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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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dass sie hier festsaß und dass er sie vorhin mit seiner Lebensgeschichte gelangweilt hatte.
    Vor allem dafür.
    Es war keine Verabredung oder so etwas.
    Entschlossen schaltete er das Licht aus und verließ die Bibliothek. Als er sich der großen Halle näherte, hörte er Schritte. Er schaute auf.
    Plötzlich war seine Kehle wie zugeschnürt. Er musste die Zähne fest zusammenbeißen, um nicht laut zu fluchen.
    Denn sie war wunderschön. Unbestreitbar, offensichtlich, unübersehbar wunderschön. Und es würde ganz und gar unmöglich sein, ihr einen Abend lang gegenüberzusitzen und diese Tatsache auch nur eine Sekunde zu vergessen. Sie trug ein Kleid aus schwerer roter chinesischer Seide, das ihren schlanken Körper wie eine zweite Haut umschmeichelte. Dabei war es hochgeschlossen und reichte bis über die Knie, sodass es zugleich seltsam sittsam wirkte.
    Sophie verlangsamte ihren Schritt. Mit unsicherem Blick schaute sie ihn an. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie auf eine Reaktion von ihm wartete.
    Kit räusperte sich. „Du siehst … gut aus“, meinte er dann schroff. Eigentlich hatte er wunderschön sagen wollen, sich jedoch im letzten Moment zurückgehalten, weil es ihm zu intim vorkam.
    „Viel zu overdressed.“ In der Mitte der Treppe war sie stehen geblieben und wandte sich nun halb um. „Ich ziehe Jeans an und …“
    „Nein.“
    Das Wort kam ihm viel lauter über die Lippen, als er beabsichtigt hatte. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, doch sie sagte nichts.
    „Du siehst großartig aus, und ich bin am Verhungern. Also, gehen wir?“
    Kit führte sie in ein kleines Restaurant in der Nähe des Marktplatzes von Hawksworth. Es besaß niedrige Decken mit alten Eichenbalken. In jedem der beiden Räume brannte ein helles Feuer im Kamin. Die einzige weitere Beleuchtung stammte von Kerzen, die auf jedem Tisch in einer alten Weinflasche steckten und unruhige Schatten an die rau verputzten Wände zauberten. Dementsprechend dunkel war es in dem Restaurant, was wiederum Sophie half, sich in ihrem viel zu eleganten Kleid zu entspannen.
    „Du hast recht“, sagte sie und studierte die Karte, ohne auch nur ein Wort zu lesen. „Es tut gut, mal vom Schloss wegzukommen.“
    Der maître hatte Kit wiedererkannt und ihnen den besten Tisch, abgeschieden in einer Ecke und nahe am Feuer, zugewiesen.
    „Alnburgh entspricht also nicht deinen Erwartungen?“, fragte Kit trocken. Sophie erinnerte sich an das Gespräch während der Fahrt vom Bahnhof zum Schloss, als sie Alnburgh zum ersten Mal gesehen hatte.
    „Sagen wir, ich bin ein großer Fan von Zentralheizung. Als ich klein war, dachte ich immer, es spielt keine Rolle, wo ich lebe, solange es warm ist.“
    Oje, was für eine dumme Bemerkung. Sie beschäftigte sich damit, einen Wachstropfen von der Weinflasche abzuknibbeln und hoffte, er würde nicht auf das Thema eingehen. Das Letzte, was sie wollte, war, mit ihm über ihre Kindheit zu sprechen.
    Tatsächlich gab es eine Menge Bereiche, über die sie nicht mit Kit reden wollte. Besser, sie trank nicht zu viel Alkohol, sonst hatte sie bis zum Dessert viel zu viele Leichen aus ihrem oder Jaspers Keller geholt.
    „Wo lebst du denn?“, fragte er ohne Umschweife.
    „Crouch End.“ Unter seinem musternden Blick fühlte sie sich auf einmal ganz schüchtern. „Ich teile eine Wohnung mit einer Frau namens Jess. Zumindest habe ich das. Als ich von dem Filmprojekt in Frankreich zurückgekommen bin, war ihr Freund eingezogen. Ich schätze, es ist Zeit, mich nach einer anderen Bleibe umzusehen.“
    „Würdest du mit Jasper zusammenziehen?“
    Sie schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Lächeln, als sie sich Sergios Reaktion ausmalte. „Ich liebe Jasper, aber …“
    In diesem Moment trat eine Kellnerin an ihren Tisch. Sophie konnte sich an kein einziges Gericht aus der Karte erinnern. Zum Glück erspähte sie eine Wandtafel mit besonderen Empfehlungen und entschied sich für Linguine. Gleich darauf verfluchte sie sich innerlich, ein so wenig elegant zu essendes Gericht bestellt zu haben.
    Kaum war die Kellnerin gegangen, servierte der maître ein Schälchen mit Oliven und eine Flasche Wein, die er in Gläser von der Größe von Goldfischgläsern einschenkte. Unwillkürlich fiel ihr der Zwischenfall im Weinkeller wieder ein. Ihr Puls beschleunigte sich. Sie wandte den Blick ab und fragte sich, ob Kit wohl dasselbe dachte.
    Als sie wieder alleine waren, hob er sein Glas und sagte: „Erzähl weiter.“
    Sie machte

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