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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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glaubst oder nicht, es gibt Menschen, die gelernt haben, ohne Personal zu überleben. Und jetzt geh und sag Ralph … viele Grüße.“
    Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, verschwand ihr Lächeln schlagartig. „Sie kommen heute Abend nicht nach Alnburgh zurück“, sagte sie und versuchte, möglichst unbeteiligt zu klingen. „Er wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist, weil Mrs Daniels heute frei hat, und ich nicht gerade für meine Kochkünste berühmt bin.“ Sie lachte nervös auf. „Gibt es hier vielleicht ein indisches Restaurant, das Essen zum Mitnehmen anbietet?“
    „In Hawksworth.“ Kit wandte sich um. Seine Miene wirkte völlig ausdruckslos. „Vergiss Essen aus Styroporschälchen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich muss eine Weile hier weg. Lass uns heute Abend ausgehen.“

10. KAPITEL
    Es ist keine Verabredung, es ist keine Verabredung, es ist keine Verabredung.
    Kritisch musterte Sophie ihr Spiegelbild, während sie mit dem Kamm grob durch die nassen Haare fuhr. Nach dem Strandspaziergang heute Nachmittag hätte sie es ohnehin waschen müssen. Es war also nicht so, als dass sie irgendeinen besonderen Aufwand betrieb, nur weil sie heute Abend mit Kit zum Essen ausging.
    Vielmehr wäre es unhöflich, sich nicht ein bisschen hübsch zu machen. Und nach Tagen der Abgeschiedenheit in Alnburgh freute sie sich darauf, ein wenig Make-up aufzulegen und in Kleider zu schlüpfen, die nicht einfach nur wärmten, sondern in denen sie gut aussah.
    Bloß was?
    In Gedanken ging sie ihre Möglichkeiten durch. Auf Jeans hatte sie keine Lust mehr, womit nur noch das schwarze Leichentuch übrig blieb, das Vampir-Korsett und das chinesische Seidenkleid, das Jasper als zu sexy für die Geburtstagsfeier erachtet hatte.
    Es ist keine Verabredung …
    Das Leichentuch schied von vorneherein aus. Und in dem Korsett sah sie aus, als würde sie sich mit einem Kunden treffen und anschließend Geld verlangen. Damit blieb nur das Seidenkleid.
    Plötzlich stieg Nervosität in ihr auf, und Sophie musste sich auf die Bettkante setzen. Es war völlig unsinnig, sich wegen eines Abendessens so verrückt zu machen, das ohnehin nur praktischer Notwendigkeit geschuldet war. Jasper kam heute Abend nicht zurück, Mrs Daniels hatte frei. Weder Kit noch sie konnten kochen. Und allmählich gingen sie die Wände hoch, weil sie zu lange in dem Schloss eingesperrt waren. Anders als jede andere Einladung zum Dinner war diese hier nicht der Eröffnungszug in einem Spiel, das unweigerlich im Bett endete.
    Ganz egal, wie fantastisch sie es sich ausmalte, mit Kit Fitzroy im Bett zu landen.
    Hör auf, befahl sie sich. Der lange Blick in der Bibliothek hatte nichts zu bedeuten. Es war nicht der Auftakt zu einem Kuss gewesen. Einem Kuss, der zu wer-weiß-was hätte führen können, wenn nicht das Telefon geklingelt hätte. Nein. Es ging darum, ihre Feindschaft zu beenden. Sich zu unterhalten. Für ihn da zu sein, wenn er offensichtlich jemanden zum Reden brauchte.
    Sophie seufzte. Das Problem war, dass sich ihr Gespräch in der Bibliothek viel intimer und vertraulicher angefühlt hatte als Sex.
    „Es ist keine Verabredung“, murmelte sie, nachdem sie fertig geschminkt war und das Seidenkleid angezogen hatte. Sie warf sich einen letzten gestrengen Blick im Spiegel zu. Ihre Augen glitzerten vor Aufregung.
    In der Bibliothek legte Kit den Ordner mit den Briefen vom Finanzamt beiseite und sah auf seine Armbanduhr. Sieben Uhr. Ein leichtes Lächeln kräuselte seine Lippen … drei Minuten später, seit er das letzte Mal nachgeschaut hatte.
    Er stand auf und drückte seinen schmerzenden Rücken durch. Er fühlte sich steif und müde und ruhelos. Außerdem frustriert, weil er den ganzen Tag drinnen, umgeben von Papieren verbracht hatte. Das musste es sein, mehr war da nicht. Nicht das unablässige Pulsieren von Verlangen, das es ihm fast unmöglich machte, sich auf Steuerangelegenheiten zu konzentrieren. Und auch nicht die Tatsache, dass seine Gedanken beständig zu dem Moment auf dem Sofa zurückwanderten, unmittelbar, bevor das Telefon geklingelt hatte.
    Der Moment, in dem er Sophie hatte küssen wollen. Wieder. Nur diesmal nicht, weil er irgendwem etwas beweisen musste, sondern weil er es wollte.
    Seufzend fuhr er mit den Händen durch die Haare und übers Gesicht. Was, zur Hölle, hatte er sich nur dabei gedacht, sie zum Essen einzuladen?
    Er kümmerte sich um sie, um Jaspers willen, das war alles. Eine kleine Wiedergutmachung,

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