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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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ja auch nichts.
    Wow!-Momente waren nicht für die Ewigkeit gedacht. In der Küche wurde es dunkel. Eine Minute später fiel vorne Licht aus dem Haus. Er wettete darauf, dass Gillian zum Flügel ging. Leider wurde die Sicht auf den Alkoven durch einen Baum versperrt. Aber er konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie mitten in der Nacht am Flügel saß und irgendein wunderbares Stück spielte, wie sie mit geradem Rücken und über die Schultern wallenden Haaren dasaß und ihre hübschen Hände über die Tasten fliegen ließ, mit Max zu ihren Füßen.
    Er wäre bereit gewesen, wann auch immer in der Woche mit seinem Hund die Plätze zu tauschen, und sonntags schon gleich zweimal.
    »Max, das ist ein Hundeleben, du hast’s gut, mein alter Junge«, murmelte Sam vor sich hin, als er die Treppe nach oben ging, um zu duschen. »Ich hoffe wirklich, du weißt das zu schätzen.«

Kapitel 22
     
    »Bekomme ich keine Pluspunkte dafür, dass ich dem Schwein ausgewichen bin?«
    Sam saß zusammengesunken auf dem Beifahrersitz, die Beine von sich gestreckt, den Ellbogen auf die Kante des offenen Fensters gestützt. Er trug eine dunkle Fliegersonnenbrille, um seine blutunterlaufenen Augen dahinter zu verstecken. Sein Hals war kratzig, und sein Kopf dröhnte von zu vielem Kaffee und zu wenig Schlaf. Sein Bart war wie Schmirgelpapier, weil er sich an diesem Morgen nicht die Mühe gemacht hatte, sich zu rasieren.
    Was, zum Teufel, dachte er sich eigentlich dabei? Es war Mittwoch, und er nahm sich einfach einen Tag frei.
    Außerdem war er schlechter Laune und meinte es nur halb im Scherz, als er Gillian anfuhr: »Wenn du das Schwein angefahren hättest, hätte das einen Punkteabzug in deinem Fahrbericht und eine große Beule in deiner vorderen Stoßstange gegeben.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Und außerdem hättest du dem Farmer Schadenersatz für sein Tier zahlen müssen.«
    »Sprichst du gerade als mein Fahrlehrer zu mir oder als mein Anwalt?«, fragte sie.
    »Als beides.«
    Gillian warf ihm einen Blick von der Seite zu. »Sagtest du nicht, der Hof hier gehöre mir?«
    »Er gehört dir auch.«
    Sie schluckte und beeilte sich, in ihrer Argumentation fortzufahren, fest entschlossen, den Punkt zu machen. »Bedeutet das nicht auch, dass das Land, der Entenweiher, die Häuser, die Außengebäude, die Getreidesilos, die Gerätschaften, das Lebendinventar einschließlich des Schweins, das ich beinahe überfahren hätte, mir gehören?«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an. Widerstrebend gab er ihr Recht.
    Gillian sah an diesem Morgen sündteuer aus. Sie trug enge Designer-Jeans, die ihren Po wie ein Handschuh umspannten, ein T-Shirt, auf dem quer über der Brust das Wort BABE in silberglitzernden Buchstaben prangte, und dazu Riemchensandalen mit unglaublich hohen Absätzen. Ihre Schuhe waren zum Autofahren zwar denkbar ungeeignet, aber sie betonten ihre feingliedrigen Fesseln.
    Sam bemerkte auch, dass ihre Zehennägel in der Farbe von Big Reds – jenen extrasüßen, übergroßen Grapefruits aus Texas – lackiert waren und zum Anbeißen aussahen.
    Er fragte sich, ob sie wohl etwas dagegen hätte, wenn er an ihnen herumknabbern würde.
    Sie ließ sich nicht beirren und verfolgte geradezu verbissen ihr Ziel. »Kann man mich zur Verantwortung ziehen, wenn ich mein eigenes Schwein überfahre?«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Von humanitären Gesichtspunkten einmal abgesehen, kann ich mit meinem Schwein also machen, was ich will.«
    »Ja, das ist richtig, das Schwein gehört dir.« Er nahm ein kleines Röhrchen Aspirin aus seiner Brusttasche, zog den Pfeilverschluss rund um den Stöpsel ab, öffnete das Röhrchen, ließ vier Tabletten in seine Handfläche gleiten, verschloss das Röhrchen wieder, warf sich alle vier Tabletten auf einmal in den Mund und zerkaute sie ohne Flüssigkeit. Der bittere Nachgeschmack passte perfekt zu seiner Stimmung. »Ich müsste mich schon sehr anstrengen, um in dieser Stadt irgendetwas zu finden, das Ihnen nicht gehört, Ms. Charles«, murmelte er sich in den Bart.
    »Ich glaube, jemand ist heute Morgen mit dem falschen Fuß aus dem Bett aufgestanden«, sagte Gillian.
    Ha, ha, wer könnte das wohl sein? Sam drehte sich zur Seite und starrte aus dem Fenster.
    Der Wind blies ihm ins Gesicht und zerzauste ihm das Haar, brachte aber seinem von hämmernden Kopfschmerzen heimgesuchten Kopf ein wenig Erleichterung. Leider wehten ihm mit der frischen Brise auch die penetranten

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