Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
Vom Netzwerk:
eine abwehrende Handbewegung. Jasper gehörte auf jeden Fall zu den Themen, die es zu vermeiden galt.
    „Tja, auf jeden Fall lösen sich alle meine Probleme von alleine, wenn ich diese Rolle in dem Vampirfilm bekomme. Denn das bedeutet vier Wochen Dreharbeiten in Rumänien …“ Sie trank einen Schluck Wein, damit sie endlich aufhörte, sich um Kopf und Kragen zu plappern.
    „Ist es eine große Rolle?“
    Kits Stimme klang samtig und tief. Im Gegensatz zu ihr, wirkte er völlig entspannt. Warum auch nicht? Er brauchte ja keine ersten Ansätze von Verliebtheit zu verbergen und auch nicht die halbe Wahrheit über sich selbst.
    „Nein, viele Szenen, aber wenig Text. Aber so mag ich meinen Job am liebsten. Es lastet kaum Druck auf mir, trotzdem darf ich Dinge tun, die mir Spaß machen. Und hin und wieder lerne ich sogar etwas Nützliches.“
    Die Kellnerin brachte zwei Teller, die sie geschickt auf dem Tisch platzierte.
    „Zum Beispiel?“
    „Lass mich nachdenken … Bogenschießen. Man weiß nie, wann man sich einer angreifenden Armee nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet entgegenstellen muss … vor allem in Alnburgh. Oder Melken. Ich kann eine Kuh melken. Pole Dancing. Mund-zu-Mund-Beatmung.“
    Überrascht schaute Kit auf. „Das hast du beim Film gelernt?“
    „Ich habe eine Staffel in einer Krankenhausserie mitgespielt.“ Sie wickelte Nudeln um die Gabel und bemühte sich um einen pathetischen Tonfall. „Es wundert mich ein wenig, dass du dich nicht daran erinnerst … es war das Highlight meiner Karriere, bis die Drehbuchautoren beschlossen, mich während der Weihnachtsfolge bei einer Rettungsszene sterben zu lassen. Dabei hätte ich so gerne den gut aussehenden Arzt geheiratet und noch eine Staffel gedreht.“
    Sein unerwartetes Lächeln war atemberaubend. Im Feuerschein wirkten seine Gesichtszüge weicher, weniger Furcht einflößend und einfach sehr, sehr sexy.
    „Warst du enttäuscht?“
    „Nicht wirklich. Ich hätte gutes Geld verdient, hätte mich aber auch auf viele Verpflichtungen einlassen müssen.“
    „Was, den gut aussehenden Arzt zu heiraten oder eine weitere Staffel zu drehen?“
    Der verführerische Unterton in seiner Stimme brachte einen überaus sensiblen Punkt tief in ihrem Inneren zum Schwingen.
    „Beides.“
    Das Restaurant war leer, die anderen Gäste längst gegangen, als Kit schließlich aufstand, um die Rechnung zu bezahlen. Sophie schaute ihm nach. In der letzten halben Stunde waren die Gesprächspausen länger und immer bedeutungsschwangerer geworden. Zumindest hatte es sich für sie so angefühlt. Vielleicht hatte er ihr aber auch nur nichts mehr zu sagen?
    Während der Rückfahrt schwiegen sie. Der Mond zeigte sich nicht am Himmel, dafür schwebten zarte Wolkenschleier um das Schloss und verliehen ihm ein überaus romantisches Antlitz. Sophie hielt sich sehr aufrecht und hatte die Hände im Schoß verschränkt, als müsse sie körperlich gegen die Sehnsucht ankämpfen, die in ihrem Inneren aufstieg. Kits Gesicht wirkte im schwachen Licht der Armaturenbeleuchtung angespannt und ernst. Innerlich stöhnte sie auf und fragte sich, ob er sich den ganzen Abend über gelangweilt hatte.
    Kaum hatte er den Wagen im Innenhof geparkt, stieg er auch schon aus, als könne er es nicht ertragen, einen Moment länger in ihrer Gegenwart zu verbringen. Traurig und enttäuscht folgte Sophie ihm. Insgeheim hatte sie schon gehofft, Kits Barrieren durchbrechen und den Funken wieder entzünden zu können, der kurz zwischen ihnen aufgelodert war.
    Auf der obersten Stufe der Treppe holte sie ihn ein. „Danke, für den wunderschönen Abend“, sagte sie. „Irgendwie ist es furchtbar, eine schöne Zeit zu verbringen, wenn Jasper und Tatiana im Krankenhaus Wache halten. Ich hoffe, Ralph geht es gut.“
    „Angesichts des Chaos, in den sein Tod Alnburghs Finanzen stürzt, sollte es das wohl besser“, erwiderte Kit mürrisch, während er die Tür öffnete. „Tut mir leid, so sollte das nicht klingen.“
    „Ich weiß.“
    Sophie streckte instinktiv die Hand aus, um sein Gesicht zu berühren.
    Er erstarrte. Einen Moment glaubte sie entsetzt, schon wieder alles falsch verstanden zu haben. Doch dann schaute er sie an. Und in der Sekunde, bevor ihre Lippen einander berührten, sah sie dieselbe Mischung aus Verzweiflung und Verlangen, die auch sie empfand, in seinen Augen aufblitzen. Ein Stöhnen der Erleichterung entrang sich ihrer Kehle, als er eine Hand auf ihre Hüften legte, die andere um ihren

Weitere Kostenlose Bücher