alex erzählt, bevorzugten einen asphaltierten Zeltplatz, nicht eine Wiese, was jedoch bedeutete, dass die Löcher für das big top nachher wieder zugemacht werden mussten.
    Der Zeltstangenbohrer ratterte, und sie ließ den Blick über den Zeltplatz schweifen. Weiter hinten sah sie Heather in einem Liegestuhl vor einem Wohnwagen sitzen. Sheba stand hinter ihr und flocht ihr Haar zu einem dicken Zopf. Gestern hatte sie flüchtig gesehen, wie Sheba Heather bei ihren Turnübungen half. Außerdem hatte sie gesehen, wie die Zirkusbesitzerin einen Arbeiter verarztete und den sechsjährigen Jungen der Lipscombs tröstete, weil er hingefallen war. Sheba Quest war voller Widersprüche: hässlich zu ihr und warm und mütterlich zu allen anderen.
    Ein kräftiges Trompeten ließ sie zusammenzucken, und sie blickte auf und sah Tater am Fuß der Rampe stehen und aus seinen unglaublich langen Wimpern sehnsüchtig zu ihr hochblicken.
    Digger kicherte. »Ihr Freund is auf ‘nen Besuch vorbeigekommen.«
    »Ich muss ihn leider enttäuschen. Heute hab ich kein Parfüm dran.«
    »Wird er wohl selbst rausfinden müssen, schätz ich. Nehmense ihn mit den anderen rüber zur Tränke, okay? Sie brauchen Wasser.« Ein Kopfzucken. »Der Bullenhaken is gleich da drüben.«
    Sie warf einen angewiderten Blick auf das betreffende Instrument, das an den Anhänger gelehnt war. Tater, immer noch am Fuß der Rampe stehend, trompetete erneut und

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