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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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war sich nicht sicher, was sie von der Burg Brodie erwartet hatte, aber gewiss nicht das erhabene Steinbauwerk, das sie schon von den Höhen ferner Hügel aus kurz erspäht hatte, während sie sich im Sattel aufgerichtet hatte, um so viel wie möglich zu sehen.
    Sie ritten ins Tal hinab und die Burg geriet wieder außer Sicht. Die Stille wurde nur vom Hufschlag der Pferde auf der Grasnarbe und gelegentlichem Seufzen der Männer unterbrochen, die froh waren, nach Hause zurückzukehren. Der Himmel war tief königsblau, kurz vor dem Dunkelwerden. Es »zwielichtete« - ihre Bezeichnung für die Dämmerung. Der Weg, auf dem sie ritten, führte einen Kamm hinauf, der sich über den Horizont erstreckte, und jenseits davon lag Circenns Zuhause. Als sie den Kamm erreichten, hob Lisa den Blick und seufzte bei dem sich ihr bietenden Anblick.
    Die Burg Brodie war ebenso prächtig wie der Mann, der das schlossartige Gebäude besaß. Von Fackeln hell erleuchtet, schien es einem Traum zu entstammen. Jenseits eines gewölbten Tores, das im Mondlicht fahl schimmerte, erhob sich das Bauwerk mit quadratischen Türmen und Türmchen, hohen Spitzen und niedrigen Laufgängen, die die verschiedenen Flügel miteinander verbanden. Eine hohe Mauer umgab das Anwesen und wäre das Tor geschlossen, wäre die Burg eine uneinnehmbare Festung. Wachen patrouillierten auf den Brustwehren und schritten den Umkreis ab.
    Sie konnte sich die Dutzende von Dienstboten und ihre Familien im Inneren genau vorstellen, die umhereilten, während das Lachen ihrer Kinder die Luft erfüllte. Sicher. Warm und vom Clan umgeben, von einem Kriegsherrn regiert, der sein Leben ihrem Schutz verschrieben hatte. Lisa verspürte ein unglaubliches Sehnen. Welch ein Leben das war. Eines Tages würde er tatsächlich heiraten und seine Ehefrau nach Hause an diesen magischen Ort bringen. Dies war seine Welt - diese prächtige Burg, die im Mondlicht blassgrau schimmerte, diese ihn umringenden Männer, die auf seinen Befehl hin kämpften und ihr Leben für ihn geben würden. Welch eine unglaubliche Welt, um daran teilzuhaben, dachte sie.
    Sie fühlte sich zerrissen. Die Notwendigkeit, nach Hause zurückzukehren, focht einen Kampf mit dem überwältigenden Verlangen aus, an einen Ort wie diesen zu gehören, von Familie umgeben zu sein.
    Zu erschöpft, um sich noch etwas vorzumachen, stellte sich Lisa einer Wahrheit, die sie verzweifelt zu leugnen versucht hatte.
    Sie wusste, dass sie an keinem Ort und in keiner
    Zeit eine wirkliche Zukunft zu erwarten hatte.
    * * *
    Circenn stellte Duncan und Galan in den Ställen der Burg Brodie und ließ sie durch die reine Macht seines finsteren Blickes an die Wand zurückweichen.
    »Ich habe dich lachen hören, Duncan«, warf er diesem vor, wobei ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. Circenn hatte während der vergangenen Woche vor Wut gekocht, nachdem er das belustigte Funkeln in Duncans Augen gesehen und sein Lachen gehört hatte, ohne ihn in Gegenwart der Templer maßregeln zu können. Die hatten bereits neugierige Blicke in seine Richtung geworfen und waren durch seine verdrießliche Stimmung während der Reise verwirrt.
    Duncan war das Abbild der Unschuld. »Wenn du die Reise hierher meinst, so haben Galan und ich nur unflätige Gedichte rezitiert, nicht mehr.«
    »Galan?« Circenn schnaubte ungläubig. »Galan könnte nicht einmal ein unflätiges Gedicht rezitieren, wenn der Ausgang einer Schlacht davon abhinge.«
    »Das könnte ich doch«, protestierte Galan. »Ich bin nicht so schlecht darin, wie du glaubst.«
    »Erkennst du nicht, dass ich zutiefst bloßgestellt worden bin? Erkennst du nicht, dass ich Adam geschworen habe, sie zu töten, und Robert geschworen habe, sie zu heiraten?«, forderte Circenn verärgert zu wissen.
    Duncans Belustigung milderte sich nicht im Geringsten. »Wenn man bedenkt, dass Adam dich nicht ohne Einladung besuchen darf - das war Teil eures Handels, falls du dich erinnerst -, scheint es mir, als solltest du das Mädchen besser heiraten. Sie könnte schon lange tot sein, wenn Adam dich wieder belästigt. Du sagtest, manchmal vergingen fünfzig Jahre, ohne dass er dich stört.«
    Circenn erstarrte. Sie könnte tot sein ... der Gedanke an ihren Tod gefiel ihm nicht, weder durch seine Hand noch durch natürliche Ursachen. Selbst wenn er seinen Schwur niemals erfüllte, würde sie lange vor ihm sterben. Würde, wie auch alles andere, vor seinen Augen vergehen. Wie er eines Tages Duncan begraben würde, dessen Haare

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