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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Frau – seiner Frau auf Zeit – die Stadt. Schließlich war sie sein Gast und kannte New York noch nicht. Und nach der Scheidung würde sie wahrscheinlich wieder nach Sizilien zurückkehren.
    Nein, verflucht! Das würde sie nicht tun. Sie würde nicht einen Ozean zwischen sie beide legen, Tausende von Meilen weit weg von ihm …
    Jemand rempelte ihn an, Rafe blinzelte. Er fasste Chiara bei der Hand und zog sie mit sich.
    La Grenouille.
    So hieß das Restaurant, zu dem er sie führte. Chiara wusste, das bedeutete „Frosch“ in Französisch, und genau so kam sie sich auch in diesem erlesenen Restaurant vor. Wie ein unansehnlicher Frosch.
    Jeder starrte sie an. Die Frauen mit ihren eleganten Kleidern, mit den modischen Frisuren und dem perfekten Make-up. Was mussten sie von ihr denken, sie in ihrem unförmigen schwarzen Kleid, mit den klobigen schwarzen Schuhen, mit dem hässlichen schwarzen Mantel?
    Nun, es war nicht wichtig, denn sie würden so oder so keinen Tisch bekommen, dazu war es hier zu voll. Doch auf wundersame Weise wurde ihnen eine Nische zugewiesen. Innerhalb von Momenten. Kellner tauchten auf, brachten Wein- und Speisekarte. Chiara bat Rafe, für sie mitzubestellen.
    Es genügte ihr, ihn bei der Auswahl des Weins und des Menüs zu beobachten, zu sehen, wie er sie anlächelte, und bei dem ersten Bissen des köstlichen Lachs entfuhr ihr ein wohliger Seufzer.
    Ja, dachte sie, als sie all die kaum verhohlenen ungläubigen Blicke der Frauen sah, ich bin mit diesem Mann zusammen. Mit diesem unglaublich attraktiven Mann, der großzügig ist und aufmerksam und nett.
    War ihm das Personal deshalb so ehrerbietig zu Diensten? Oder gab es da einen anderen Grund? Vielleicht, weil ihr Raffaele eine ähnliche Macht besaß wie ihr Vater?
    Der köstliche Lachs schmeckte plötzlich wie Sägespäne.
    „Chiara?“
    Sie sah auf.
    „Kleines, wenn es dir nicht schmeckt, dann …“
    „Nein, nein. Ich … ich bin einfach nur müde. Glaube ich …“
    Er stand sofort auf und half ihr aus ihrem Stuhl, ließ ein Bündel Geldscheine auf den Tisch fallen. Der Oberkellner kam zu ihnen geeilt. Ob etwas nicht stimme?
    Nichts stimmt mehr, dachte Chiara. Sie war mit einem Mann verheiratet, den sie verachtete. Nur … sie war nicht wirklich mit ihm verheiratet, und sie verachtete ihn auch nicht wirklich. Bald würden sie wieder geschiedene Leute sein, und das war auch gut so, nicht wahr?
    Für sie gab es keinen Platz in Raffaele Orsinis Leben. Und sie wollte ja auch gar keinen Platz in seinem Leben. Das, was sie für ihn fühlte, war … war …
    Oh Gott!
    Mit dem Taxi fuhren sie zu Rafes Penthouse zurück. Er wollte einen Arzt rufen, weil Chiara so blass war, doch sie protestierte.
    „Ich bin müde, Raffaele, mehr nicht. Eine Nacht ausschlafen, und alles ist wieder okay.“
    Sie ging in ihr Zimmer, er in seins. Es war noch früh am Abend. Rafe überlegte, ob er Falco anrufen sollte. Oder Nicolo. Oder eine von den Frauen, deren Namen in seinem Adressbuch standen. Stattdessen zog er sich etwas Bequemes an und schaltete den Fernseher ein.
    Der alte Spielfilm konnte ihn nicht fesseln, ebenso wenig die Sportschau. Rafe zappte durch Hunderte von Fernsehkanälen, und keiner davon konnte sein Interesse wecken. Angewidert warf er die Fernbedienung beiseite.
    Es war eine blöde Idee gewesen, mit Chiara auszugehen.
    Sie war ebenso wenig sein Gast, wie sie seine Frau war. Je eher er sich mit Sayers’ Partner in Verbindung setzte, desto besser. Gleich morgen früh als Erstes würde er den Mann anrufen.
    Er ging zu Bett und konnte nicht schlafen. Kurz vor dem Morgengrauen kam ihm eine Idee. Die Lösung.
    Er besaß eine kleine Hütte auf Nantucket. Er würde das Ehepaar anrufen, das sich um das Häuschen kümmerte, und alles vorbereiten lassen. Dann würde er einen Hubschrauber chartern und Chiara auf die Insel bringen. Sie würde dort wohnen, er hier. Keinen Unsinn mehr, keine Versuchungen mehr.
    Genau, das ist es, dachte er, duschte und zog sich an. Dann ging er zu Chiaras Zimmer und klopfte an.
    Seine Frau öffnete die Tür, und er starrte sie an. Sie trug wieder eines von diesen grässlichen Kleidern, die Locken hingen ihr, noch feucht vom Duschen, um die Schultern, und ihr Gesicht war wie immer ungeschminkt.
    „Raffaele“, setzte sie bebend an, „es tut mir leid, dass ich deinen Abend verdorben habe …“
    Rafe stöhnte, riss sie in seine Arme und küsste sie. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und den Kuss hingebungsvoll

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