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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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Zeugin abgeben.
    »Schauen Sie, Gillian«, sagte er und drehte sie zu sich herum, damit sie ihn ansah. »Das Ganze hier ist nur zweckmäßig und praktisch. Ich muss ein Auge auf die Wohnung meiner Eltern haben, und Sie müssen irgendwo wohnen. Das ist das beste Arrangement, das ich so kurzfristig treffen konnte.«
    Er wollte ihr nicht erzählen, dass sich seine ursprüngliche Planung mit dem Eintreffen des Konzertflügels erledigt hatte.
    Ihre Haltung drückte keine Kompromissbereitschaft aus.
    Sam bearbeitete sie weiter. »Der Bungalow ist komfortabel und günstig gelegen. Er ist ziemlich sauber. Und der Eigentümer war sehr entgegenkommend und hatte Verständnis dafür, einige Verandapfosten zu opfern und das vordere Fenster herauszubrechen, damit Ihr Klavier hindurchpasste.«
    Ihr Blick war fest. »Sie sind der Eigentümer, nicht wahr?«
    Ms. Charles lag nicht ganz falsch. »Ich bin Teileigentümer zusammen mit der First National Bank von Sweetheart, die – nur zu Ihrer Information – eines der Unternehmen ist, die Sie von Ihrem Großvater geerbt haben.« Er schaltete die Zündung aus. »Wir sind demnach witzigerweise Koeigentümer, wenn ich das richtig sehe.«
    Sie sagte kein Wort. Sam fragte sich, ob sie eine Ahnung hatte, wie blass und verletzlich sie wirkte, als sie da so neben ihm saß, eingehüllt in ihr schickes Schwarz – oder Begräbnisschwarz, wenn man so wollte – wie in eine Schutzhaut. Sie sah müde aus, schien ziemlich am Ende ihrer Kräfte und wirkte sehr allein.
    Verdammt, die Frau tat ihm Leid.
    Endlich löste sie sich aus ihrer Erstarrung. »Aus praktischen Gründen?« Ihr Mund bewegte sich, als kostete es sie besondere Anstrengung, die Worte zu artikulieren.
    »Aus gesundem Menschenverstand«, erwiderte er.
    »Gesunder Menschenverstand«, wiederholte sie.
    Sam verschwendete keine Zeit. Bevor sie es sich womöglich noch einmal anders überlegte und weitere Einwände vorbrachte, trug er ihre Koffer schnell die Verandastufen hinauf, schloss die Tür auf und händigte ihr die Schlüssel aus. »Willkommen in Ihrem neuen Heim.«
    Gillian trat ein. Max folgte ihr auf den Fersen.
    »Ich muss Sie darauf vorbereiten, dass ich einige meiner Sachen hier lassen musste. In erster Linie Möbel.« Sam setzte die Koffer in der Mitte der Diele ab und knipste das Licht an. »Ich habe keinen Esstisch im Esszimmer. Ich habe einen Billardtisch, und deshalb …«
    »… steht im Esszimmer ein Billardtisch«, beendete Gillian den Satz. Sie blickte nach rechts in den Raum, der eigentlich als Esszimmer gedacht war. Und plötzlich lächelte sie, und ihr Gesicht veränderte sich. »Ich muss sagen, so eine Einrichtung ist mir noch nie untergekommen. Ich habe schon gehört, dass Junggesellen alten Trödel vom Speicher und von Studentenflohmärkten nach Hause schleppen und sogar in Kellergewölben herumstöbern, aber was ist das denn hier?«
    Sam knipste den Schalter für den antiken Kristallkronleuchter an. »Midnight Madness – Mitternachtswahnsinn.«
    Sie lachte laut auf. Ihr Lachen war rein und unverfälscht, fröhlich und spontan. Es war ein Klang, den er gern öfter hören würde. Das wurde ihm sofort bewusst. Es war eine Ironie des Schicksals: Manchmal konnte eine winzige Kleinigkeit das Urteil über jemanden schlagartig verändern. Er hatte nicht erwartet, dass Gillian Charles gerne lachte. Er hatte nicht erwartet, dass er sie mögen würde. Er müsste wohl beide Aspekte noch einmal überdenken.
    »Was ist Mitternachtswahnsinn?«, fragte sie nach.
    »Ein Ausverkauf.«
    »Und der fängt, wie ich vermute, um Mitternacht an.«
    Er schüttelte den Kopf. »Abends um neun. In Sweetheart werden die Bürgersteige lange vor Mitternacht hochgeklappt.« Er fuhr fort: »Wie das Glück es wollte, hatte Weaver’s Emporium, kurz nachdem ich in die Stadt zurückgekehrt war, Räumungsverkauf zu äußerst attraktiven Tiefstpreisen. Ich konnte mit dem alten Mr. Weaver einen Deal machen. Und voilà « – er machte eine ausholende Handbewegung – »ich wurde mit einem Schlag stolzer Besitzer eines Billardtischs, zweier Aktenregale für mein Büro, verschiedener Schreibtischsessel, eines Ledersofas und eines Teppichs, vielleicht waren es auch zwei, um nur einiges zu nennen.«
    Sie war amüsiert. »Schön zu wissen, dass mein Anwalt so ein gewiefter Unterhändler ist.«
    Sam räusperte sich und drehte sich um. »Jedenfalls hat Mr. Biaggi diesen Platz hier für Ihren Flügel ausgesucht.« Er zeigte auf einen großen Alkoven im

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