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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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sich eine passende Antwort einfallen zu lassen. Sie ist eine skrupellose Lügnerin, andererseits ist sie der lebendigste Mensch, dem ich je begegnet bin. Und sie küsst wie ein Engel …
    „Ich hole Jasper, damit er euch vorstellt“, sagte er dann knapp.
    Gerade als Sophie zu vermuten begann, die Band spiele die Superextended Version von „Can’t buy me love“, und sie wäre bis in alle Ewigkeiten in Ralph Fitzroys feuchten und viel zu vertraulichen Händen gefangen, fand das Lied gnädig ein Ende.
    „Herrje … meine Schuhe bringen mich noch um“, rief sie übertrieben laut aus und trat einen Schritt zurück, sodass Ralph gezwungen war, sie aus seiner Umarmung zu entlassen.
    Ralph zog ein Taschentuch hervor und tupfte sich die schweißbedeckte Stirn ab. Auf einmal fragte sie sich, ob ihn Lüsternheit getrieben hatte, sich an ihr festzuhalten … oder Notwendigkeit.
    „Mein liebes Kind“, keuchte er. „Vielen Dank für den Tanz. Sie haben einen alten Mann an seinem Geburtstag sehr glücklich gemacht. Da kommt Jasper, um Sie zurückzufordern.“
    „Tut mir leid, euch zu stören, aber ich habe ein paar Leute getroffen, die darauf brennen, dich kennenzulernen, Sophie, Schatz. Pa, du hast doch nichts dagegen, wenn ich dir meine Freundin entführe, oder?“
    „Kein Problem. Ich brauche ohnehin …“ Leicht schwankend hielt er inne. „Ich brauche …“
    Sophie sah ihm nach, wie er sich auf unsicheren Füßen zwischen den Tanzenden hindurchschlängelte. „Jasper, dein Vater“, zischte sie. „Ist er okay? Vielleicht solltest du ihn begleiten?“
    „Es geht ihm gut“, erwiderte Jasper fröhlich. „Alles ist völlig normal. Erst trinkt er zu viel, dann zieht er sich zurück und schläft eine halbe Stunde. Und wenn er zurückkommt, feiert er wilder und ausgelassener als alle anderen zusammen. Komm mit, eine Freundin meiner Mutter will dich unbedingt treffen.“
    Er führte sie eine Treppe hinauf und blieb vor einer zierlichen Frau stehen. Sie trug ein halterloses Kleid aus blauem Chiffon, das nicht nur ihre Sonnenbräune hervorragend zur Geltung brachte, sondern auch die üppig mit Diamanten besetzte Halskette. Ihre Augen funkelten türkis wie eine Flasche Bombay Sapphire Gin.
    „Sophie, das ist Sally Rothwell-Hyde. Sally … die Frau meiner Träume, Sophie …“
    Panik, so kalt wie Eiswasser, stieg in ihr auf. Und sie hatte geglaubt, der Abend könne gar nicht noch schlimmer werden.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte sie rasch, bevor Jasper ihren Nachnamen verraten konnte.
    „Sophie …“, setzte Sally verwirrt an. „Sie kommen mir vage bekannt vor. Sie müssen im gleichen Alter wie meine Tochter sein. Sind Sie vielleicht mit Olympia befreundet?“
    Sophie unterdrückte den Impuls auszurufen: „Mit dieser bösartigen Kuh? Sind Sie verrückt geworden?“ Stattdessen setzte sie ein nachdenkliches Gesicht auf. „Olympia Rothwell-Hyde?“, fragte sie zögernd, als höre sie den Namen zum ersten Mal. Dann schüttelte sie entschuldigend den Kopf. „Nein, tut mir leid, da klingelt nichts. Finden Sie es auch so heiß hier? Ich habe so viel getanzt, ich brauche unbedingt einen Drink.“ Noch während sie sprach, begann sie, rückwärtszugehen.
    „Ich hole dir …“, meldete Jasper sich.
    „Nein, Liebling, bitte. Du bleibst und unterhältst dich in Ruhe weiter. Ich bin gleich wieder da.“
    Hastig eilte sie die Treppe hinunter und bahnte sich einen Weg durch die Tanzenden. An der Längsseite der Halle befand sich eine Reihe Flügeltüren. Eine von ihnen stand offen, frische kühle Luft strömte in den Raum. Sophie atmete tief ein. Seit sie vor vierundzwanzig Stunden in Alnburgh eingetroffen war, hatte sie die meiste Zeit gefroren. Jetzt jedoch genoss sie die Kälte.
    Ein Kellner mit einem Tablett kam an ihr vorbei. „Es tut mir leid“, sagte er. „Es ist nur Mineralwasser. Wenn Sie Champagner möchten, kann ich …“
    „Nein. Wasser ist perfekt. Vielen Dank.“ Sie nahm ein Glas, trank es in einem Zug aus und griff nach einem zweiten. Am anderen Ende der Halle machte sie Jasper aus, der sich noch immer mit Olympias Mutter unterhielt. Später würde sie ihm alles erklären. Im Moment konnte sie nur daran denken, so weit wie möglich zu flüchten.
    Langsam trat sie durch die Flügeltür auf den kleinen Balkon hinaus und schien sich in einer anderen Welt wiederzufinden. Ein silbriger Mond tauchte das Meer und den Strand in bläuliches Licht. Die plötzliche Stille zerrte an ihren Sinnen, die

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