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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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Jungfrau kämpften?
    Wäre sie adelig – oder eine Jungfrau – würde Kit genug für sie empfinden und um sie kämpfen?
    Theatralisch presste sie den Lauf auf ihre Brust. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, er würde vor ihr stehen, gekleidet in enge Kniehosen und ein weites Hemd, auf seinem Gesicht würden sich die stillen Qualen abzeichnen, die er litt, und er würde sie schweigend, nur mit Blicken bitten …
    „Tu es nicht.“
    Sophie riss die Augen auf. Kit stand auf der Türschwelle. Sein Gesicht wirkte nicht so sehr gequält als vielmehr erschöpft.
    „Sag mir“, fuhr er kühl fort, während er den Stapel Briefe durchsah, der in den vergangenen Tagen für ihn angekommen war. „Hast du schon früher an Selbstmord gedacht? Oder ist es Alnburgh, das dich zu zwei Versuchen binnen einer Woche treibt?“
    Sophie versuchte zu lachen, doch über ihre Lippen kam nur ein seltsam kehliger Laut. „Muss am Schloss liegen. Bevor ich hierherkam, ging es mir hervorragend. Wie war deine Reise?“
    „Frustrierend.“ Er schaute gar nicht von den Briefen auf. „Ich vermute, du kehrst nach der Beerdigung ebenfalls nach London zurück?“, meinte er abwesend, als habe ihre Antwort ohnehin keine Bedeutung für ihn.
    „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht“, entgegnete sie wahrheitsgemäß. „Wirst du denn eine Weile hierbleiben?“
    „Nein, ich gehe zurück.“
    „Nach London?“ Um seinen Anblick nicht länger ertragen zu müssen, drehte sie sich um, um die Pistole wieder an ihre Haken an die Wand zu hängen. Doch ihre Hände zitterten so stark, dass das wertvolle Stück ihren Fingern entglitt. Erschrocken schrie sie auf, aber da hatte Kit schon blitzschnell einen Schritt nach vorne gemacht und die Pistole aufgefangen.
    „Vorsichtig. Es besteht immer die Möglichkeit, dass eine dieser alten Waffen noch geladen ist“, sagte er und reichte sie ihr. „Nein, nicht nach London. Zurück zu meiner Einheit.“
    Einen Moment fühlte Sophie den Schmerz so intensiv in ihrer Brust, dass sie glaubte, es hätte sich tatsächlich ein Schuss gelöst.
    „Mir bleibt hier nicht mehr viel zu tun.“ Zum ersten Mal trafen sich ihre Blicke. Er lächelte kurz und bitter. „Zumindest ist meine Einheit in wesentlich wärmeren Gefilden stationiert.“
    Sein beiläufiger Tonfall und die desinteressierte Miene verrieten ihr, dass er sich gleich abwenden würde. Sie hatte keine Ahnung, wann sie ihn noch einmal alleine treffen würde oder eine zweite Chance bekam, ihm die Millionen Dinge zu gestehen, die ihr auf der Seele brannten.
    „Ich bin nur deswegen hergekommen.“ Er hielt einen Brief in die Höhe. „Ich habe einen Termin mit Ralphs Anwalt in Hawksworth, also …“
    „Kit … warte.“ Sie sprang von der Leiter, die ein bisschen höher war, als sie angenommen hatte. Kit streckte die Arme aus und fing sie auf. Kaum hatte sie ihr Gleichgewicht wiedererlangt, zog er seine Hände zurück.
    „In jener Nacht …“, begann sie. „Ich wollte dir nur sagen, dass es kein Fehler war. Ich wusste, was ich tat, und ich …“
    „Soll es das irgendwie besser machen?“
    Sie schüttelte den Kopf, in ihren Gedanken hatten die Worte noch nicht so verdreht geklungen. „Ich versuche doch gerade, es zu erklären“, sagte sie verzweifelt. „Ich möchte nicht, dass du denkst, Jasper und ich … es ist nicht … wir sind nicht …“
    Ein verächtliches Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Ich gebe nicht dir die Schuld an dem, was passiert ist. Ich bin ebenso dafür verantwortlich. Aber falsch war es trotzdem.“ Er ging an ihr vorbei zur Tür. Die Hand auf die Klinke gelegt, wandte er sich noch einmal um. „Wie du, besitze ich nicht viele unumstößliche Regeln. Aber eine davon besagt, dass ich die Finger von der Frau meines Bruders lasse.“
    „Aber …“
    „Vor allem dann, wenn die Betreffende vor allem gelangweilt und verfügbar ist.“
    Die Grausamkeit der letzten Bemerkung ließ Sophie verstummen. Und als Kit die Tür hinter sich schloss, blieb außer einem eisigen Windhauch nichts zurück.
    Nachdem Kit die Kanzlei Baines und Stanton verlassen hatte, ging er sofort in den nächsten Pub. Noch an der Bar stehend, trank er den ersten Whiskey. Einen zweiten nahm er mit an einen Tisch in eine ruhige Ecke.
    Er beabsichtigte, eine Weile zu bleiben. An der Wand ihm gegenüber hing eine alte Radierung von Alnburgh Castle. Seit Hunderten von Jahren sieht das Gemäuer so aus wie heute, ging es ihm durch den Kopf. Nichts hatte sich

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