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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Vorstellung persönlicher Kontrolle zunichte machte, was er nicht akzeptieren konnte. Adam hatte nur gelacht und Circenn vorgehalten, dass er nicht erwarten dürfte, die wenigen Künste zu verstehen, die er bereits kannte, wenn er sich weigerte, alle Künste zu erlernen. Ein Vogelauge überblickt das gesamte Gelände, über das er hinwegßiegt, aber eine Maus sieht nur den Staub. Bist du frei oder bist du eine Maus ?, hatte Adam gefragt, während er den Mund zu diesem ewig spöttischen Lächeln verzogen hatte.
    Circenn kniete sich seufzend an den Kamin und führte seine Hand unter den Spalt, wo Kamin und Fußboden zusammentrafen. Ein Teil der Wand, an der sich der Kamin befand, drehte sich um neunzig Grad und offenbarte dahinter einen düsteren Geheimraum. Er nahm eine Kerze auf und trat ein. Mit einer leichten Fußbewegung drückte er den Hebel, der die Wand wieder schloss. Er brauchte einige Momente, bis sich seine Augen an die Düsterkeit ange- passt hatten. Für ihn war dies ein unbehaglicher Ort, den er nur in seinen dunkelsten Stunden aufsuchte.
    Er ging an kleinen Tischen vorbei und spielte müßig mit den verschiedenen »Geschenken«, die der schwärzeste Elf ihm gebracht hatte. Einige verstand er, einige wollte er niemals verstehen. Adam hatte ihnen seltsame Namen gegeben: Batterien, Automatikgewehre, Feuerzeuge, Tampons. Circenn hatte einige davon untersucht und eines der Geschenke hatte ihn während der Jahrhunderte viele Male angezogen. Adam nannte es einen »tragbaren CD-Player«. Sein üblicherweise liebstes Musikstück war Mozarts »Requiem«, aber heute war er eher in der Stimmung für ein Stück von Richard Wagner, das sich Der Ritt der Walküren nannte. Er zog die Hörvorrichtung über die Ohren, schob den Pegel auf volle Lautstärke, sank in den Sessel in einer Ecke des Raumes und betrachtete die Kerzenflamme. Papier raschelte in seiner beschlagenen Felltasche und er nahm es mit verzerrtem Lächeln hervor. Er hatte schon längst vergessen, dass er diese Bündel in die Kiste in seinem Arbeitszimmer gelegt hatte, aber er war einer katastrophalen Situation nur knapp entronnen, indem er sie wieder an sich genommen hatte. Das Letzte, worüber sie stolpern sollte, waren seine dahingekritzelten, sentimentalen Nabelschauen. Sie würde ihn wahrhaft für verrückt halten. Das erste Bündel kannte er auswendig:
    4. Dezember 858
    Ich lebe seit einundvierzig Jahren und heute habe ich entdeckt, dass ich ewig leben werde, durch Adam Black. Ich kann meine Feder kaum in die Tinte tauchen. Meine Hand zittert vor Wut. Er hat mir keine Wahl gelassen - aber was kümmern eine unsterbliche Rasse, die die Fähigkeit zu fühlen verloren hat, die Wünsche bloßer Sterblicher'?
    Er hat es mir erst heute nach meiner Hochzeit gesagt und selbst dann wollte er mir nicht alles erzählen, sondern bekannte nur, dass er den Trank irgendwann während der letzten zehn Jahre in meinen Wein geschüttet hatte. Jetzt soll ich zusehen, wie meine Frau altert und sie an den Tod verlieren, während ich einsam fortlebe. Soll ich ein solches Ungeheuer wie Adam werden ? Wird die Zeit auch meine Empfindungsfähigkeit schwächen? Werden eintausend Jahre mich unerträglich erschöpfen und meinen Geist mit diesem boshaften Wahnsinn verderben, der sich an mutwilliger Manipulation erfreut ? Werden zweitausend fahre mich ihnen angleichen - von sterblichem Ringen angetan, das sie nicht mehr empfinden können ? Es ist kein Fluch, den ich meiner Liebe wünschen würde. Sie soll leben und sterben, wie die Natur es vorgesehen hat.
    Ah... war es erst im vergangenen Sommer, dass ich von meinen Kindern geträumt habe, die rund um den schimmernden Teich spielen? Jetzt halte ich inne und denke - was, gib dem Narren Zunder? Welche Scheußlichkeiten könnte er meinen Söhnen und Töchtern auferlegen? Oh, Naya, vergib mir, Liebe. Du wirst feststellen, dass ich kernlos wie die Weintraube bin.
    Und das zweite Bündel, dasjenige, das seinen Lebensweg festgesetzt hatte:
    31. Dezember 858
    Mein Geist ist von dieser Unsterblichkeit vereinnahmt. Ich habe während des an und ab schwellenden Mondes an nichts anderes gedacht, und jetzt, an diesem Abend, bevor das neue fahr anbricht - das erste der Ewigkeit -, bin ich letztendlich zu einem Entschluss gekommen. Ich werde nicht zulassen, dass der unsterbliche Wahnsinn mich vereinnahmt, und werde ihn auf folgende Art besiegen: Ich habe eine Reihe von Regeln erstellt.
    Ich, Circenn Brodie, Laird und Thane of Brodie, schwöre,

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