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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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sehr ineinander verliebt und hatten ohnehin vor zu heiraten. Meine Mutter wollte unbedingt, daß mein Vater ein eigenes Restaurant aufmachte”, fuhr sie fort.
    “Auch er hatte diesen Plan, nur wollte er damit noch warten.
    Meine Mutter ließ aber nicht locker, und er ließ sich überreden.
    Sie fanden Räumlichkeiten in einer sehr guten Gegend, die allerdings sehr teuer waren. Aber meine Mutter bestand darauf, sie zu nehmen, und mein Vater tat offenbar alles, was sie wollte.
    Als nächstes mußten die Räume renoviert und eingerichtet werden. Vivienne ermutigte ihn zu immer größeren Ausgaben.
    Sie meinte, nur das Allerbeste sei gut genug,”
    “Und er ging auf all ihre Wünsche ein, weil er sie so liebte”, sagte Roberto.
    Ellen nickte. “Um die exklusive Ausstattung zu bezahlen, mußte er Geld leihen. Aber er hat meiner Mutter nicht gesagt, wie tief er sich verschuldet hatte.”
    “Hat Vivienne sich das nicht vorstellen können?”
    “Nein. Für sie zählte nur, daß sie eines der besten und elegantesten Restaurants weit und breit besaßen. Doch nur wenige Monate später wurde mein Vater von einem Lastwagen überfahren. Er war erst achtundzwanzig Jahre alt”, sagte Ellen traurig. “Nach seinem Tod kamen seine hohen Schulden ans Licht. Um wenigstens einen Teil davon zurückzuzahlen, mußten das Restaurant mit dem gesamten Inventar, die
    Eigentumswohnung meiner Eltern und das Auto verkauft werden - zu einem Schleuderpreis”, berichtete sie wehmütig.
    “Meine Mutter war fassungslos. Vielleicht war der Schock durch seinen plötzlichen Tod daran schuld, auf jeden Fall redete sie sich ein, daß er sie hereingelegt und im Stich gelassen hätte.”
    “Vivienne war doch genauso wie er für das ganze Dilemma verantwortlich”, protestierte Roberto.
    “Das ist wahr, aber sie hat sich stets geweigert, das zu akzeptieren. Mein Vater hatte einen Teil des Geldes von Kredithaien geliehen, was alles noch viel schlimmer machte.
    Diese Kerle schreckten nicht davor zurück, meiner Mutter üble Schlägertypen zu schicken, um sie zu erpressen. Vivienne erklärte den Gangstern, daß sie bereit sei, eine höhere Summe als vereinbart zurückzuzahlen, wenn sie ihr dafür mehr Zeit einräumten. Nach langem Bitten ließen die Kerle sich erweichen. Kurze Zeit darauf entdeckte meine Mutter über ein Zeitungsinserat, daß gegen hohe Bezahlung Tänzerinnen für einen Pariser Nachtclub gesucht wurden. Sie bewarb sich und bekam den Job.”
    Roberto runzelte die Stirn. “Hat deine Mutter nie daran gedacht, dich mit nach Paris zu nehmen?”
    “Nein. Sie bat meine Großeltern, mich erst einmal für zwölf Monate Zu sich zu nehmen, damit sie arbeiten könne, um die Schulden zurückzuzahlen. Da sie keine sehr mütterliche Person ist, wird es ihr nicht besonders schwer gefallen sein, mich wegzugeben.” Ellen lächelte spöttisch.
    “Anfangs konnte sie nur kleine Beträge zurückzahlen, aber nach drei Jahren waren die gesamten Schulden getilgt. Das war Madame Lydia zu verdanken.”
    “Von der Vivienne dann engagiert wurde?” fragte Roberto.
    “Ja. Madame leitete einen Callgirl-Ring, der elegante junge Frauen an Diplomaten, an Industriemagnaten und Scheichs aus dem Nahen Osten vermittelte.”
    “Dann machte Vivienne ihre Reisen also nur, um sich mit Männern zu treffen?”
    “Das stimmt. Meine Mut ter hatte Conrado erzählt, daß sie im Kunsthandel tätig gewesen sei und in mehreren Ländern Gemälde verkauft habe,” Ellen zerknüllte das Taschentuch in ihrer Faust. “In Wirklichkeit jedoch hat sie sich selbst verkauft.”
    “Für Madame Lydia muß es auch sehr einträglich gewesen sein”, sagte Roberto nicht ohne Spott.
    Ellen nickte. “Das Besondere ihres Unternehmens war, daß alle ihre Mädchen so aussahen wie Frauen aus den vornehmsten Kreisen. Dadurch paßten sie perfekt in die High-Society. Sie mußten schön und schlank sein und über die besten Manieren verfügen. Meine Mutter war äußerlich wie geschaffen dafür, sie mußte allerdings noch gepflegte Umgangsformen und mehrere Sprachen lernen. Von den Gallgirls dieses Instituts wurde nicht nur erwartet, daß sie gut im Be tt, sondern auch, daß sie belesen waren und sich geistreich über jedes Thema unterhalten konnten. “
    “Schreckte Vivienne denn nicht davor zurück, daß man auch sexuelle Anforderungen an sie stellte?”
    “Ganz im Gegenteil. Sie genoß es.”
    “So wie du Sex genießt?” fragte er etwas erstaunt
    “Nur mit dir genieße ich ihn”, erklärte

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