Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
Vom Netzwerk:
Licht zu sehen.“
    Von drinnen drang auf einmal Gesang zu ihnen hinaus. „Happy Birthday.“ Sophie wandte sich um und sah, dass sich alle Gäste um Ralph versammelt hatten, der gerade seinen Geburtstagskuchen anschnitt. Das Licht des Kronleuchters brachte diamantene Ketten auf sonnengebräunter Haut zum Funkeln. Dazwischen standen stattliche und vor allem wohlhabende Männer in dunklen Anzügen.
    Ich gehöre wirklich nicht hierher, schoss es ihr durch den Kopf.
    Ein Teil von ihr wollte es mit Kit Fitzroy und seinen ungerechtfertigten Annahmen aufnehmen, so wie es ihre Mutter getan hatte – auch wenn sie aus bitterer Erfahrung wusste, dass es keinen Sinn hatte.
    Das Lied näherte sich seinem Ende. Wenn sie jetzt hineinging, würde sie vielleicht unbemerkt an allen vorbeihuschen können. Sie hob den Kopf und schaute Kit an. Seine Augen wirkten kalt und silbern wie die Oberfläche des Meeres im Mondlicht.
    „Okay. Du hast gewonnen. Ich gehe.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Tu mir, bitte, einen Gefallen. Verbringe ein bisschen Zeit mit Jasper, wenn ich fort bin. Du wirst ihn mögen, wenn du ihn erst kennengelernt hast.“
    Eine Antwort wartete sie gar nicht ab, sondern drehte sich um und stolzierte mit hoch erhobenem Kopf und durchgedrücktem Rücken zurück in die Halle. Einen Moment blieb sie stehen, damit ihre Augen sich an das helle Licht gewöhnten. Ihr Blick fiel auf den riesigen Alnburgh Castle nachempfundenen Kuchen. Gerade beugte Ralph sich vor, um die Kerzen darauf auszupusten.
    Er schien einen Moment zu zögern, dann öffnete er, anscheinend über irgendetwas überrascht, den Mund. Taumelte, streckte die Hände nach dem Tischtuch aus und zog es und den Kuchen mit sich, als er ohnmächtig zu Boden fiel.

8. KAPITEL
    „Hilfe! Irgendjemand muss doch irgendetwas tun!“
    Tatianas Stimme schrillte durch die plötzliche Stille. Bevor Sophie begriff, was eigentlich geschehen war, stürmte Kit an ihr vorbei, auf die am Boden liegende Gestalt zu. Instinktiv machten die Umstehenden ihm Platz, als wüssten sie genau, dass er der richtige Mann für diesen Notfall war. Sophie erhaschte einen Blick auf Ralphs Gesicht. Es war aschgrau.
    Kit kniete neben seinem Vater, löste die Krawatte und öffnete die obersten Knöpfe an seinem Hemd. „Kennt sich jemand mit Mund-zu-Mund-Beatmung oder Herzmassage aus?“, schrie er.
    Niemand antwortete, nur das Schlurfen von Füßen und das Rascheln von Kleidern war zu hören, während die Anwesenden sich ängstlich umschauten.
    „Ich.“
    Bevor Sophie es sich anders überlegen konnte, trat sie vor.
    Kit schaute sie nicht an, als sie ihm gegenüber kniete.
    „Atmet er?“, fragte sie leise.
    „Nein.“
    Tatiana, mittlerweile beidseitig von zwei männlichen Gästen gestützt, stieß einen Klagelaut aus.
    „Jasper“, rief Kit eisig. „Bring sie in den Salon. Und ruf von dort den Notarzt an. Sag ihm, die Straßen sind glatt, vielleicht muss er einen Hubschrauber schicken. Geh jetzt!“
    Mistkerl, dachte Sophie und hob den Kopf. Jaspers Gesicht wirkte ganz bleich in dem dunklen Anzug, er hatte die Augen vor Schock weit aufgerissen. Wie konnte Kit es wagen, ihn in diesem Moment so anzufahren? Doch die Stimme seines Bruders schien Jasper aus seinem tranceähnlichen Zustand zu wecken, und er tat, wie ihm geheißen.
    „Atmung oder Herz?“
    Erst ein paar Sekunden später begriff sie, dass Kit nun mit ihr sprach.
    „Atmung“, sagte sie und bereute die Entscheidung gleich darauf. Im Augenblick fiel es ihr selbst schwer, ruhig zu atmen, aber für einen Rückzieher war es längst zu spät.
    Kit hatte bereits das Hemd seines Vaters ganz aufgeknöpft und mit der Herzmassage begonnen. Seine Lippen bewegten sich, während er leise mitzählte. Mit zitternden Händen bog Sophie Ralphs Kopf zurück und legte eine Hand unter sein Kinn.
    Okay, ihre Erfahrung in Mund-zu-Mund-Beatmung bestand in einer Rolle in einer Krankenhausserie, aber der medizinische Berater am Set hatte ihr die Abläufe genau erklärt. Und im Moment schien sie Ralphs beste Option zu sein. Sie musste es tun.
    Kit hielt inne. „Fertig?“
    Eine Millisekunde trafen sich ihre Blicke, ein elektrischer Blitz durchfuhr sie und verlieh ihr Kraft. Sophie atmete tief ein, senkte den Kopf, presste ihre Lippen auf Ralphs und atmete langsam aus.
    Die Minuten verrannen. Abwechselnd versahen Kit und Sophie ihre Aufgaben. Sie hielt den Blick fest auf ihn gerichtet, wartete auf ein Zeichen, dass sie nun an der Reihe war. Dreißig

Weitere Kostenlose Bücher