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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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erwiderte, da wusste er, er würde sie nirgendwohin schicken.
    „Kleines“, murmelte er rau, „du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“
    „Doch. Ich musste nur plötzlich daran denken, dass es alles keinen Sinn hat. Du. Ich. Unsere Ehe …“
    Wer du bist.
    Die letzten Worte sprach sie nicht aus. Für den Moment würde sie sich damit zufriedengeben, wer Raffaele zu sein schien.
    Der Mann, in dessen Armen sie sich sicher und begehrt fühlte.
    Solange das anhielt, würde sie an nichts anderes denken.
    Sie frühstückten zusammen.
    Chiara kochte. Speck. Eier. Toast. Rafe aß alles, bis auf den letzten Bissen. Kein einziges Mal dachte er an seine Frühstückspampelmusen im Kühlschrank. Er hatte jedoch darauf bestanden, das Kaffeeaufbrühen zu übernehmen, und sie mit der letzten Erfahrung beim Kaffeemachen aufgezogen. Lachend hatte sie ihn damit beauftragt, eine Espressokanne zu kaufen, damit sie ihm zeigen konnte, wie man richtigen Kaffee machte.
    Sie gingen in der Stadt bummeln. Denn, so beschloss Rafe, es wäre unsinnig, nicht noch die paar Tage zu warten, bis seine Anwältin wieder aus dem Urlaub zurückkam.
    Sie fuhren mit der U-Bahn bis zur Endstation, gingen dann auf Coney Island spazieren. Die Karussells waren alle geschlossen, aber Rafe erzählte Chiara von der Atmosphäre, wenn der Vergnügungspark seine Tore im Sommer öffnete.
    Er erzählte ihr auch von seinen Brüdern, und sie seufzte sehnsüchtig und meinte, es müsse schön sein, mit so vielen Geschwistern aufzuwachsen. Gegen Mittag schlug er vor, zum Lunch nach Manhattan zurückzukehren.
    Chiara warf einen begehrlichen Blick auf den Wagen von „Nathan’s Hot Dogs“. „Sag, du würdest dich wohl nicht zufriedengeben mit einem …?“
    „Hot Dog?“ Lachend schlang er die Arme um sie, hob sie hoch und wirbelte mit ihr im Kreis herum. „Ein Kuss, und ich gebe mich damit zufrieden.“
    Nach einem schüchternen Küsschen auf die Lippen stellte er sie, wie versprochen, auf die Füße zurück.
    Sie loszulassen war das Schwerste, was er je in seinem Leben hatte tun müssen.
    Rafe hatte schon oft gehört, dass es angeblich eine wahre Erleuchtung sein sollte, New York durch die Augen eines anderen zu sehen, der die Stadt nicht kannte. Seine Stadt jetzt mit seiner Chiara zu sehen, war mehr als das. Es war ein überwältigendes, unglaubliches Wunder.
    Es war die pure Folter.
    Die Tage vergingen wie im Flug, und er wusste, dass diese gemeinsame Zeit nur geliehen war. Ganz gleich, wie viele Sehenswürdigkeiten er ihr zeigte, in wie vielen kleinen Parks sie spazieren gingen, wie viele Maroni-Verkäufer seine Frau mit ihrem begeisterten Lob bezauberte, dass die Esskastanien genau richtig geröstet seien. Das alles würde zu Ende gehen, und zwar schon bald.
    Was nur gut war. Schließlich hatte er ein Leben zu führen. Seit Tagen war er nicht mehr in der Firma gewesen, er hatte nicht die geringste Lust gehabt, ins Büro zu gehen. Und das war keineswegs gut.
    Die unzähligen eisigen Duschen konnten auch unmöglich gesund sein.
    Aber was blieb ihm denn anderes übrig? Jeden Abend brachte er seine wunderschöne Frau bis zu ihrer Zimmertür. Und wenn er auch jedes Mal vorhatte, ihr nur einen züchtigen Gutenachtkuss auf die Stirn zu drücken, so wurde jedes Mal ein heißer, hungriger Kuss daraus, wenn sie die Arme um seinen Hals schlang und sich süß und verlockend an ihn schmiegte, bevor sie sich dann mit einem Lächeln ins Zimmer zurückzog. Wenn einem Mann das jeden Abend passierte, dann konnte er nur über den Korridor zu seinem Zimmer hasten und sich unter die eiskalte Dusche stellen. Nun, wenn das der Preis war für die Stunden des Lachens und der kameradschaftlichen Verbundenheit – man stelle sich vor, Kameradschaft mit einer Frau! –, dann würde er diesen Preis eben zahlen.
    Die Wahrheit war, er genoss alles, was sie zusammen unternahmen. Die Museumsbesuche, die Spaziergänge im Park, selbst die Sightseeing-Touren im offenen Bus. Zuerst war er sich wie ein Idiot vorgekommen – er, der New Yorker, als Tourist. Doch wenn er dann in das vor Aufregung leuchtende Gesicht seiner Chiara schaute, fühlte er sich wie der glücklichste Mann auf Erden.
    Das Einzige, was sie bisher nicht gemacht hatten, war, eine neue Garderobe für sie einzukaufen. Seine Chiara war stolz, und er war nicht dumm. Es würde sie zutiefst verletzen, sollte er den Vorschlag machen. Und er würde sich eher selbst die Kehle durchschneiden, bevor er sie verletzte. Außerdem war sie in

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