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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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ihr zerrissen. Es riss sie förmlich herum. Dabei stieß sie mit dem Ellbogen an die Teetüte, die mit einem leisen Plopp von der Küchentheke auf den Boden fiel und die losen Teeblätter in der ganzen Küche verteilte.
    »Verdammt, Mann«, murmelte sie vor sich hin und hob die Tüte auf.
    »Schätze mal, das bedeutet, dass du dich nicht mit mir unterhalten willst«, ließ sich eine raue männliche Stimme vernehmen, eine Stimme, die ihr heiße Schauer über den Rücken jagte.
    »Das war nur so ein Ausdruck, war nicht persönlich gemeint.« Sie blickte hoch und sah ihn mit dem Hörer am Ohr an seinem Küchenfenster stehen. »Hi, Sam.«
    »Hi, Gillian.« Das Herz klopfte ihr wie wild gegen die Rippen. »Bist du okay?«, fragte er.
    »Mir geht es gut.« Sie wischte sich mit dem Ärmel den Morgenmantel ab. »Ich habe nur etwas Tee verstreut. Das ist alles.«
    »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Hatte er aber. »Du weißt ja, was man sagt«, meinte sie und blickte in seine Richtung.
    »Was sagt man denn?«
    »Passiert ist passiert.«
    »Du trinkst um« – Sam hob den linken Arm und blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk – »drei Uhr sieben mitten in der Nacht Tee?«
    »Du fahndest um« – Gillian warf einen Blick auf die Küchenuhr an der Wand – »drei Uhr acht mitten in der Nacht in deinem Kühlschrank nach etwas Essbarem?«
    »Ich hatte Hunger.«
    »Ich hatte Durst.«
    Sam fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes dunkles Haar. »Um ehrlich zu sein, ich konnte nicht schlafen.«
    Sie zögerte. »Ich auch nicht.«
    »Manchmal hilft ein Happen.« Er räusperte sich. »Mein bevorzugter Mitternachtssnack sind Ritz-Cracker mit Hüttenkäse mit …«
    »Mit was?«
    »Mit Ketchup.«
    Allein schon beim Gedanken daran schüttelte es sie. »Du tust tatsächlich Ketchup auf den Hüttenkäse?«
    Sam schnaubte zwar empört, als wäre ihre Frage ein Angriff auf seine Würde – oder zumindest auf seinen Geschmack hinsichtlich Esskultur -, aber Gillian konnte aus seiner Stimme ein Lachen heraushören. »Tut das nicht jeder?«
    »Nicht jeder«, sagte sie.
    »Hast du jemals Hüttenkäse mit Ketchup probiert?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Haben sie dir in dieser fabelhaften Kochschule, die du besucht hast, überhaupt etwas beigebracht?«
    »Woher weißt du, dass ich das Cordon Bleu besucht habe?«
    »Ich habe meine Quellen«, sagte er geheimnisvoll.
    »Das war Trace Ballinger, nicht wahr? Ihr beide wart zusammen in Harvard. Ich wette, ihr seid immer noch dicke Freunde.« Sie gab einen halb verärgerten, halb belustigten Laut von sich. »Und ich wette, er hat geplappert.«
    Sam räusperte sich. »In diesem Punkt verweigere ich die Aussage. Aber zurück zum Hüttenkäse mit Ketchup. Weißt du, wie man das am besten zubereitet?«
    Sie stemmte die Hand in die Hüfte. »Ich glaube nicht, dass das auf dem Lehrplan vom Cordon Bleu stand.«
    »Auch gut. Ich bin sicher, Gourmets hätten keine Ahnung, ob man Rotwein oder Weißwein dazu serviert.«
    Gillian musste lachen – eine wirklich drollige Idee.
    »Na, egal. Jedenfalls zerdrückt man den Hüttenkäse zuerst ordentlich mit der Gabel, um die größeren Klumpen, die sich gern am Boden absetzen, zu verteilen. Dann träufelt man Ketchup darüber – ich persönlich nehme am liebsten Heinz, aber vermutlich geht auch jede andere Marke – und rührt das Ganze so lange um, bis die Masse in etwa lachsfarben ist. Zuletzt häuft man die Mischung auf die Kräcker.«
    »Und das hilft gegen Schlaflosigkeit?«
    »Nein, aber es ist das Einzige, was ich außer einem kalten Bier und einem Ding, das wie Käse aussieht, im Kühlschrank habe.«
    »Nur wie Käse aussieht ?«
    »Auf einem Gebilde, das ehemals ein Stück extrascharfer Cheddar war, wächst graubläulicher Schimmel. Den werf ich wohl besser weg, hm?« Gillian hörte seiner Stimme an, dass er selbst ziemlich verblüfft war.
    Sie dachte kurz darüber nach und meinte dann mit einem Schulterzucken: »Magst du Blauschimmelkäse beziehungsweise Stilton?«
    »Ja, sicher.«
    »Nun, die blaue Maserung in diesen Käsesorten ist eine gewollte Form von Schimmel. Ich würde dir empfehlen, das blaugraue Zeug einfach abzukratzen und den Käse dann zu essen. Bon appétit. «
    »Wenn du meinst.« Sam klang nicht gerade überzeugt.
    »Vertrau mir, ich kenne meinen Käse«, versicherte sie ihm. »Die Europäer stellen diesen Käse in hunderten von Variationen her. Das ist in den meisten Ländern des Kontinents eine nationale Passion.«
    Sam wechselte

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